Blog Vietnam/Köln/Dankeeltern

KÖLN WIR KOMMEN!!!

"Ejal wohin der Wind mich trägt
Ich nehm' dich üvverall mit hin; oh-oh-oh
Und bin ich uch am Engk von der Welt
Ich komm' zurück! Ich komm' irjendwann zurück!
Liebe deine Stadt!"

🇩🇪🇭🇷🇸🇮🇲🇾🇹🇭🇸🇬🇦🇺🇳🇿🇨🇵🇫🇯🇺🇲🇮🇩🇻🇳🇩🇪🏁

Luke und ich haben 50.751 km mit dem Flugzeug, 32.600 km mit dem Auto hinter uns gebracht. Wir waren in Christchurch mit 18.648 km am weitesten von Zuhause entfernt und haben 11.664 km mit dem Kreuzfahrtschiff zurückgelegt. 6.893 mal wurde unsere Website von 5.203 verschiedenen Menschen aufgerufen. 365 Tage sind wir um die Welt gereist und haben dabei 74 Stunden im Flugzeug verbracht. 24 Monate haben wir uns auf diese Reise gefreut und insgesamt 21 Mal auf einem Schiff übernachtet. 20 Flüge haben wir gebraucht und haben mit jenen 19 verschiedene Flughäfen angeflogen. 12 Länder haben wir im zurückliegenden Jahr besucht und haben ebenso viele verschiedene Währungen im Portemonnaie gehabt. 11 verschiedene Travelmates haben uns für ein Stück auf unserer Reise begleitet und 10 Stunden war unser längster Flug von Hawaii wieder zurück nach Australien. Wir haben in 9 verschiedenen Zeitzonen gelebt und haben ebenso viele Monate in Australien verbracht. Wir hatten 8 geplatzte Reifen auf unserem Roadtrip zu beklagen, während wir durch alle 8 australischen Bundesstaaten gereist sind. 8 Mal haben wir uns in einer Millionenstadt aufgehalten und sind mit 8 verschiedenen Airlines geflogen. 7 Kreuzfahrthäfen haben wir in der Südsee angesteuert und waren in 7 verschiedenen Hauptstädten. 6 Wochen haben wir im ganzen Jahr auf dem Weinfeld gearbeitet und der FC hat die Saison auf Platz 5 abgeschlossen und ist jetzt genau wie wir es waren international. 4 Mal haben wir den Äquator überquert und haben uns in 4 Kontinenten aufgehalten. 3 verschiedene Inseln in Französisch-Polynesien und Hawaii haben wir 2 als beste Freunde erkundet. 
Wir hatten 1 Traum und haben uns diesen erfüllt!
Egal was passiert ist, es gab immer eine Sache, die uns zusammengehalten hat:

WIR VERLIEREN ZUSAMMEN - UND WIR GEWINNEN ZUSAMMEN! ...doch seht selbst.
Unser Jahreskapitel in 164 Sekunden!

DANKE an alle die uns versorgt haben, uns bei sich aufgenommen haben, die uns geholfen haben, mit uns gereist sind und unser Jahr unvergesslich gemacht haben!

 

BALI UND HO CHI MINH STADT

 

 

 

 

Nach viereinhalb Stunden Flug kamen wir am Flughafen von Kuta auf Bali an, dem touristischen Zentrum der touristischsten Insel von Indonesien. Die für tropische Gebiete typisch hohe Luftfeuchtigkeit erwartete uns schon am Ausgang, von welchem wir aus für eher teure 100.000 Bat (6,6 Euro) mit einem Taxi in das 10 Minuten entfernte "Balita Inn" fuhren, unser Hotel für die kommenden drei Tage. Am nächsten Morgen liehen wir uns für 100 Tsd. Bat pro Person für einen Tag einen Roller aus. Mit dem fuhren wir Richtung Süden zu dem ziemlich überlaufenen Uluwatu Tempel, der dafür ziemlich unspektakulär war. Auf dem Weg dorthin bekamen wir es erstmalig mit dem chaotischen Verkehr zu tun: An kleinen Kreuzungen biegen Fahrzeuge aus allen Richtingen gleichzeitig ab, überholt wird über die linke wie die rechte Spur (auch bei Gegenverkehr) und auf den oft recht engen Straßen schlängelt man sich als Rollerfahrer haarscharf an den Autos vorbei, mit denen man für die selbe Strecke locker mehr als doppelt so lange braucht. Außerdem machten wir vorher noch Halt an der Single Fin Bar, bei der wir bei einem Drink die tolle Aussicht auf die Klippen und die heranschwappenden Wellen genossen. 

 

Zurück in Kuta gönnten wir uns das erste Mal seit langem wieder eine Massage. Für vier Euro wurden wir dabei eine Stunde lang auf balinenische Art und Weis durch Knetung, Dehnung, Streichung und Pressur mit Hilfe von Öl massiert. 

In den nächsten Tagen ließen wir uns auf diesen hier günstigen Luxus noch einige Male ein und probierten auch mal eine Warmsteinmassage für 5 Euro (1h 20 min) aus. Hierbei werden etwa 60 Grad heiße Steine auf verschiedene Körperstellen gelegt, um die entsprechenden Muskeln durch die Wärme zu entspannen. Mit dabei war für Niklas auch wieder eine etwas härtere Thaimassage, ich kann mich dabei wie auch danach aber nicht wirklich entspannen.

 

Jeden Tag gab es für uns entweder Nasi Goreng (gebratener Reis mit Gemüse), Mi Goreng (gebratene Nudeln mit Gemüse), Pizza oder Burger, alles von einem bis fünf Euro, je nachdem ob man in einer kleinen Nebengasse oder auf den Haupttouristenstraßen Platz nahm.

Dazu holten wir uns dann für knapp einen bis zwei Euro einen frischen Fruchtsaft oder Smoothie.

 

Am kommenden Tag liehen wir uns für vier Tage erneut einen Roller aus, verhandelten diesmal besser mit dem Verkäufer und bezahlten insgesamt nur 160 tsd. Bat (elf Euro). Auf der ersten großen Kreuzung passierte dann das, wovor wir vorher schon gewarnt worden waren: Ein Polizist stellte sich uns in den Weg und winkte uns von der Straße runter. Da wir einen Helm trugen, im Schritttempo (hatten deshalb keine andere Möglichkeit als der Anweisung des Polizisten zu folgen) über Grün gefahren waren musste es sich ja also um eine "zufällige Routinekontrolle" handeln. Nachdem nur ich meinen internationalen Führerschein vorzeigen konnte (Niklas hatte nur seinen deutschen), verlangte er unglaubliche 1 Millionen Bat (67 Euro) Strafe für das "Fahren ohne Internationalen Führerschein" von Niklas. Natürlich wussten wir, dass dies kein offizieller Vorgang war und der Polizist lediglich den erst besten Grund nahm um uns abzuziehen. Nach langem Hin und Her ließ er sich schließlich auf ein Bestechungsgeld von zwanzig Euro ein und ließ uns beide nach dem Bezahlen fahren. Mit besonderer Vorsicht fuhren wir nun nach Seminyak, ein ebenso sehr touristischster Ort direkt neben Kuta. Nachdem wir etwas durch die Straßen geschlendert waren, schlürften wir noch ein Bier in einer etwas anderen Bar: Dort saß man auf einer Art Tribüne, die Richtung Straße ausgerichtet war, und sahen dem Treiben auf der Straße zu.

 

Am nächsten Tag fuhren wir nach Nusa Dua, das ein Stück südlich von Kuta gelegen ist. Dabei mussten wir eine zehn minütige Mautstrecke (50 Cent) übers Meer nehmen. Das besondere daran war, dass Roller eine eigene Spur besitzen, damit die Autos unbedrängt fahren können. Nusa Dua stellte sich dann leider als großes Luxus-Resort Gebiet heraus, woraufhin wir nur im angrenzenden Ort etwas aßen und schnell wieder zurückpesten. 

 

Da wir am folgenden Tag für mehrere Tage nach Ubud in die Mitte von Bali fahren wollten, mussten wir uns ein günstiges  Zimmer in Kuta nehmen, um dort unsere Koffer zu deponieren. 

Abends in Ubud stießen dann auch Nick und Moritz, zwei Freunde aus Köln, die die letzten zwei Monate durch Asien gereist sind, zu uns und das feierten wir erstmal mit einem guten Essen. Gemeinsam hatten wir für die nächsten zwei Nächte ein vierer-Hostelzimmer gebucht.

 

Am kommenden Tag statteten wir dem "Heiligen Affen-Wald" einen Besuch ab. Dort lauerten überall kleine Affen, die auf die Bananen der Touristen aus waren. Immerhin versuchten diese nicht wie die in Malaysia unter die Röcke der Frauen zu schlüpfen! Gegen Nachmittag machten wir uns auf zu den Tagalalang Reisterassen. Dort wanderten wir durch wirklich schöne, terassenförmig angelegte Reisfelder, auf denen Nassreis angebaut wird. Reisanbau hat eine über 2.000 Jahre alte Tradition auf Bali und durch das ausgeklügelte Bewässerungssystem sind bis zu drei Ernten pro Jahr möglich.

 

Für kommende Nacht hatten wir eine geführte Bergbesteigung gebucht, die um zwei Uhr ab unserem Hostel losgehen sollte. Also beschlossen wir, vorher erst gar nicht schlafen zu gehen und uns bis dahin die Zeit mit etwas Alkohol zu vertreiben. Auf der 45 minütigen Busfahrt zum Mt. Batur haben wir zum Leidwesen der anderen Mitfahrer ordentlich Stimmung gemacht . Um halb vier machten wir uns dann, immer noch etwas angetrunken, mit unserem Führer, Wasser, einer Taschenlampe und weiterhin unglaublich guter Laune auf den Weg. Mit uns liefen noch mehrere hundert andere Touristen, sodass man vom Fuße bis zur Spitze nur ein Meer an Lichtern sah. Pünktlich zum Sonnenaufgang um fünf Uhr kamen wir an und genossen bei einem kleinen Frühstück den atemberaubenden Ausblick auf Lake Batu und die gegenüber liegende Gebirgskette. Nach einer "Kater-Fahrt" mit kurzem Nickerchen wollten wir zwei eigentlich direkt nach Kuta fahren um unsere Roller abzugeben, doch die Müdigkeit überkam uns und so fuhren wir nach ein paar Stunden Schlaf um zwei Uhr die Roller zurück in den zweitgrößten Ort von Bali. Nachdem wir ohne Unfall heile angekommen waren, schliefen wir erstmal noch ein paar Stunden, um später an unserm letzten Abend nochmal raus gehen zu können. Mit einer guten Pizza, Billiard, Bier und Abstechern in ein paar Bars und in den "Engine Room" wurde es später auf jeden Fall eine geile letzte kölsche Nacht!! 

 

Am nächsten Morgen ging es nach einem kleinen Frühstück auch schon die Jungs verabschieden und ab zum Flughafen in den Flieger nach Saigon! 

 

Besonders gefallen auf Bali haben uns die Reisterassen, die Besteigung des Mt. Batur und die günstigen Massagen und Roller. Was uns aber negativ im Gedächtnis bleiben wird ist, dass wir das Gefühl hatten, dass jeder einen abziehen will. Sei es der Souvenirverkäufer, der als Startpreis 300% aufwärts vom eigentlichen Preis nimmt, sei es die korrupte Polizei oder sei es der Taxifahrer, der unsern Mitfahrer viel zu viel hat zahlen lassen. Dazu kommt, dass es insgesamt im Vergleich zu Indonesien und z.B. Vietnam doch deutlich teurer ist und dass es ziemlich schmutzig war. 

Man muss natürlich dazu sagen, dass wir nicht die eher unberührten Teile (Westen und Norden mit Wasserfällen) Bali's gesehen haben und sich bei uns alles im touristischsten Teil abgespielt hat. 

 

Viele Grüße 

die kölschen Jungs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[28.2] ~ Goodbye Australia and thank you!  

 

         Goodbyes are not forever, goodbyes are not the end. They simply mean “I’ll miss you until we meet again.”

 

Während unseren letzten gemeinsamen Tagen in Australien währte über allem immer noch die Freude über unseren erfolgreichen Autoverkauf! Niklas ging für die fünf Tage in mein Hostel und ich musste noch ein letztes Mal für meine Unterkunft putzen.
Da wir beide noch nicht nördlich von Cairns im Regenwald waren, schlossen wir uns ein paar Leuten aus dem Hostel an und mieteten für einen Tag einen Wagen, um den Daintree Regenwald zu erkunden. Da wir erst um die Mittagszeit loskamen, blieb später keine Zeit mehr um den Regenwald zu Fuß auf Wanderwegen zu entdecken. Auf dem Weg statteten wir noch Camilla und Sara, zwei Chileninnen, die lange mit mir im Hostel waren und mit denen ich mega viel gemacht hab, einen Besuch bei ihrem neuen Arbeitsplatz, einer kleinen Lodge, ab.
Unser Ziel, Cape Tribulation, entpuppte sich als wirklich schöne, große Bucht mit langem Sandstrand umrundet von Wald und Palmen.
Besonders Ich (ein wenig auch Niklas) habe in den letzten Wochen und besonders an diesem Tag gemerkt, dass ein Jahr Reisen erstmal genug war und ich die Naturhighlights und das Leben "Unterwegs und auf der Straße" überhaupt nicht mehr genießen und schätzen kann. Auch deswegen freuen wir uns mega auf unsere Familie, Freunde, Sport und unser eigenes Bett!

Am nächsten Tag gammelten wir nur im Hostel rum, schnitten Videos und schrieben Blog. Abends fingen wir dann schon im Hostel gut an zu trinken, spielten "Goon Pong" und bereiteten uns aufs "Woolshed" vor.
Dort feierten wir dann auf den Tischen tanzend in meinen Geburtstag rein! Obwohl ich am nächsten Tag nur mit etwas Kater wieder im Hostel vor mich hin vegitierte, war es doch ein echt geiler Geburtstag!

An unserm letzten von knapp 270 Tagen in Australien wollten wir eins noch machen: Känguruhfleisch essen. Also besorgten wir ein paar Känguruhburger bei Woolworth und ließen unsere letzten Stunden mit einen gemütlichen Barbeque an der Lagune mit ein paar Leuten ausklingen.

Um 22:45 hieß es dann für uns "Goodbye" zu sagen! "Straya" hat uns unglaubliche 9 Monate voller Abenteuer, neuer Erkentnisse, Wissen und einfach unbeschreiblichen Momenten geschenkt! Mit leichtem Unbehagen aber auch Vorfreude auf Bali stiegen wir in den Flieger und verließen unser altes "Zuhause".

Viele Grüße
die kölschen Jungs

 

 [28.1] ~ Luke - Cairns: "Endlich sind wir die Schrottkarre los!" 

01.07.2017 - 24.07

 

 

 Nachdem Niklas sich erstmal nach Sydney verabschiedet hatte, stand für mich in den nächsten zweieinhalb Wochen eine ganz wichtige Aufgabe an: Der Verkauf unserer "Maschine"! Obwohl wir schon einige Wochen vor unserer Ankunft in Cairns den Wagen online zum Verkauf gestellt hatten, hat sich bis zu Niklas Abflug nur eine einzige Person den Wagen angeschaut! Da diese sich dann letztendlich für ein anderes Auto entschied, musste Ich nun mein Bestes geben. Ich aktualisierte alle paar Tage die Einträge auf Facebook und Gumtree und reduzierte immer weiter den Preis, sodass dieser von Anfangs 6800 nun nur noch 5000 Aus Dollar betrug. Um in Cairns etwas mobiler zu sein legte ich mir für 60 Dollar ein Fahrrad und für 180 Dollar ein neues Handy zu! Nachdem ich wochenlang mit einem sagen wir mal etwas unzuverlässigem Handy unterwegs war (zum Glück hatte ich ja Niklas und die Mädels :D), bin ich mittlerweile wieder dauerhaft erreichbar! 

 

Die Jobsuche gestaltete sich dazu auch nicht sehr erfolgreich. Bis eine Woche nach Niklas Abflug hatte ich lediglich ab und zu mal etwas Promotion für eine Bar in Cairns gemacht, wobei mein Lohn dabei so gering war, dass ich dazu nicht alle Motivation aufbringen konnte dies etwas intensiver zu machen. Dann bekam ich aber zum Glück die Möglichkeit für zwei Tage mit der Finnin Emmi aus meinem Hostel auf der Kirmes in Atherton, einem ca 80 km von Cairns entfernten, kleinen Ort in den Tablelands zu arbeiten. Dort musste ich täglich knapp 13 Stunden lang auf einer riesigen Mattenrutsche und am zweiten Tag dann auch noch beim Abbauen helfen. Ein Freund von Emmi, der auch dort gearbeitet hatte, fuhr uns sogar hin und auch spät am Abend des zweiten Tages mit 300 Dollarn mehr auf dem Konto zurück!

 

Im Hostel waren eigentlich die ganze Zeit über ziemlich coole Leute! Iren, Engländer, Dänen, Australier, Chilenen, Argentinier, Spanier Deutsche... alle waren mega nett und mit vielen ging ich öfters abends feiern. Vorher spielten wir Karten, machten uns übereinander lustig und tranken (öfters etwas zu viel) Alkohol :D Über Tag verbrachte ich sonst viel Zeit an der Lagune direkt vor dem Hostel oder spielte endlich mal wieder etwas Beachvolleyball! Highlight der Woche war immer das Barbeque am Donnerstag im Partnerhostel "Reef Backpackers". Dort gab es für jeden für zwei Dollar pro Person Goon und ein ausgiebiges Essen mit Salat und Fleisch! Anschließend ging es wie sonst auch immer feiern ins "Woolshed". 

 

Den Preis für unser Auto senkte ich nun auf 4500 Dollar und upgradete gleichzeitig unseren Gumtreepost für knapp 40 Dollar auf "schnell und für viele sichtbar". Diese kleine Investition zahlte sich scheinbar auch direkt aus: Innerhalb von einigen Tagen meldeten sich mehrere Interessenten, mit denen ich daraufhin natürlich mich bemühte in Kontakt zu bleiben. Ich versuchte Besichtigungen auszumachen, doch entweder wurde schon ein Wagen gefunden oder einfach nicht zurück geschrieben. Eine Woche vor Niklas Rückkehr konnte ich endlich mal einen Besichtigungstermin mit zwei Jungs aus Sachsen wahrnehmen. Ich ging zum Auto und wollte zum vereinbarten Treffpunkt fahren. Es konnte vorher noch genau eine Sache schief laufen... drei Mal dürft ihr raten was passiert ist (oder eben auch nicht): Unser "Yoshi" wollte mal wieder nicht anspringen! Habe dann nach erfolglosen Eigenversuchen einen Mechaniker gerufen, in der Hoffnung, dass der das Problem vor Ort und Stelle lösen kann. Der 70 Dollar teure mobile Mechaniker stellte dann fest, dass der Zündverteiler kaputt war, Reparatur an Ort und Stelle ausgeschlossen. Die zwei Jungs schauten sich den Wagen dennoch an, begutachtigten ihn eher flüchtig und zeigten sich sehr zuversichtlich, sprich sobald der Wagen laufen sollte und bei der Probefahrt nichts groß auffällt würden sie den Wagen gerne nehmen; auch dem Fakt geschuldet, dass sie schon seit ueber drei Wochen auf der Suche nach einem Wagen wären. Besonders unsere AWN "Versicherung" und die bisherige Zuverlässigkeit schien es ihnen angetan zu haben.

 

So verbrachte ich also die nächsten Tage damit an ein gebrauchtes Ersatzteil zu kommen. In und weit um Cairns war ich erfolglos, glücklicherweise hatte der grösste Nissan-Ersatzteil-Händler Australiens in Melbourne einen "Distributor" für unser Modell auf Lager. Der wurde so schnell es ging für 120 Dollar plus 30 Dollar Versandkosten per Expresspost losgeschickt und sollte Anfang der kommenden Woche in meinem Hostel ankommen. Nun meldeten sich, natürlich jetzt wo das Auto nicht mal lief, noch einige Interessenten, die ich schweren Herzens auf die kommende Woche vertrösten musste. So waren meine Nerven übers Wochenende bis zum Zerreißen gespannt, da viel vom erfolgreichen und pünktlichen Eintreffen des Teils abhing! Neben den Autointeressenten war da nämlich noch etwas anderes: Ich hatte wieder die Möglichkeit auf der Kirmes, die diesmal direkt in Cairns war, von Mittwoch bis Freitag zu arbeiten. Sollte das Eintreffen und Einbauen nicht bis Dienstag geklappt haben, müsste ich mir das mit dem Arbeiten nochmal überlegen...

 

Am Montag dann ein erster kleiner Jubel, das Paket war da! Autoverkauf Teil 1: Check! Am Dienstag um die Mittagszeit dann das Teil zum vereinbarten Termin zum Mechaniker gebracht und wenige Stunden gebangt und gehofft. Um halb zwei dann der erlösende Anruf: Der Wagen läuft! Autoverkauf Teil 2: Check! Die Euphorie der zwei Sachsen hatte sich zum Glück bis zu diesem Tag noch nicht verflüchtigt. Nachdem wir uns vor Travellers Autobarn getroffen hatten, ging es auf eine nur knapp fünfzehn minütige Probefahrt durch das Zentrum von Cairns. Danach ging alles sehr schnell: Ausfüllen der Ummeldungspapiere, Anfertigung von Kopien dieser, Geld- und Schlüsselübergabe und Handschlag! Für den Preis von 4300 AUS Dollarn (2900 Euro) gab es zwei neue glückliche Autobesitzer und einen baffen Kölner, der sein Glück erstmal nicht fassen konnte. Dass es so einfach werden würde hätte ich dann doch nicht gedacht. Autoverkauf Teil 3: CHECK! Mehrere Freudentänze und Jubelschreie später musste noch der Ummeldungsbrief zur Post gebracht werden, damit der Wagen nun offiziell nicht mehr uns gehörte!

 

Da der Verkauf wie gehofft nun schon am Dienstag komplett über die Bühne ging, konnte ich am Mittwochmorgen anfangen auf der Kirmes zu arbeiten. Nach 3 Tagen und knapp 38 mal mehr, mal weniger spannenden Stunden auf der Riesenmattenrutsche ging es mit diesmal 480 Dollarn mehr auf dem Konto zurück ins Hostel. Die nächsten Tage verbrachte ich an der Lagune und im Hostel, bevor am Dienstag Niklas aus Sydney wiederkam. 

 

Viele Grüße 

euer Kölsche Jung

 

 

[28.1 Niklas] ~ Sydney 2.0/Canberra: "All I need is a Beauty and a Beat"  

01.07.2017-25.07

 

    "Travelling - First it leaves you speachless,

     then it turns you into a storyteller!"

 

Ich habe auf dieser Reise gemerkt, dass es meistens Sinn macht viele Dinge im Vorhinein zu Planen. Alles ist dann günstiger und man hat einen roten Faden, allerdings ist man meistens nicht so flexibel. Aber manchmal kann man halt nicht alles planen. Und wer konnte schon ahnen, dass ich Georgia auf der Kreuzfahrt kennenlernen und mich letztendlich dazu entscheiden würde sie in ihren Schulferien nochmal für 19 Tage zu besuchen. So ließ ich mich von meinen Gefühlen leiten und buchte bereits Anfang Mai meine Flüge von Cairns nach Sydney und zurück und entschied mich damit dagegen nochmal in Cairns zu arbeiten. Elf Tage nachdem wir unseren Roadtrip erfolgreich im Norden Queenslands beendet hatten, war der Abflugtag gekommen und ich stieg am Nachmittag des 01.07 in einen Airbus A320 von Tigerair, um drei Stunden später im australischen Winter in Sydney anzukommen. Ich wurde das erste Mal in meinem Leben auf einen Sitzplatz am Notausgang umgebucht, wo man deutlich mehr Beinfreiheit hatte. Die Tagestemperatur war um die 17 Grad Celsius und somit deutlich wärmer als gedacht. Nachdem Georgia mich abgeholt hatte und wir mit dem Zug nach Hornsby in den Norden Sydneys gefahren waren, lagen knapp drei Wochen mit gutem Wetter, vielen Aktivitäten, einem warmen Bett und gutem Essen vor uns.

 

Am nächsten Tag war ihre Fußballmannschaft mit ihr als Verteidigerin nicht über ein 1:1 hinweggekommen, bevor wir bei bestem Wetter zusammen mit Debbie und Maddi (ihre Mutter und Schwester) zum eine Stunde entfernten Palm Beach Leuchtturm fuhren, um zu sehen, dass es nicht weit vom CBD entfernt schöne Nationalparks mit Surfstränden und schönen Aussichten gibt. Recht viele Leute machten sich  an diesem Sonntag auf den Weg zum Leuchtturm.

 

Nachdem wir uns in der Kletterhalle ausgepowert hatten, fuhren wir nach Hause und haben wie so oft Horrorfilme geguckt. Die meisten Filme waren wirklich brutal und blutig, aber auch spannend und empfehlenswert! Unter den besseren Filmen war „Wolf Creek 1&2“, „The Conjuring 1&2“, „Sinister 1&2“ und „The Last House on the Left“, während „12 Feet“ und „47 Meters Down“ eher langweilig waren. Am 04.07 sind wir abends in Hornsby ins Kino gegangen und haben den unterhaltsamen Film „Rough Nights“ geschaut. Am nächstem Tag hatte das über ein Jahr lange Warten ein Ende! Ich stand im Einkaufcenter, aber auf Kufen und einer großen Eisfläche. Nachdem ich den Australiern gezeigt hatte, dass man auf den Schlittschuhen auch Fahren kann, anstatt nur zu gehen, drückten die Leihschuhe dann doch etwas, weshalb die Eiseinheit nach zwei Stunden für mich vorzeitig beendet war. Noch am selben Abend packten wir Decken, Kissen und 8er Zelt ein und fuhren eine Stunde raus aus der Stadt, um Campen zu gehen. Ganz nach dem Motto „Gefühlt jede Nacht mit vier Leuten im 2er Zelt gepennt und jetzt mit zwei im 8er Zelt.“ :D Mit zehn Grad war die Nachttemperatur doch sehr angenehm und nach einer Limo am Lagerfeuer ging es das letzte Mal ins Zelt für diese Reise!

 

Mollymook liegt dreieinhalb Stunden südlich von Sydney und war ab Freitag für die nächsten zwei Tage Ausgangspunkt für eine schöne Zeit an der Südküste New South Wales´. Bevor wir aber in Mollymook ankamen, fuhren wir bei den Belmore Falls vorbei, die im Kangaroo Valley liegen und Frühstückten mit Niveau bei Maccas. Nachmittags kamen wir in dem großen Ferienhaus an, welches wir uns mit einer befreundeten Familie teilten. Abends ging es in den Golfclub zum Abendessen. Dort gab es zu kühlem Great Northern Bier ein leckeres „New York Cut“ Steak!

 

Auf Debbie wurde am nächsten Tag angestoßen, nachdem wir um 6 Uhr aufgestanden waren, um am Strand den Sonnenaufgang anzuschauen. Mit dem Geburtstagskind im Auto ging es zum Pebbly Beach in den Murramarang Nationalpark. Schon als wir aus dem Auto ausgestiegen sind, wurden unsere Brötchen ins Visier von Papageien genommen und als wir noch ein paar mehr auspackten, spielten sich herrliche Szenen ab. Manche wurden von den Vögeln angeschissen, manche hatten mehrere auf Hand, Kopf und Schulter sitzen und ein Papagei setzte sich auf den Rücken eines Wallabies. Am Strand ging das Tierparadies weiter! Ein Seelöwe schwamm nah am Ufer und surfte durch die Wellen, während am Strand sich viele Wallabies sonnten, die zutraulich und teilweise sogar Babies im Beutel hatten. Es war ein toller Wintertag! Und Wintertag heißt in Australien, dass man trotzdem im Meer schwimmen gehen kann und mit 17 Grad trotzdem noch im T-Shirt rumläuft. Am Strand wurden dann noch ein paar Würstchen und Burger auf den BBQ geschmissen, bevor es zurück nach Mollymook ging, um dort Fußball am Strand zu spielen und im Anschluss wieder im Golfclub Essen zu gehen. Abends saßen wir alle zusammen am Lagerfeuer, tranken Bier und aßen Marshmallows.

 

Früh wachten wir am nächsten Morgen auf, um dem Booderee Nationalpark einen Besuch abzustatten in dem mit dem Hymn Beach laut dem Guiness Buch der Weltrekorde der weißeste Sandstrand der Welt zu finden ist. Nach einem Picknick an jenem Strand fuhren wir nach Hornsby Heights zurück und hatten ein wunderschönes Wochenende hinter uns gebracht, welches mir nicht nur durch die Tatsache, dass mir die Familie dort ein T-Shirt geschenkt hat ewig in Erinnerung bleiben wird!

Maddi´s Freund Aaron lud uns am nächsten Tag in die Mall zum Burger essen ein. Yummy! Ansonsten war es eher ein ruhigerer Tag, um sich vom anstrengenden Wochenende mit ein paar Filmen zu erholen. Am Montag wollte ich noch ein letztes Mal Sydney sehen! Jene Stadt, die ich am schönsten auf unserem Trip finde, mit der ich die besten Erinnerungen bzw. Momente verbinde und einfach umwerfend ist! Zuerst ging es allerdings zu Victoria´s Secret... Circular Quay war bei bestem Wetter unser nächster Anlaufpunkt, bevor wir durch den Botanischen Garten schlenderten.

Ein schwarzes Katzenbaby haben wir am Abend gefangen, um es danach im Käfig über Nacht zu halten und es dann am nächstem Tag zum Tierarzt zu bringen. Das blöde nur, dass das nur ein paar Wochen alte Wollkneul sich durch die wenige Zentimeter dünnen Stäbe in die Garage und später auf unerklärlicher Weise nach draußen befreit hat.

 

Nachdem es mal wieder australientypisch Vegemite auf Toast zum Frühstück gab, schauten wir den neuen Spiderman im Kino, aßen wiedermal leckeres Abendessen zuhause und gingen danach zu Oliver Brown, um Schokoladenfondue als Nachspeise zu essen. „Aircrash Investigation“, welches in Deutschland eher als „Mayday-Alarm im Cockpit“ bekannt ist, ist eine sehr informative, spannende, aber auch traurige Dokureihe, die die Ursachen von Flugzeugabstürzen aufdeckt. Die Abstürze der Air Asia Maschine im Dezember 2014 in Indonesien, jener der gesamten Eishockeymannschaft von Lokomotive Jaroslawl im Jahr 2011 und jener der Germanwingsmaschine in Frankreich, sind gar nicht so lange her und alle drei durch menschliches Versagen verursacht worden. Die Geschichten machen fassungslos, aber sind trotzdem definitiv empfehlenswert! Beim Bowling wurde die Stimmung dann wieder besser, da es richtig Spaß gemacht hat und ich Geoff zweimal knapp besiegen konnte mit jeweils über hundert Punkten. Aber auch Debbie und Georgia waren nicht so schlecht und es war mal wieder ein schöner Abend, den ich mit der Familie erleben durfte.

 

Bobbin Head im Ku-ring-gai Nationalpark ist nur zehn Minuten mit dem Auto von Hornsby Heights entfernt und war am Samstag Ziel des nächsten Familienausfluges. Ein kurzer Bushwalk stand auf dem Programm, bevor es BBQ gab. Dafür hatte ich vorher für jeden ein Halve Hahn vorbereitet und Sünner Kölsch besorgt. Ja ich weiß, dass es nicht das bekannteste bzw. beliebteste ist, aber das einzige was ich in ganz Sydney finden konnte. Die Familie besteht zwar eher nicht aus Biertrinkern, aber Geoff war doch schwer angetan von unserem Heimatgetränk. So sehr, dass wir am nächstem Tag zu dem Laden gefahren sind und ein paar mehr Flaschen gekauft haben (500ml für 7 AUD (5€)). Außerdem gewann Georgia im dritten Spiel, welches ich zugeschaut habe, mit 7:1, auch wenn das gegnerische Team nur neun Spieler zusammen bekommen hat. An diesem Tag kam eine befreundete Familie zum Mittagessen vorbei, bevor wir abends Texas Holdem Poker gezockt haben.

 

Der Taronga Zoo stand am nächstem Tag bei uns auf der Liste. Er bietet von seinem hügeligen Standort einen perfekten Skylineblick und hat auch einiges zu bieten. Von dort aus konnten wir auch sehen, dass wieder ein Carnivalschiff im Hafen lag. Das ließ alte Erinnerungen hochkommen und gab Anlass zum Träumen. Der Zoo ist mit 46 AUD (31€) pro Erwachsenem maßlos überteuert plus 18 AUD (12€) fürs Parken! Wenn dann noch damit geworben wird, dass der Zoo eine „non-profit company“ ist, dann ist für mich eine Grenze überschritten.  Aber naja Sydney ist halt nur einmal im Jahr und deshalb ging es zusammen mit Georgia, Maddi und Aaron ab ins Gedränge. Besonders gut hat mir gefallen, dass in den Gehegen viele einheimischen Tiere zu finden waren und ich mir so die Tiere nochmal genauer anschauen konnte, die wir auf unserer Reise durch Australien gesehen haben. Außerdem war die Seelöwenshow sehr unterhaltsam und ich sah das erste Mal im Leben einen Platypus und einen Komodowaran, der die größte Echse auf dem Planeten ist. Da es montags war, musste Georgia abends in die Pizzeria arbeiten, bevor ich sie mit leckerer Applecrumble-Dessertpizza im Gepäck wieder nach Hause fuhr.

 

An meinem letzten Tag holte ich sie von ihrem ersten Schultag nach den Ferien ab, schauten noch einen letzten Film und das sollte es dann gewesen sein, da ich Morgen nach Cairns fliegen würde! Oder doch nicht? Luke hatte es nämlich an diesem Tag geschafft unseren Wagen, der zehn Tage mit kaputtem Zündverteiler in Cairns auf dem Parkplatz stand, nach der Reparatur für 4.300 AUD (2900€) zu verkaufen! Das war auch gut so, weil wir beide uns nicht ausmalen wollten, was los gewesen wäre, wenn wir noch zehn Tage Zeit in Australien  haben und der Wagen immer noch nicht verkauft ist. Aber so war erstmal Zeit für einen Freudentanz und Durchatmen nach einem mühseligen Verkaufsverlauf, der wegen der Autopanne und dem hohen Angebot in Cairns nochmal stressiger wurde.

Aber irgendwie nervte es mich, dass ich mittlerweile über neun Monate in Australien verbracht habe, das Land in elf Tagen Richtung Bali verlassen würde, ich so gut wie jede Ecke gesehen habe, aber noch nicht in der Hauptstadt war! Also entschied ich mich dafür den morgigen Flug nicht wahrzunehmen, mir stattdessen ein Busticket nach Canberra zu besorgen und erst am 25 Juli, also sechs Tage später zurück nach Cairns zu fliegen.

 

Ok, warum habe ich zwei mögliche Rückflüge nach Cairns? Im Mai verlinkte mich Georgia in einem Beitrag auf Facebook, der besagte, dass Tigerair 500 Angebotsflüge für die Strecke Cairns-Sydney anbietet. Das Angebot bestand daraus, dass man den Hinflug ganz normal bezahlen muss und den Rückflug für 1 AUD (0,70€) bekommt. Da ich sie sowieso besuchen wollte und noch keine Flüge gebucht hatte, war dies also die beste Möglichkeit das nachzuholen! Aber es musste schnell gehen, da das Angebot bereits seit ein paar Stunden lief und nur noch wenige Restplätze frei waren. Also wählte ich den 01.07 und 19.07 als Flugdaten aus und musste nur noch auf die Erlaubnis von Georgia´s Eltern warten. Da die beiden aber noch auf der Arbeit waren, dauerte es etwas, aber als sie Zeit hatten, bestätigten sie die Flugdaten. Also gab ich schnell meine Daten ein, bemerkte nicht, dass für den 19.07 alle Angebote weg waren und der Rückflug automatisch auf den 25.07, welcher der nächstmöglichen Angebotstag war, gelegt wurde. Schon wenige Sekunden nach der Buchung fiel mir mein Fehler auf, Aber es war zu spät. Da die Umbuchungsgebühr teuerer war, als einen neuen Flug zu buchen, kaufte ich mir ein neues One Way Ticket und hatte somit das Angebot quasi verschenkt, aber jetzt zwei mögliche Rückflüge. Damals konnte ich ja noch nicht wissen, dass die Familie wollte, dass ich länger bleiben soll und dass ich Canberra noch sehen wollte. Sonst hätte ich natürlich alles so lassen können wie es war. Georgia hatte von Mittwoch bis Freitag lange Schule und deshalb nutzte ich die Chance einen der letzten Punkte auf meiner „To-do-Liste" für Australien abzuhaken. Gegen 10:30 Uhr kam ich im ACT (Australian Capital Territory) nach einer dreieinhalbstündigen Busfahrt an. So schnell kann es gehen, auf der Reise immer über die Leute lustig gemacht, die mit dem Bus durch Australien reisen und nix sehen und jetzt finde ich mich selbst im Bus wieder. :D

 

Direkt von der Bushaltestelle lief ich zwei Kilometer zum Nationaluseum. Das war meine Möglichkeit meine Geschichtskenntnisse über das Land in dem ich die letzten Monate gereist bin aufzubessern. Schon nach kurzer Zeit in der Stadt merkt man, dass Canberra am Reißbrett enstanden ist und dies eben nur um den Zweck einer Hauptstadt zu erfüllen, da sich Sydney und Melbourne nicht einigen konnten. Keine Straßenmusiker, wenige Leute auf den Straßen, welche kreisförmig oder symmetrisch angeordnet sind und natürlich viele politische Einrichtungen. Danach checkte ich ins YHA Hostel ein, welches eins von nur zwei Hostels in Canberra ist. Vielleicht ist das der Grund, warum ich in den drei Tagen keinen anderen Backpacker dort getroffen habe. Für 41 AUD (28€) pro Nacht auch kein Schnäppchen, aber da es ja nur zwei Nächte waren und das Hostel über einen Pool und Sauna verfügte, war es ok.

 

Über die Anzac Parade, die von vielen Denkmälern gesäumt ist, lief ich am nächstem Tag bei 12 Grad zum War Memorial. Dieses beeindruckende Gebäude erinnerte an die Opfer von Kriegen des letzten Jahrhunderts und im Museum konnte man bedeutende australische Kriegsgeschichten finden. Eine gute Stunde wanderte ich von da aus zum Aussichtspunkt auf der Spitze des Mt. Ainslie von wo aus man einen top Blick über die Stadt hatte. Das letzte Highlight, welches ich in der 356.000 Einwohner Stadt noch nicht gesehen hatte, war das neue Parlamentsgebäude. Dem stattete ich am Freitag einen Besuch ab und schaute mir ebenfalls das „House of Representatives“ und den Senatssaal an, in denen die Gesetzte für den fünften Kontinent beschlossen und diskutiert werden. Am Nachmittag ging es mit dem Greyhound wieder zurück nach Sydney und anschließend mit dem Zug weiter nach Hornsby Heights.

 

Den 20 Kilometer südlich von Sydney gelegenen Royal Nationalpark haben wir Ende März aus Zeitgründen leider auslassen müssen. Deshalb freute es mich umso mehr, dass Debbie, Meddi, Georgia und ich diesen am nächsten Tag mit dem Auto ansteuerten. Nach einem kurzen Walk zu den Winifred Falls und einer sehr kalten Flusserfrischung für mich, fuhren wir nach Bundeena. Dieser kleine Küstenort war dann für uns der Ausgangspunkt zur Wanderung zum 3,4 Kilometer entfernten „Wedding Cake Rock“. Der Nationalpark hat sich auf jeden Fall nochmal richtig gelohnt und die Klippen am Meer waren echt gut.

 

Linienrichter zu sein war am nächsten Tag meine Aufgabe, aber auch ich konnte mit meiner Fahne in der Hand auch nichts an der Klatsche ändern. Mit Trikot und Cap bewaffnet fuhren wir danach zum ANZ Stadion, um den Lieblingsrugbyverein der Familie „Parramatta Eels“ zu unterstützen. Vor 31.000 Zuschauern gewannen „die Eels“ gegen „die Westtigers“ knapp mit 17-16. Die Stimmung war zu vergleichen mit einem Freundschaftsspiel vom FC, aber trotzdem cool neben Australian Football jetzt mit Rugby auch die zweite Nationalsportart einmal live gesehen zu haben.

 

Am Montag war Georgia in  der Schule und hatte ein „Hospitality exam“. Beim Abendessen staunte ich nicht schlecht, als ein großer Schriftzug „Farewell Nik“ die Küche schmückte und ein leckerer Zitronenkuchen mit Wunderkerzen vor mir stand. Was für eine tolle Geste und ein unvergesslicher Abschied nach 25 wunderschönen Tagen! Schon am Abend verabschiedete ich mich von Geoff, bevor es früh ins Bett ging, da Debbie uns zwei schon um 5 Uhr zum Zug fuhr. Um 6:30 Uhr war es dann am Flughafen entgültig an der Zeit für mich mich von Georgia zu verabschieden und in die Tigerairmaschine nach Cairns zu steigen.

 

 

"25 days have passed since I arrived at Sydney Airport. I am there again right now in order to fly back to Cairns.

I am so thankful for every moment I have experienced and for every activity I have witnessed with you! I really had a good time and collected incredible memories. Thank you for letting me stay in your wonderful house, for showing me awesome places and nationalparks I hadn't seen before, for going bowling and watching football all together and for every beer and de...licious meal which you provided me! Unfortunately, I really have to take this flight and I can't cancel it again because otherwise I would never get home.

I will never forget the awesome time we had together! Doesn't matter if it was at Palm Beach, Bobbin Head or Mollymook. It was unforgettable and I already miss you and my new Australian home! Furthermore, the farewell cake was sooo good yesterday.

I am looking forward to showing you around in the most beautiful city of Germany, drinking one or two Sünner Kölsch together, driving with you on the German Autobahn and welcoming you to our home soon!"

 

 

Debbie Inglis: "It was our absolute pleasure having you stay with us. We are all very sad to say goodbye, you’re an amazing person and a credit to your parents. We’ve had a great time showing you some of the sights of Sydney, learning your version of poker and trying a sample of German food Halver Hahn and Cologne’s own beer.

Looking forward to showing you plenty more when you return as we just couldn’t fit everything in. We have definitely put Germany at the top of our “must visit” list (I’m sure Georgia will be there sooner rather than later ?).

Enjoy the rest of your travels and stay safe. Love from all of us xxx"

 

Viele Grüße

der Kölsche Jung Nik

 

 

 

[27] ~ Ostküste 4: „Und weil so ein Roadtrip so schön ist machen wir das ganze noch (ein letztes) Mal ne, na klar!“ 11.06. - 30.06.2017 Airlie Beach – Cairns

 

 

Nach dem Auschecken aus dem Hostel in Airlie Beach ging es noch am selben Tag über Bowen auf einen Freecamp kurz vor Townsville, während Medea sich in den vergangenen Tagen eine Mandelentzündung holte. Carissima verabschiedete sich am nächsten Morgen und fuhr mit dem Greyhoundbus schon nach Cairns, um mit ihren neuen Travelmates ins rote Zentrum zu reisen. Die anderen sechs boardeten zusammen mit Ilka die Passagierfähre nach Magnetic Island, wo wir eine 4er „Villa“ gebucht hatten! Hier hatten wir endlich mal ein Kühlschrank, eine anständige Küche und bequeme Betten. Abends liefen wir zwei Kilometer nach Arcadia, um Wallabies zu füttern.

 

Am nächsten Tag mietete sich unsere Truppe für den ganzen Tag einen Roller für 40 AUD/Person und damit erkundeten wir die doch eher kleine Insel. Nachdem Calla einen überragenden Flitzer auf ihrem gelben Gefährt hingelegt hatte, ging es zuerst in den Osten der Insel zu einem Aussichtspunkt. Nach einer kurzen Fahrt, die aber fast einmal über die komplette Insel ging, wanderten wir durch Eukalyptuswald und sahen dabei vier Koalas. Nachdem wir noch ein paar Stunden „just for fun“ rumgefahren sind, gaben wir die Roller zurück und genossen auch die zweite Nacht in unserem Haus.

 

Drei Tage mit vielen Wasserfällen und Schwimmlöchern lagen vor uns, nachdem wir wieder nach Townsville übergesetzt hatten und noch ein Eis verdrückt hatten. Die Naturrutschen am Big Crystal Creek waren am nächsten Tag das Highlight, bevor wir weiter zu den Jourama Falls fuhren. Dort liefen wir nicht den ausgeschilderten Weg zum Aussichtspunkt, sondern schwammen und kletterten den Fluss aufwärts zu den Wasserfällen und hatten dabei mega Spaß. Sich seinen eigenen Weg durch die Gebüsche und den Fluss zu bahnen steht sinnbildlich dafür, was eine der wichtigsten Erkenntnisse eines Auslandsjahres ist: Selbstständig zu werden und sich seinen eigenen Weg suchen! Nach Einbruch der Dunkelheit fuhren wir mit 10 km/h zum Campingplatz in der Nähe von den Wallaman Falls, da die Straße neu asphahltiert worden war. Von dem Wasserfall hatten wir bis jetzt noch nie was gehört, aber der höchste Wasserfall Australiens hat uns ganz stark beeindruckt und war die eine Autostunde ins Inland definitiv wert! Den gesamten Vormittag verbrachten wir unten an den Falls, nachdem wir 30 Minuten nur bergab gewandert sind. Als dann auch noch die Sonne rauskam und sich ein Regenbogen in der Gischt bildete, strahlte der Ort etwas Magisches aus!

 

Nachmittags fuhren wir zu den Josephine Falls und auch wenn man jetzt denkt „Boah ne nicht schon wieder Wasserfall...“ , war der Ort wieder absoulut sehenswert. Netter Wasserfall, breite algige Rutsche, kristallklares und gleichzeitig kaltes Wasser, ein hervorragendes Schwimmloch und Lianen für ein Fotoshooting von unseren Mädels ;) Was will Mann mehr!! Am Abend breiteten wir ein paar Kilometern von den Fällen entfernt unsere Isomatten auf dem Gras aus und schliefen eine der letzten Nächte unter dem atemberaubenden australischen Sternenhimmel. Wir wissen jetzt schon, dass wir uns in Deutschland fragen werden, wo denn das Southern Cross ist, welches hier so markant wie bei uns der Polarstern ist.

 

Nach einem erneuten morgendilchem Schwimmerchen bei den Josephine Falls fuhren wir zu den Babinda Boulders. Das waren große Felsblöcke, die im Fluss lagen. Auch hier ging es wieder ins Wasser zusammen mit dem Kanadier Jesse, den wir am Morgen kennengelernt hatten, und erfrischten uns. Das Highlight für uns war hier, dass man für mehrere Meter unter zwei Felsblöcken drunterhertauchen konnte und man sich in einem anderen abgetrennten Pool wiederfand. Den letzten Stop auf unserem 28.500km langen Roadtrips war die Behana Gorge, die wir nach einer drei Kilometer langen Wanderung erreichten. Ein letztes Mal gingen wir in einen der vielen Pools und sprangen von einem zehn Meter hohen Felsen.

 

In Gordonvale verbrachten wir unsere vorerst letzte Campingnacht und blickten mit ein paar Bier in der Hand auf eine unfassbare Zeit auf den Straßen Australiens zurück. Am nächsten Morgen war er dann nach weiteren 25 km Geschichte: Der Roadtrip, der gleichzeitig das Herzstück unserer Weltreise war, von Darwin im Northern Territory über Western Australia, South Australia, Victoria, Tasmanien, New South Wales bis in den Norden von Queensland nach Cairns.

 

Cairns besteht im Grunde aus einer sehr schönen Esplanade am Meer mit vielen BBQ's, Grünfläche, Spielplatz und Volleyballfeldern, einem Hafen von dem die ganzen Schiffe zum Great Barrier Riff rausfahren und vielen Hostels. Uns gefällt Cairns bis jetzt sehr gut, da wir hier erstmal verweilen werden, um unser Auto zu verkaufen. Seit Western Australia haben wir hier auch wieder die ersten Aboriginies gesehen und außerdem gibt es jeden Tag in den verschiedenen Clubs Angebote, wie z.B. freie Pizza, freier Sangria/Bier oder freien Champagner für die Mädels, um Leute in den Club zu bekommen. In einer Bar gibt es 10 Billardtische, wo man den ganzen Tag über kostenlos spielen kann. Ein weiterer backpackerfreundlicher Aspekt ist, dass die günstigsten Hostels mit 16 AUD/Nacht auch top sind. Und dadurch, dass wir uns mit fünf Leuten in einem 3er Zimmer einquartierten, war es für uns noch günstiger.

 

Am ersten Tag nach unserer Ankunft löste ich mein Geburtstagsgeschenk bei Leonie ein und wir machten eine einstündige Krokodilsafaritour auf dem Jetski. Auf dem Chinaman Fluss ging es zu zweit auf einem Jetski mit 75 km/h flussaufwärts. Im Laufe der Tour zeigte uns der Guide unserer Privattour insgesamt sechs Salzwasserkrokodile mit einer Länge von 0,5 bis 3 Metern. Jene dachten wahrscheinlich kurzzeitig, dass sie gefüttert werden, da Leonie in einer Kurve elegant runter flog und sich schon mal mit dem Gewässer vertraut machte. Innerhalb weniger Sekunden war sie allerdings wieder an Board und wir konnten nach einem kurzen Schock Fahrer tauschen und weiter düsen. Die Jetskis hatten einen Neuwert von 18.000 AUD, waren sehr leistungsstark und es hat echt mega Bock gemacht! Danke nochmal Leonie! :*

 

Sonst laufen die Tage hier alle relativ gleich ab. Tagsüber schneiden wir Videos, schreiben Blog und kümmern uns darum irgendwie das Auto loszuwerden. Aber bis jetzt war die Autoreinigung, Flyer verteilen und Anzeigen im Internet/Facebook zu schalten noch nicht erfolgreich (Stand 29.06)... Hoffentlich ändert sich das in den nächsten Wochen, um das Kapitel Auto erfolgreich abzuschließen und noch ein gutes Taschengeld dazu zubekommen. Zur Abwechslung haben wir mal Beachvolleyball gespielt, in den Schhwimmbereich vom fünf Sterne Pullman Hotel „verlaufen“ oder Billard gespielt. Abends geht es dann meistens in einen der Clubs, je nachdem wo es gute Angebote und freies Abendessen gibt. :D

 

Leonie und Calla haben sich nach drei Nächten zu einem letzten kleinen Roadtrip in den Daintree Regenwald entschieden, der leider mit dem Totalschaden des Wagens in Mossman ein trauriges Ende fand. Zum Glück ist den Zweien nichts passiert, aber der Wagen ist nach dem Autounfall leider nicht mehr fahrtüchtig. Nachdem der Wagen für die kommenden zwei Wochen, wo die zwei auf Bali sind, beim Schrottplatz abgestellt wurde, bin ich eine Stunde in den Norden gefahren, um die Mädels wieder zurück nach Cairns zu bringen. Mit ordentlich Alkohol und Party musste der Schock erstmal bekämpft werden und nur so lässt es sich auch für mich erklären, wie wir es gemeistert haben mit sechs Leuten im Doppelzimmer zu übernachten! Muss ein top Bild gewesen sein, als vier Leute in den zwei kleinen Betten und zwei mit Isomatten auf dem Boden in einem total engem Raum gepennt haben!

 

Mit der Zeit wurden wir auch immer weniger, da Medea mit ihrem Freund Brian in ein Hostel außerhalb des Stadtzentrums zog, Ilka und Manu nacheinander nach Perth und Leonie und Calla nach Bali geflogen sind. So dass Luke und ich erstmal noch ein paar Tage alleine in Cairns waren. Luke hat für einen Monat im Hostel Arbeit gefunden und zahlt somit nichts für die Unterkunft. Ich penne die ganzen letzten Tage schon nicht mehr im Hostel, sondern im Auto und für mich geht es am Samstagnachmittag für 19 Tage mit dem Flieger ins 10 Grad kalte Sydney, um Georgia von der Kreuzfahrt wiederzusehen!

 

Wir sagen Danke an Carissima, Manu, Medea, Leonie und Calla mit denen wir eine unglaublich witzige und geile Zeit an der Ostküste und einen letzten geilen Roadtrip hatten! Wir wünschen euch eine gute Weiterreise und noch viel Spaß in Australien und auf euren weiteren Trips!

 

Drückt uns alle die Daumen mit dem Autoverkauf!

 

Viele Grüße,

die Kölschen Jungs

 

 

[26] ~ Ostküste 3: "Mit dem Segelboot durch die Whitesundays!"

Agnes Water bis Airlie Beach 05.06.2017-10.06.2017

 

 

       „Du kriegst den Kölner aus Köln raus, aber nie Köln aus dem Kölner!“

 

 

Nach dem Surfcamp ist vor den Whitesundays, aber vorher mussten erstmal 700 km zwischen Agnes Water und Airlie Beach, welches der Ausgangspunkt des Segeltripes war, zurückgelegt werden. In Yeppoon trafen wir Freunde von Leonie mit denen sie zusammen die Westküste hochgereist ist und hatten mit alle zusammen einen chilligen Abend an dem wir ums Lagerfeuer saßen, Musik hörten und es uns einfach gut gingen ließen.

 

Ein paar hundert Autokilometer später erreichten wir Mackay, das Manu und Leonie noch sehr gut in Erinnerung behalten werden, da sie sich beim Wetteinsatz beim Bowling etwas zu siegessicher waren! :) Auch den nächsten Tag verbrachten wir in der kleinen Küstenstadt, die eine sehr schöne angelegte Lagune besitzt in der wir uns am nächsten Tag erfrischten.

 

Airlie Beach war am 08.06 der Startpunkt zu unserer "zwei Nächte - drei Tage" Whitsundaysegeltour, aber bevor es aufs Schiff ging, schlugen wir uns für 5 AUD unsere Bäuche mit Hamburgern voll!

Mit Goonkarton unterm Arm boardeten wir das 30 Passagiere fassende Segelboot und bezogen zu siebt eine Achterkabine im hinteren Teil. Ilka aus Kiel war die achte Person, die unserer Gruppe zugelost wurde und unsere Kabine komplettierte. Nachdem wir in einer Bucht ca. zwei Stunden vor der Küste geankert hatten, wurde das Sprungbrett ausgepackt und mit Neoprenanzug bewaffnet das Meer unsicher gemacht. Der Altersschnitt an Board war relativ jung und eigentlich beschränkten sich die Herkunftsländer auf Deutschland und England. Die Stimmung war relativ gut und die Getränke in der Eistruhe leerten sich rapide!

 

Das war wohl auch der Grund warum am nächsten Morgen viele den Tag mit Kopfschmerzen begannen und die teilweise die Fische fütterten. Die Stimmung am Morgen kann man jetzt gut einschätzen, wenn man dazu noch um sieben Uhr mit ätzender Musik quasi aus dem Bett gescheucht wird. Naja, da wir Land erreichten und wir uns auf den Weg zum bekannten Aussichtspunkt über den Whitehaven Beach machten, war die morgendliche Qual schnell wieder vergessen. Nach einer guten Aussicht ging es zum eigentlichen Strand und man hatte zwei Stunden Zeit sich mit dem weißesten und feinsten Sand der Welt die Zähne zu blietschen (siehe Video Ostküste 3), zu schwimmen, Fußball oder Volleyball zu spielen oder sich einfach von den Strapazen des letzten Abends zu erholen.

 

Nachdem alle wieder auf dem Schiff waren, fuhren wir zwei Stunden weiter zu einem Schnorchelspot. Jetzt könnte man einen ausschweifenden Bericht über die Korallenbleiche, Klimaerwärmung oder die Auswirkungen vom Menschen auf das Meer anbringen, aber aus meiner Sicht war der Anblick der vielen toten Korallen im Naturschutzgebiet des Great Barrier Riff sehr alarmierend, was nicht an der trüben Sicht lag! Das Essen an Board war eigentlich immer reichlich und lecker! Der zweite Abend lief bei den meisten doch sehr viel entspannter ab, trotz der Möglichkeit die Karaokemaschine zu benutzen. Den Sonnenuntergang vom Segelboot anzuschauen war dennoch lohnenswert.

 

Nach einer kuscheligen Nacht in der gemütlichen, aber keineswegs geräumigen Kabine, wurden die Standup Paddelboards ausgepackt und die Rutsche aufgeblasen. Ein letztes Mal herumtollen, bevor das Schiff wieder zurück Kurs auf Airlie Beach nahm, während Hot Dogs serviert wurden. Ein schöner Ausflug, der irgendwie auf keiner Ostküstentour fehlen sollte, auch wenn er mit 345 AUD wahrlich kein Schnäppchen war.

 

In Airlie Beach checkten wir zu siebt im 4er Zimmer ein und belagerten das Doppelbett mit drei Leuten und die Einzelbetten wurden zu Doppelbetten umfunktioniert. Abends wurde zuerst in der hosteleigenen Bar gefeiert und gesungen, bevor es weiter in die Clubs des von Backpackern übersähten Dorfes ging. Mit Sonnenbrille löste Medea dort einen der fälligen Wetteinsätze vom Bowling ein.

 

Viele Grü´ße,

die Kölschen Jungs

 [25] ~ Ostküste 2 – "Ein letztes Offroadabenteur und ganz viel Surfen!"

Brisbane bis Agnes Water 24.05. – 04.06.2017

 

     

So lange wie wir auch Reisen, einen schöneren Ort als Köln zu finden ist unmöglich, denn wahre Schönheit kommt nicht von innen, sondern aus Köln! #Herzensheimat “

 

 

Bevor es nach Noosa ging, wo wir am Strand kochten, statteten wir dem Eumundi Markt einen Besuch ab und kauften uns ein rot-weißes Ostkistencrewarmband! Etwas Joggen und Entspannen am Strand war zusammen mit dem Sonnenuntergang die Ruhe vor dem Sturm, denn am nächsten Tag stand für Manu und mich ein Skydive an. Dabei stürzten wir uns am nächsten Morgen 4,2 km über Rainbow Beach aus einer kleinen Propellermaschine, nachdem wir einen top Blick über Fraser Island hatten und fielen mit bis zu 200km/h für 40 Sekunden dem Erdboden entgegen, bevor der Fall vom Fallschirm abgebremst wurde. Nach fünf Minuten Schweben und einer weichen Landung am Strand fiel der Adrenalinpegel wieder und wir beide waren froh, dass wir es gemacht hatten!

 

Während Manu am nächsten Tag am Strand reiten ging, schnitten wir weiter die Ostküstenvideos, wovon Video 1, 2 und 3 von insgesamt 4 bereits im Videoblog abrufbar sind! Drei Minuten vor Ladenschluss stürmten wir den IGA, rannten im Halbdunkeln durch den Laden und deckten uns noch schnell mit Essen für die nächsten drei Tage auf Fraser Island ein. Im Vorbeifahren sahen wir, dass in Maryborough Kirmes war und so gab es schon an diesem Tag Action, bevor noch mehr davon auf Fraser Island auf uns wartete!

 

Selten können wir in diesem Auslandsjahr mal nicht ausschlafen und einer der Tage war heute, da wir die Morgenfähre um 6:45 Uhr gebucht hatten und somit um 5 Uhr aufstehen mussten. Mit 195 AUD für die Fähre inklusive 5 Leuten und Auto und 45 AUD für die Genehmigung ist Fraser Island kein Schnäppchen, aber durch 5 Leute gut teilbar! Am Kingfisher Bay Resort kamen wir nach der 45 minütigen Überfahrt an und von da aus lagen 277 Offroadkilometer vor uns! Zuerst ging es über holprige Sandpisten zum Lake Birabeen. Ein Süßwassersee mit weißem Sandstrand bei gutem Wetter auf der größten Sandinsel der Welt. Traumhaft!! Beim Lake Boommanjin war das Wasser dunkelrot gefärbt und dort trafen wir Leonie und Calla, die eine Tour gebucht hatten, da ihr X-Trail nicht Fraser tauglich war. Abends fuhren wir auf den großen 75 Miles Beach, der sich entlang der gesamten Ostküste erstreckt. Mit einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und hartem Sand ist das Befahren aber eher Highway als Offroad ähnlich. Im Poyungan Valley fanden wir direkt am Strand unseren ersten Schlafplatz.

 

Am 28.05 fuhren wir den Strand weiter hoch bis zum Eli Creek. Dort konnte man mit Gummireifen einen glasklaren Bach runter treiben und sich neben ganz viele andere Backpacker legen und sonnen. Ein paar Autokilometer nördlich tauchte das Maheno Wrack am Horizont auf. Der 1935 durch ein Zyklon an den Strand gespühlte Dampfer ist das Markenzeichen von Fraser Island, auch wenn es durch Erosion fortwährend abgetragen wird. An den Pinnacles ging es vorbei, bevor wir den Vorsprung Indian Head bestiegen, um einen perfekten Rundumblick über Strand, Meer und Sanddünen zu bekommen. Den Abend verbrachten wir mit ein paar Australiern und französischen Backpackern am Wady Point mit Bier, Lagerfeuer und einer guten Stimmung. Besonders einer der zwei betrunkenen Australier ist uns gut in Erinnerung geblieben, der zuerst fast ins Feuer gestolpert und danach komplett fassungslos war was wir alles mit unserem Pathfinder bis jetzt gefahren sind, da er selbst einen besitzt. Unter einem klaren Sternenhimmel verging auch die zweite Nacht auf Fraser.

 

Nach einer ausnahmsweise alkoholreichen Nacht ging es zu den Champagner Pools, die bei Flut zum Schwimmen einladen, bevor wir den 75 Miles Beach wieder zurück bis zum Happy Valley fuhren. Von dort bogen wir auf den 19 km langen „Scenic Drive“ ins Inland ab, der uns zum Lake Garawonga führte. Der See an sich war im Vergleich zu den bereits gesehenen kein Highlight, aber die Sandpisten durch dichten Wald zu fahren war auf jeden Fall etwas Besonderes! Nach einem kurzen Stop beim Aussichtspunkt auf eine große Sanddüne und den Lake Waby ging es zum Lake McKenzie, der von allen immer als der beste See bezeichnet wird. Bei uns war es allerdings bereits relativ kühl und wir lagen im Schatten, weshalb wir die Schönheit des Sees im perfekten Licht nur erahnen konnten. Danach legte unsere Maschine auf dem Weg zum Hafen die letzten Offroadkilometer zurück und wurde mit einer Wäsche für seine bis dato fast fehlerfreien Dienste belohnt!

 

Der nächste Tag war eigentlich nur dafür da, um die 230 km zwischen den Highlights Fraser Island und Surfcamp zu überbrücken und um einen Tag Pause zu haben. Aber nach meinem viertem Friseurbesuch (Luke ist noch bei 0!) blieb ein Großteil der Crew in einem Pub in Bundaberg hängen. Aus der anfänglichen Frage, ob wir mal Rum testen könnten, da die kleine Stadt für ihre Eigenmarke bekannt ist, entstand ein Biertesting mit ordentlich Freibier zwischendurch! Danach wurden die zwei Autos zur Partyhochburg gemacht, bevor wie auf Knopfdruck alle müde und zufrieden einschliefen und die Wagen von den zwei einzig nüchternen Personen sicher nach Agnes Water auf den Campingplatz gelenkt wurden.

 

Der Campingplatz (9 AUD pro Person/Nacht) war unser Schlafplatz und Ausgangspunkt für unser fünftägiges Surfcamp! Morgens um 8:30 Uhr wurde sich im Hostel in der Stadt getroffen, bevor Lorenzo (der mit Abstand beste Surflehrer!!) uns und die anderen Surfer abholte. Die Stimmung im Auto war immer überragend und rockig geprägt. Mal waren wir die einzigen Surfer, mal war es eine 20 köpfige Gruppe, aber Spaß gemacht hat es definitiv immer! Am ersten Tag wurden uns am Strand die Technik erklärt, die wir dann größenteils eigenständig im Gewässer des Great Barrier Riff Marine Parks verbessern konnten. Drei bis vier Stunden waren wir jeden Tag im Wasser und das für 70 AUD für fünf Tage. Danke Lorenzo für die geile Zeit in deiner top Surfschule Gnarly Tours!

Wenn ihr an der Ostküste surfen lernen wollt, geht unbedingt zu ihm!! 

Die Atmospähre war auch immer richtig gut und zwei Mal gab es zur Stärkung eine kühle Cola und richtig leckere Hamburger in der Stadt! In der Mitte der fünf Surftage sind wir nach 1770 gefahren, welches gleichzeitig der einzige Ort der Welt ist, der nur mit Zahlen benannt ist und haben der Sonne mit Abendessen in der Hand dabei zugeschaut, wie sie über dem 25 Grad warmen Meer untergeht.

 

Immer weiter Richtung Norden, immer weiter! To be continued!

 

Viele Grüße,

 

die Kölschen Jungs

 

 

 

[24] ~ Ostküste 1 - „Neue Strecke, neue Crew, neues Abenteuer!“

07.05.2017 – 23.05.2017 Sydney – Brisbane

 

   

     Reisen ist nicht nur der Hammer, sondern direkt der ganze Werkzeugkasten!

 

 

 

Bevor wir diesen Blogartikel beginnen, wollen wir erstmal Danke sagen für das durchweg positive Feedback zu unsererm Onlineauftritt. Mehr als 10.000 mal wurden unsere Videos auf Youtube angeklickt und unsere Website mehr als 6.300 Mal von insgesamt über 4.850 verschiedenen Besuchern aufgerufen. Wir hätten niemals gedacht, dass unsere Abenteuer so viele Menschen interessiert und die Reichweite überhaupt über Familie und Freunde hinausgeht!

 

 

Mit zehn Stunden Flugzeit lag der längste Flug in unserem Auslandsjahr von insgesamt 20 vor uns. Den brauchten wir, um von unserem fünfwöchigen Jungstrip, der von Sydney uns über die Südsee bis nach Hawaii gebracht hatte, vom amerikanischen Honolulu wieder zurück zu unserem Auto nach Sydney zu fliegen. Mit Jetstar`s Boeing 787 „Dreamliner“, wo es weder Essen noch Trinken oder Entertainmentsystem umsonst gab, wurden wir wieder zurück aufs australische Festland gebracht. Aber was will man für einen absoluten Kampfpreis von 320 Euro inklusive Gepäck auch anderes erwarten. Von Georgia wurden wir beide am Airport empfangen und das erste mal seit dem Beginn unserer Reise (270 Tage sind bereits vergangen) trennten sich unsere Wege für drei Tage.

 

Luke zog es für die kommenden drei Nächte nochmal ins Central Perk Backpackers Hostel ins CBD von Sydney. Dort wurde sich ausschließlich von Dominos Pizza ernährt, der neue Laptop eingerichtet, Filme geguckt und Videomaterial aussortiert. Außerdem lernte er eine unserer drei neuen Travelmates kennen: Manu (20) aus Dachau bei München.

 

In der selben Zeit fuhr ich zu Georgia`s Familie in den Vorort Hornsby Heights, von wo aus wir am nächsten Tag den Ku-ring-Gai Nationalpark erkundeten und auf dem Platz von ihrem Club eine Runde Fußball zockten. Der Resolute Beach und der Aussichtspunkt West Head in jenem Nationalpark sind beide empfehlenswerte Orte, falls man schöne Natur und Strände in der Umgebung von Sydney sucht. Ein Picknik, Filmabend, leckeres Abendessen, Vegemite zum Frühstück und zur Abwechslung mal ein warmes und kuscheliges Bett rundeten meine Erfahrung mal das Leben in einer Australischen Familie kennenzulernen ab.

 

Am Mittwoch, den 10.05, traffen sich Luke und ich mit Manu und Carissima (18) aus dem Schwarzwald, die unsere zweites Travelmate für die Strecke Sydney nach Cairns ist. Nachdem wir stundenlang das Auto aufräumten und einräumten starteten wir die zwei Stunden Autostrecke nach Blackheath in den Blue Mountains, die zum UNESCO Weltnaturerbe gehören. Von dort aus starteten wir nach einer mit ein paar Grad über Null sehr kalten Nacht im Zelt eine achtstündige Tageswandertour. Dabei sahen wir viele schöne Wasserfälle und liefen durch übbige Eukalyptuswälder. Nachdem ich jetzt schon das zweite Mal diesen Nationalpark besuchen durfte und wiedermal sehr beeindrucktr war, kann ich nur jedem empfehlen dort mal hinzufahren, wenn man sich im Großraum Sydney aufhält!

 

Nach einer zweiten kalten Nacht, der wir versuchten entgegenzuwirken, indem wir zu viert in einem 3er Zelt schliefen, wollte der Rest der Crew auch noch die Northern Beaches von Sydney erleben. Deshalb fuhr Luke mit unseren zwei Travelmates in den Nationalpark und schliefen für zwei Nächte im Crosslands Reserve, nachdem sie mich nochmal für zwei Tage bei Georgia abgesetzt hatten, da ich jenen ja bereits gesehen hatte. Währenddessen gesellte sich auch Medea (18), eine gute Freundin aus Köln und meine ehemalige Tanzpartnerin als drittes Travelmate dazu und komplettierte somit unsere Truppe für den fünfwöchigen Ostküstentrip. Zu viert stimmten sie sich schonmal mit einem Bierchen auf eine entspannte Reise raus aus dem Winter in Richtung wärmerer Temperaturen in Queesland ein. Viele organisatorische Sachen erledigten die vier, während sich ebenfalls Calla und Leonie dazugesellten, die bereits mit uns drei Wochen durch Neuseeland gereist sind. Mit den zwei Mädels werden wir im Konvoi mit zwei 4WD in den kommenden Wochen überwiegend zusammen die Ostküste hochfahren, um hoffentlich alle zusammen und gesund am 17 Juni in Cairns anzukommen.

 

In der Zwischenzeit spielte ich Fahrdienst und holte Georgia von der Schule und später von der Arbeit ab, bevor es abends vor dem Fernseher zu Bier und Pizza typisch australisch Rugby zu schauen gab. Am zweiten Tag bestand sie ihre theoretische Führerscheinprüfung, wir backten Cookies und lernte ihre erweiterte Familie beim Thaiabendessen kennen. Nachdem ihr Fußballteam am Sonntag vor meinen Augen eine 6:1 Auswärtspleite kassierte, wurde ich von den anderen eingesammelt und damit begann unsere Reise gen Norden. Meinen Koffer habe ich in Sydney gelassen, da ich in zwei Monaten nochmal zurückkommen werde, aber dazu mehr im Juli.

 

Am Nachmittag machten wir uns auf nach Newcastle zu unserem ersten Stop. Dort traf ich eine Freundin aus Dresden wieder, mit der ich oft den Sommerurlaub verbracht hatte. Laura hatte dort mit ihrer Freundin ein kleines Haus, welches die beiden von ihrer Schule zur Verfügung gestellt bekommen haben, in der sie Freiwilligenarbeit machen. Glücklicherweise nahmen sie uns sieben auf und so fühlten wir den verbleibenden Boden mit unseren Matrazen und Isomatten aus. Abends am Lagerfeuer wurde Stockbrot gebacken und ein Film geguckt.

 

Auch den Tag danach blieben wir lange in dem Haus kleben, bevor wir zum Tomaree Nationalpark fuhren, um wiedermal irgendwo im Wald zu pennen, um Bezahlcampingplätze zu vermeiden. Ein gieriges in unserer Essenskiste sitzendes Possum beim Abendessen war der einzige Aufreger an einem sonst ereignislosen Tag.

 

Der Samurai Beach war unser nächster Anlaufpunkt am nächsten Morgen, um den Nissan X-Trail von Calla und Leonie auf Offroadtauglichkeit für die Sandpisten auf Fraser Island zu testen. Nach wenigen Metern fiel das Auto durch und blieb festgefahren im Sand stecken. Nachdem sich das Ausbuddeln schwieriger gestalltete als gedacht, wurde das Auto von einem Einheimischen mit dem Abschleppseil rausgezogen. Am Strand konnten wir dann endlich das Intro für unser erstes Ostküstenvideo drehen, in dem unsere neue „Crew“ vorgestellt wird! Einige Stunden und ein paar Autounden am Strand später machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Schlafpatz. Auf dem Weg nach Port Macquarie machten wir am nächsten Tag im Booti Booti NP Halt. Am Sugar Loaf Point Leuchtturm hatte man eine coole Aussicht über die Küste, bevor wir uns leckere Wraps belegten und es im See noch eine Runde schwimmen ging. Den Rest des Tages verbrachten wir im „Maccas“ und sorgten dafür, dass die Lücke im Videobog geschlossen wird.

 

Bevor wir am nächsten Nachmittag Port Macquarie erreichten, fuhren wir vom Pacific Highway landeinwärts zu den Ellenborough Wasserfall. Der zweithöchste einstufige Wasserfall Australiens war den Abstecher auf jeden Fall wert, die Schotterstrecke dorthin hat ins aber mit seinen vielen Schlaglöcherm einige Nerven gekostet. Danach wurde das Koala Krankenhaus von uns angefahren, wo blinde, kranke oder verletze Tiere eingeliefert, aufgepeppelt und bestenfalls wieder ausgewildert werden.

 

Port Macquarie war ein kleiner Ort am Meer, der mit einem netten Park am Strand zum Skaten, Essen oder einfach nur zum Schlendern einlädt. Besonders schön waren hier große bemalte Felsen am Hafen, die jeder bemalen und gestalten kann wie er mag. Da waren wirklich ein paar Kunstwerke dabei! Noch am selben Tag fuhren wir durch Coffs Harbour zu unserem Freecamp und bestaunten auf dem Weg noch die „Big Banana“!

 

Am 19.05 blieben wir wegen Regen den ganzen Tag über bei Maccas in Grafton kleben. Abends fuhren wir ins Inland zum kleinen Dorf Nimbin. Das verschlafene Örtchen hat viele etwas außergewöhnliche Läden, alle wollen einem auf der Straße irgendsoein Gras und Cookies (!?) verkaufen und generell fühlt man sich eher wie in einer alten Westernstadt, als in einem friedlichen und drogenfreien Dorf. Statt Cowboys begegneten einem hier aber nur „highe“ Hippies oder welche, die es an dem Abend noch werden wollten.

 

Der Folgetag war ganz Byron Bay gewidmet, wo wir morgens auf der Matratze, die wir auf die Windschutzscheibe/Motorhaube gelegt hatten, lagen und den Ausblick auf den Strand genossen! Danach spielten wir Frisbee, entspannten am Strand und buchten nach einem kleinen Schlendern über die Einkaufsstraße bei Peter Pans unsere Whitsundaytour, für mich und Manu einen Skydive und für Manu noch eine Reittour am Strand. Abends fuhren wir zum östlichsten Festlandpunkt Australiens, bevor mit etwas Bier und Kuchen in Surfers Paradise im Hostel in meinen Geburtstag reingefeiert wurde. Dort verfolgten wir auch das entscheidende Bundesligaspiel vom FC gegen Mainz 05. Dank Radio und einem etwas hakenden Stream konnten wir mit dem Spiel mitfiebern und die unglaublichen Szenen genießen, die sich auf dem Spielfeld und im Stadion abspielten, zum Leid von den schon schlafenden Mädels! Um 01:17 australischer Zeit war es dann soweit: An meinen 19. Geburtstag macht der FC mit einem 2:0 Heimsieg das erste Mal seit 25 Jahren wieder Europa klar. Kölle Alaaf!!!

 

Am 21.05 fuhren wir 90 Minuten zum Lemmington NP und liefen dort zusammen mit Lynn, die wir schon in Perth getroffen hatten, und einer Freundin von ihr zu einem Wasserfall. Durch strömenden Regen und einem deshalb ziemlich schlammigen Weg ging es zurück zum Auto und nach Surfers Paradise. Abends legten wir mit ein paar Bier im Hostel den Grundstein für einen richtig geile Nacht im Club. Die dauerte solange an, bis Manu's Kniescheibe bei einem unverschuldetem Zusammenprall kurzzeitig raussprang und wir daraufhin alle zusammen zurück ins Hostel gingen bzw. mit dem Taxi fuhren. Nachdem wir am nächsten Tag durch Surfers strifen und etwas am Strand entspannten, der ähnlich wie der in Miami Beach oder der Waikiki Beach in Honolulu/ Hawaii ist, von der einen Seite vom Meer und von der anderen von Hochhäusern begrenzt wird, verabschiedeten wir noch Lynn und Miriam, die sich weiter Richtung Sydney aufmachten.

 

Den Abschluss unserer ersten Ostküstenetappe bildete die Millionenstadt Brisbane. Von Brisbane waren wir alle fünf positiv überrascht und hätten im Nachhinein gerne mehr als einen Tag Zeit gehabt! Die Shoppingstraße sah zwar aus wie in jeder anderen Stadt auch, doch die Lage direkt am Fluss und die Skyline war besonders in den Abendstunden echt nett anzusehen! Der große Schriftzug „BRISBANE“ auf der grünen Seite vom Fluss war ein perfektes Fotomotiv mit Skyline im Hintergrund. Die Parkanlage am Ufer des Brisbane River inklusive BBQ's und freier Poolanlage war absolut gepflegt und ein netter Ort, um ein paar Stunden zu verbringen!

 

Leider haben sich unsere Vermutungen aus Erzählungen, dass die Highlights und besonders schöne Natur deutlich rarer gesäht sind als beispielsweise im Süden oder Westen Australiens bestätigt. Sydney und Brisbane sind zwei schöne Weltstädte, die uns echt gut gefallen haben, ansonsten stechen nur die Blue Mountains und die Ellenborough Falls als natürliche Schönheiten heraus! Außer den vier Orten und dem schnuckeligem Ort Byron Bay hat uns bisher noch nix wirklich vom Hocker gerissen. Trotz alledem hatten wir bis dato zu siebt eine echt gute Zeit und warten wir mal ab was der Rest der Ostküste noch so für uns bereithält.

 

Mit Action auf Fraser Island und im Surf Camp geht es weiter gen Norden... to be continued!

 

Viele Grüße,

die Kölschen Jungs

 

 

 

 

[23.3] ~ Hawaii 3: "Oahu – Abschluss eines

 

legendären fünf Wochen Jungstrip in den

 

Pazifik“

 

02.05. – 06.05.2017

 

 

 

 

        "Collect memories. Not Things"

 

 

Welcome to Honolulu and mahalo for choosing Island Air“ tönte es aus den Bordlautsprechern, als wir wieder in der Stadt waren wo wir vor 13 Tagen mit dem Kreuzfahrtschiff angekommen waren. Wir sind in den vergangenen Tagen so viel gewandert und Fahrrad gefahren, so dass man da schon fast nicht mehr von Urlaub sprechen konnte :D Dies war der Grund dafür, dass wir uns für 28 USD (25€) pro Person/Nacht die nächsten drei Tage im 12er Zimmer in einem Hostel am Waikiki Beach einquartierten und es in den folgenden Tagen etwas entspannter angehen lassen haben.

 

Am Mittwoch fuhren wir mit ein paar Leuten vom Hostel im Van zur North Shore, wo im Winter internationale Surfwettbewerbe stattfinden. Dort spielten wir viel Fußball, aßen lecker Burger und genossen das 25 Grad warme Wasser. Einen kurzen Stopp legten wir am Turtle Beach ein, wo große Meeresschildkröten an den Strand kommen und sich ausruhen. An dem Tag konnten wir immerhin eine sehen! :)

 

Donnerstags wurde ich früh abgeholt, um zwei Tauchgänge zu machen. Nach einer 20 minütigen Ausfahrt erreichten wir den ersten Spot, wo wir ein 30m tiefes Wrack aus dem zweiten Weltkrieg betauchten. Man konnte gut unter dem 50m langem Wrack durchtauchen und dabei zwei Schildkröten, zwei Weißspitzenriffhaie und einen Adlerrochen sehen, der eine Angelschnur mit Hacken durch seine Kiemen hängen hatte. :(

 

Zum zweiten Tauchgang kam es für mich nicht mehr, da der Seegang sehr stark war und mir übel wurde. Danach schrieb ich im Hostel Blog bis die Jungs, die den ganzen Tag am Strand waren, zurückgekommen sind. Außerdem haben sie noch was Beachvolleyball und Fußballtennis gezockt. Da absolut kein Supermarkt in der Nähe vom Waikiki Beach war ging es wie eigentlich jeden Tag zu Subway essen und danach zu McDonalds für den Nachtisch. Dann war für Niklas die Zeit gekommen wieder zurück nach Melbourne zu fliegen.

 

Ciao, Ciao du Palawamaker mit dem neuen Spitzname Quattro Formaggi :D“ Es war ne geile Zeit Jung und wir freuen uns schon auf ein Kölsch mit dir im August, wo wir auf unvergessliche Momente auf der Carnival Legend und Hawaii zurückblicken werden. Mach et joot und überarbeite dich in Melbourne nicht! :D

 

An unserem letzten Tag auf Hawaii bestiegen Luke und Ich zusammen mit Flo aus Hamburg den Diamond Head. Der mittlerweile inaktive Vulkan ist heute ein beliebter Aussichtspunkt, der nach 20 Minuten vom Parkplatz erreicht werden kann. Von dort hatte man eine top Aussicht auf den Waikiki Strand und die Wolkenkratzer von Honolulu. Nachdem wir uns bei 35°C mühselig mit einer Masse von asiatischen Touristen die Treppen hoch und wieder runter geschleppt hatten, ging es ins Hostel Koffer packen. Nachdem wir ein letztes Mal schwimmen gegangen waren machten wir uns abends schließlich mit dem Shuttle auf zum Airport. Am Flughafen schlief Ich auf den Sitzen im Wartebereich und Luke vertrieb sich die Zeit bis zum Einchecken um acht Uhr morgens mit Filmen. Gleich werden wir nach einem 9½ Stunden Flug in Sydney landen und freuen uns schon auf unseren fünfwöchigen Ostküstentrip „Sydney nach Cairns“ mit unseren drei neuen Travelmates Medea aus Köln, Carissima aus der Nähe von Baden Baden und Manu aus München! Das fünfeinhalbwöchige Kreuzfahrt- und Hawaiiabenteuer hat uns mit allem drum und dran 2650€ pro Person gekostet. Nichtsdestotrotz sind wir unglaublich froh es genauso gemacht zu haben, da unsere Erlebnisse jeden einzelnen Cent wert waren!!

 

 

 

Viele Grüße

 

Die kölschen Jungs

 

 

 

 

[23.2] ~ "Hawaii 2: Garteninsel Kauai –

 

Jenseits von gut und böse" 

 

26.04. – 02.05.2017

 

 

 

 

 

      "Die Erinnerung ist das einzige Paradies aus dem wir nicht vertrieben werden können“

 

 

 

 

 

Nach der Ankunft in Lihue an der Ostküste Kauais ging es auf direktem Weg zum Walmart, um uns dort im Wifi zu informieren, wie wir unsere Zeit am besten gestalten sollten. Nachdem wir dabei in Maui ja etwas Startschwierigkeiten hatten, war der Plan für die Woche auf Kauai innerhalb von ein paar Stunden geplant und ab gings ins Hostel nach Kapaa, um die Koffer abzugeben.

 

Noch am selben Tag füllten wir im Supermarkt mal wieder für viel Geld unsere Essensvorräte auf. Für jeweils 30 USD (27€) guckten wir am Ende etwas bedröpelt in unsere Einkaufstasche und fragten uns wie aus den paar Sachen eine Rechnung von 90 USD (83€) entstanden sein konnte. Spätestens jetzt konnten wir also nachvollziehen, warum Fettleibigkeit ein Problem in den USA ist. Aber man kann es ihnen auch nicht verübeln, wenn die Cola und Cookies günstiger sind als Wasser und Äpfel. Und wenn ein einziger Apfel zwei USD (1,85€) kostet, sind bei vielen (auch bei uns :D) einfach nicht die Mittel da, um sich gesund zu ernähren.

 

Unser Plan sah vor eine zweitägige Wandertour an der Napali Küste im Nordwesten der Insel zu machen, also fuhren wir mit dem öffentlichen Bus möglichst weit dahin. Wir kamen bis zur Hanalei Bay, welche noch 10 km vom Kulalau Trail entfernt liegt. Da es aber bereits dunkel wurde, lagen wir uns erstmal mit Schlafsäcken an den Strand und schliefen unter hawaiianischem Sternenhimmel ein.

 

Am nächsten Tag hitchhiketen wir zu dritt zum Beginn des Wanderwegs am Kee Beach. Die ersten drei Kilometer von insgesamt 17 km oneway sind für alle freizugänglich, aber da die Genehmigungen um weiterzulaufen bzw. zu campen seit Monaten ausverkauft waren, hatten wir natürlich keine. Aber da jene Strecke eine der besten der Welt sein sollte, gingen wir das Risiko ein und folgten dem Weg, der sich über die Hügel der Napali Küste schlängelte.

 

Anfangs war das Wetter noch gut, aber gegen Nachmittag zeigte uns Kauai warum es eins der regenreichsten Gebiete der Erde ist. (Das Gebiet um den 1569m hohen Berg Wai'ale'ale herum ist mit 11684 mm durchschnittlichem Jahresniederschlag in den Top-3 weltweit! - zum Vergleich: Köln's Jahresmittel liegt bei 798mm! :D) Nichtsdestotrotz machten wir nach der Hälfte des 17 km langen Hinwegs einen Abstecher zu den Hanakapi'ai Fällen. Jener Wasserfall hatte zusammen mit den anderen auf dem Weg, die hier über 100m aus den Bergen stürzten, nichts mit den kleinen auf Maui zu tun. Trotz Regen können wir bestätigen, dass wir den Weg ohne Frage zu den besten der Welt zählen würden und zeitgleich der beste Wanderweg und das beste Naturhighlight unseres Auslandsjahres bis dato darstellt. Kurz vor dem Ende des Weges liefen wir nach links auf einen Berg raus zu unserem privaten Aussichtspunkt. Das war echt einer der besten Orte, wo wir je waren und genossen erstmal 30 Minuten mit einem Nachosnack diese Aussicht! Nach einem wieder mal anstrengenden Tag erreichten wir am frühen Morgen den Kalalau Strand, der sich zwischen Meer und spektakulärem Bergmassiv erstreckte. Dort schlugen wir auch unser Zelt auf und löffelten wie so ziemlich jeden Abend „genüsslich“ unser Dosenfutter.

 

 

 

Am nächsten Morgen liefen wir ein paar Kilometer ins Hanakapi'ai Tal, wo übrigens auch ein paar Hawaiianer leben, um zu einem kleinen Wasserloch mit Kaskadenwasserfall im Regenwald zu kommen. Dass uns diese Entscheidung noch eine ungeplante Nacht auf dem Weg kosten würde, wussten wir da noch nicht. Gegen 10 Uhr startete es zu Regnen und jener sollte auch für die nächsten 14 (!) Stunden nicht aufhören. Der Rückweg wurde wegen der sich bildeten Pfützen auf dem unbefestigtem Weg immer mühseliger und unser Rucksack, Klamotten und Schuhe waren klitschnass. Schon bei dem auf dem Hinweg so schmalen Bach auf halbem Weg ahnten wir, wie der große Fluss am Anfang des Weges aussehen würde. Bis auf eine kleine Stelle flussaufwärts bei der man mindestens 2 Meter springen musste inkl. rutschigen Steinen und Rucksäcken auf dem Rücken war der Fluss nicht mehr passierbar. Durch die Tatsache, dass uns in den nächsten Stunden schon keine Person mehr entgegen kam, dachten wir uns schon, dass der Fluss am Anfang nicht mehr zu passieren war.

Mit zehn anderen Leuten, die ebenfalls mitten auf dem Weg festhingen und so die Nacht dort verbringen mussten. Zum Glück gab es einen kleinen Unterstand, so dass wir unser Zelt regengeschützt aufstellen konnten. Ein Pärchen, welches ebenfalls dort gestrandet war, konnte also nicht ihre letzte Nacht in ihren Flitterwochen im fünf Sterne Hotel wahrnehmen, sondern verbrachten im Backpackerstyle ihre letzte Nacht. Im Notfallschrank fanden sich Essen, Decken und Regenplanen, damit auch die Leute versorgt sind, die als Tagestouristen eigentlich nur mit T-Shirt ohne Essen und Zelt aufgebrochen waren. 15 Leute saßen flussaufwärts fest, wie wir von den anderen erzählt bekommen haben, wo es noch einen sehr schönen Wasserfall für Tagestouren gab. Die hatten allerdings ebenfalls keine Zelte, Pullover oder Essen mit und keinen Zugang zu einem Notfallschrank, so dass es nicht nur durch die Regenfälle, die bis vier Uhr morgens anhielten, eine ungemütliche Nacht wurde. Am nächsten Morgen konnten sie schließlich zu uns aufschließen, da der Wasserpegel runter gegangen war und dann erzählten sie, dass sie die ganze Nacht im Kreis gehüpft sind, sodass ihnen nicht so kalt wird und sie einen Unterschlupf aus Blättern zum Regenschutz gebaut haben zum. Ein Schild verriet uns, dass in den letzten Jahrzehnten über 80 Menschen an dem Strand beim Baden bzw. beim Überqueren des Flusses gestorben sind.

 

Am Morgen war es aber dann möglich den Fluss zu überqueren und so konnten wir auch die letzten drei Kilometer von insgesamt 45 am Morgen des dritten Tages hinter uns bringen. Am Beginn des Weges erfuhren wir noch, dass uns ein Heli rausgeholt hätte, falls es noch einen weiteren Tag nicht möglich gewesen wäre den Fluss zu überqueren. Nach einer kurzen Hitchhikeautofahrt, was übrigens so gut wie immer auf Hawaii geklappt hat, auch wenn wir zu dritt mit viel Gepäck waren, schlenderten wir etwas über einen lokalen Markt, bevor wir zwei Stunden mit dem Bus in den Süden der Insel nach Waimea fuhren. Jenes Dorf war nach einer Nacht mit dem Zelt am Strand unser Ausgangspunkt für den Waimea Canyon, der auch als Grand Canyon des Pazifiks bezeichnet wird. Da Touristen eigentlich ungerne Hitchhiker mitnehmen, warteten wir bestimmt zwei Stunden, bevor uns ein Einheimischer aufgabelte und wir auf seine Pickupladefläche springen konnten. Somit hatten wir es schon mal zum Aussichtspunkt über den Canyon geschafft! Wie der Zufall es wollte lernten wir dort ein Pärchen kennen, das uns auch noch die letzten 15 km zum Ende der Strecke bringen konnten von wo aus der beste Wanderweg starten sollte. Der inoffizielle Weg führte uns in 25 Minuten über Bergkämme zu einem Aussichtspunkt von dem wir unser Camp sehen konnten, wo wir drei Nächte vorher am Ende des Kulalau Trails gepennt haben. Und obwohl es vielleicht 400m Luftlinie war gibt es keine Möglichkeit ohne Helikopter die beiden Punkte zu verbinden. Das war auch der Grund dafür, dass wir zwei Stunden mit dem Bus einmal um die Insel gurken mussten, um beide Highlights zu sehen. Die Aussicht von hier über die Napali Küste bzw. bei dem Valley Trail über den Waimea Canyon war atemberaubend! Besonders die kleinen Wasserfälle, die wirklich überall von den Bergen kamen, waren magisch! Der Valley Trail führte uns nochmal zu einem Aussichtspunkt, zu einem Wasserloch und zum oberen Teil eines Wasserfalles. Von zwei netten Chinesen wurden wir die 25 km wieder zurück nach Waimea gebracht, bevor wir bei Subway mit einem ordentlichen Footlongsandwich die Erlebnisse des Tages verdauten.

 

Nach einer weiteren Nacht am Strand krönten wir unsere Zeit auf der absolut zu recht bezeichneten Garteninsel mit einem 50 minütigen Helikopterflug! Für 175 USD (161€) pro Person flogen wir mit entspannter Musik erstmal vom Fughafen über den Hafen und den westlichen Teil der Insel. Danach konnte man die Wasserfälle, die in dem bekannten Film Jurrassic Park bekannt wurden, durch die Scheibe sehen, bevor wir durch den Waimea Canyon flogen. Im Anschluss flogen wir über die Napali Küste und konnten unseren Wanderweg erkennen über den wir uns mühselig im Regen an der Küste entlang gekämpft hatten. Der Norden der Insel mit seinen schönen Stränden und die Wasserfälle im Inselinneren, die in den Vulkankrater des Mount Kilauea stürzten, bildeten den Abschluss eines absolut einmaligen Erlebnisses! Die 50 Minuten vergingen wie im Flug und waren gefüllt von so vielen WOW-Momenten.

 

Mit dem Bus ging es dann am 01.05 zurück zum Hostel wo wir eine Nacht übernachtet hatten, bevor wir am nächsten Tag mit einem 30 Minuten langen Flug an Board von einer Island Air Propellermaschine Lihue auf Kauai in Richtung Honolulu auf Oahu verlassen haben. Wir wissen, dass Hawaii 15 Flugstunden von Deutschland mit mindestens einem Zwischenstop entfernt ist, aber es ist trotzdem absolut sehenswert und Kauai sollte defintiv dazugehören bzw. Vortritt vor den anderen Inseln bekommen, wenn es darum geht zu entscheiden, welche von den sechs Hauptinseln besucht werden sollten!

 

 

 

Viele Grüße

 

die Kölschen Jungs

 

 

 

[23.1] ~ Hawaii 1: „Mit dem Fahrrad und

 

per Anhalter zu Wasserfällen und dem

 

Haleakala Vulkan – Aloha Maui“ 

 

19.04. - 26.04.2017

 

 

 

 

 

         "There is no place I would rather be.“

 

 

 

 

 

Im Regen wurden wir übermüdet um 9 Uhr morgens aus unserem Südseetraum gerissen und fanden uns während dem Beginn der mühseligen Erlebnisverarbeitung der letzten drei Wochen im Taxi auf dem Weg zum Flughafen von Honolulu wieder. Von dort aus ging es mit Island Air in 45 Minuten wieder dahin zurück, wo wir gestern noch mit dem Schiff waren: Kahului auf Maui. Nachdem wir mit dem Taxi in die Stadt gefahren waren und uns im Internet informiert hatten, mussten wir unseren Plan, dass wir Maui mit dem Scooter einmal umrunden wollten, über den Haufen werfen. Aufgrund der amerikanischen Gesetze können wir weder Auto noch Scooter mieten. Da Ausflüge zu teuer sind und die Entfernungen zu weit, um ganz auf ein Transportmittel zu verzichten, entschieden wir uns für sieben Tage drei Fahrräder für je 83 USD (76€) zu leihen. Also packten wir alle nötigen Sachen von unseren Koffern in die Rücksäcke und bekamen Starthilfe bei der Routenplanung von einer Kanadierin, die uns ihren Reiseführer schenkte und ihr Handy zur Verfügung stellte. Da wir keinen anderen Ort gefunden haben, um unser Gepäck zu verstauen, mussten wir für 100 USD (92€) eine Nacht im Hostel verbringen, damit jenes unsere Koffer für die kommenden Tage lagert. Der Preis war im Vergleich zu Australien doppelt so teuer, aber irgendwie hatten wir keine andere Möglichkeit. Also ab ins nächste Taxi und nichts wie hin zum Hostel nach Wailua. Auch am nächsten Tag konnte unsere Tour noch nicht so richtig starten, da wir mit dem Bus 30 Minuten nach Kihei zum Fahrradladen fahren mussten. Danach mussten wir auch noch einkaufen gehen da wir wussten, dass wir in den nächsten vier Tagen auf der Touristenstraße „Road to Hana“ im Norden der Insel keinen Supermarkt sehen sollten.

 

Da es nicht genug Fahrradhalter auf dem Bus gab, welcher uns zum Ausgangspunkt unserer Tour nach Haiku bringen sollte, fuhr ich alleine mit dem Gepäck im Bus vor, während Luke und Niklas Schroers, der uns auch noch 17 Tage auf Hawaii begleiten sollte, mit dem Fahrrad hinterherfuhren. Ich wartete an der Endhaltestelle und hatte endlich mal ein paar Stunden Zeit Blog zu schreiben, aber als die Jungs auch nach mehreren Stunden nicht auftauchten, machte ich mir schon etwas Sorgen. Nach vier Stunden wurde es nämlich langsam dunkel und zum Glück fragte mich eine Mutter, die ihre Tochter an der Schule abholte, wo ich die ganze Zeit gewartet hatte, ob ich bei ihr im Haus übernachten möchte. Bei der Gewittervorhersage und der Aussicht stattdessen am Strand zu pennen willigte ich ein und fuhr ihr mit dem Fahrrad hinterher. Zum Glück fuhren uns die zwei Jungs entgegen noch bevor wir die Hauptstraße verließen, weil ohne ein Handy mit mobilen Daten und Anrufguthaben wäre es mit der Kommunikation sehr schwer geworden. Die Familie war total nett und wir drei haben im Haus in anständigen Betten übernachtet. Die Familie ist abends zu Freunden zum Abendessen gefahren und morgens erst wieder zurückgekommen. Dass mir bzw. uns jemand so viel Vertrauen schenkt, nachdem wir gerade mal zehn Minuten miteinander geredet hatten, haben wir noch nie erlebt! Vielleicht hat es etwas mit der Gastfreundlichkeit der Polynesier zu tun, weil wie sich herausstellte ist die Mutter in dem Papenoo Valley auf Tahiti aufgewachsen, wo wir noch vor einer Woche waren. Deshalb kannte sie sogar auch unseren Tourguide, der uns auf dem besten Zwischenstopp unserer Kreuzfahrt die Insel gezeigt hat.

 

Erst nachdem wir am nächsten Morgen einen platten Fahrradreifen geflickt hatten, konnten wir nach 48 relativ verschenkten Stunden, da wir uns diesmal nicht so gut informiert hatten, nach unserer Ankunft endlich unseren Fahrradtrip starten. Mit 108 km in vier Tagen hatte der es auch richtig in sich, da es tagsüber über 30 Grad heiß war und es manchmal steil den Berg rauf gehen sollte. Alle haben uns vorher davon abgeraten jene Strecke nach Hana zu fahren. Gut aber, dass wir uns davon nicht verrückt machen lassen und unsere Sache durchgezogen haben. Denn der Highway windete sich durch Täler und Regenwald und wartete hinter jeder Kurve mit einer neuen Kulisse oder Wasserfall auf. Manchmal musste man etwas aufpassen, da die Strecke teilweise einspurig war, aber obwohl die meisten Autofahrer etwas perplex waren, dass jemand auf die Idee kommt diese Strecke mit dem Fahrrad zu fahren, haben alle recht vorsichtig überholt und deshalb haben sich die Sicherheitsbedenken von anderen zum Glück nicht bestätigt. Wir haben in den kommenden Tagen so viele verschiedene Wasserfälle gesehen und da sowieso keiner etwas mit den Namen anfangen kann, versuche ich das mal etwas zusammenzufassen. Einerseits haben sich die Wasserfälle durch ihre Höhe bzw. Wassermassen unterschieden, aber das Kriterium, welches viel entscheidender war, war die Erreichbarkeit. So waren manche direkt neben dem Highway und deshalb auch voll mit Touristen. Bei anderen wiederum musste man für 30 Minuten am Flussufer über Steine steigen, Flüsse überqueren oder sich an einem Seil mehrere Meter hochhangeln, um zu diesen zu kommen. Durch die Tatsache, dass jene Wasserfälle nicht spektakulärer waren als die, welche direkt neben der Straße lagen, fragt sich jetzt das Standardrentnerehepaar Ingeborg und Herbert aus Deutschland, warum man die Strapazen auf sich nehmen sollte. Der Grund dafür ist, dass man sich bei den Wasserfällen neben der Straße wie im Urlaub fühlt, aber bei denen, die kaum erreichbar sind und wo für die ganze Zeit keine andere Person auftaucht, man sich wie im Paradies fühlt. Zum Glück tun sie es aber meistens nicht, so dass wir uns ein großes Wasserloch mit einem Wasserfall und drum herum grün bewachsene Felswänden oft mit keiner andere Person teilen mussten. Das ist vielleicht auch manchmal dadurch bedingt, dass wir planlos den Fluss hochgelaufen sind und Glück hatten so manchen Wasserfall zu finden, der nicht im Reiseführer stand. Und wenn man da dann nackt schwimmen ist, vergisst man ganz schnell, dass Hawaii ein stark frequentiertes Touristenziel ist. Schade für euch, dass davon nur Ausschnitte im Video zu sehen sein werden und die auch noch zensiert sind... ;) Aber wenn man dann so einen gefunden hat glaube ich, dass sich jeder damit auch ohne ein Foto zu sehen vorstellen kann was ich mit Paradies meine!

 

Eine Hand voll Snackbuden sicherten uns zusammen mit netten Touristen, die uns bestimmt bei fünf verschiedenen Malen mitleidig anschauten und uns mit Essen und Wasser versorgten, unsere Nahrungszufuhr. Und egal ob wir eine kühle Coke, Nachos, Kekse oder Schokopudding bekamen, ALLES, wirklich ALLES war besser als die Sachen, die wir vorher eingekauft hatten. Da wir kein Gas hatten war unsere Auswahl auch aufgrund der horrenden Preise im Supermarkt etwas eingeschränkt, so dass wir jeder etwas Brot, 12 Tunadosen, drei Dosensuppen und ein paar Müsliriegel hatten.

 

Mit dem Wetter hatten wir richtig Glück, da tagsüber immer gutes Wetter war und erst als wir unser Zelt auf irgendwelchen Picknickplätzen aufgeschlagen hatten, fing es oft direkt an zu regnen. So hatten wir schon mal keine Probleme mit nassen Sachen! Zwischendurch ist noch meine Vorderbremse kaputt gegangen, die wir aber zusammen mit einer netten Einheimischen in ihrer Werkstatt wieder reparieren konnten. Gleichzeitig ließ sie uns auch unsere Wasserflaschen auffüllen, welches gleichzeitig auch so gut wie unsere einzige Möglichkeit war auf dem Weg an sauberes Trinkwasser zu kommen.

 

10 km vor Hana entschieden wir uns nur noch den kleinen Abstecher ans Meer zum Dorf Nauku zu machen, bevor wir aus Zeitgründen vorzeitig kehrt machten. Ein hoher Wasserfall, der ins Meer ging, und ein malerisches Wasserloch waren dort nochmal zwei von unseren Streckenhighlights. Nach weiteren Abenteuern an Wasserfällen auf dem Rückweg und einer langen Verschnaufpause an einer Snackbude, die zu unserem Glück auch Burger und Brownies verkaufte, schliefen wir noch eine letzte Nacht neben dem Highway. Am nächsten Morgen strampelten wir jetzt mit schweren Beinen deutlich langsamer zurück Richtung Haiku und waren nach der Ankunft froh jene Strecke, die uns manchmal doch viel abverlangt hat, gemeistert zu haben. Dort haben wir erneut bei der Familie im Haus schlafen dürfen mit der einzigen Änderung, dass in jener Nacht der Vater auf die Kinder aufgepasst hat. Der war von unserer Reise so angetan, dass er darauf bestand mit Champagner auf uns anzustoßen, auch wenn wir schon Zähne geputzt hatten. :D

 

Da Luke und Niklas bei unserem Stopp mit dem Schiff bereits den Vulkan gesehen haben, entschieden sie sich an unserem letzten Tag auf Maui zu einem bekannten Surfspot zu fahren, wonach sie im Garten die Hecke auf Vordermann brachten und so unseren netten Gastgebern auch etwas zurückgeben konnten. Am Nachmittag holten die zwei zusammen mit dem Vater unsere Koffer vom Hostel ab und brachten die Fahrräder im Pickup weg.

 

Ich hatte mir auf jeden Fall vorgenommen, bevor wir nach Maui geflogen sind, den bekannten Haleakala Vulkan sehen zu wollen. Nur ohne Auto, Motorrad und Fahrrad sind die 70 km, die zurückgelegt werden müssen, um zur Spitze zu kommen und wieder runter, doch etwas problematisch bei der Planung. Ich entschied mich auch gegen eine geführte Tour, die mich 100 USD (92€) gekostet hätte und stellte mich stattdessen an den Anfang der Straße und hoffte, dass mich einer mit nach oben nehmen würde. Keine 2 Minuten waren vergangen, als das dritte Auto anhielt und mich in 30 Minuten zum Visitor Center bringen konnte. Dort wurde mir ein 17 km Wanderweg zum Vulkankrater vorgeschlagen mit einem Abstecher zur Spitze des Vulkans. Das hörte sich nach einem guten Plan an dachte ich und so stapfte ich bei 10 Grad mit mehreren Jacken bekleidet durch Regen zur Spitze. Die top Aussicht, die man von da oben haben sollte, blieb mir leider wegen dem Nebel verwehrt. Allerdings entschädigte der Rest des Weges für alle Strapazen. Es hat sich angefühlt Teil des Films Wall-E zu sein, in dem ein kleiner Roboter alleine auf der Welt ist, nachdem alle Menschen gestorben sind. So gut wie keine Leute sind mir auf dem Wanderweg begegnet, Vegetation und Tierwelt war eigentlich überhaupt nicht vorhanden und es sah aus, als ob ich durch eine Mondlandschaft laufen würde. Sowas hatte ich noch nie gesehen und diesen Vulkan nur jedem empfehlen! Noch mehr Glück als auf dem Hinweg konnte ich eigentlich gar nicht haben dachte ich, aber als ich auf dem Parkplatz am Ende der sechsstündigen Wandertour schon gefragt wurde, ob ich einen Transport zurück nach unten bräuchte, freute ich mich wie ein Schneekönig, dass das mit dem Hitchhiken so gut geklappt hat und ich so viel Geld für eine Tour gespart hatte.

 

Auch unsere letzte Nacht verbrachten wir bei unseren Freunden in Haiku, die uns, nachdem wir die Kinder am nächsten Morgen an der Schule abgesetzt hatten, auch noch zum Airport fuhren. Maui hat uns allen drei sehr gut gefallen und wir hätten im Flieger von Hawaiian Airlines auf dem Weg nach Lihue nie gedacht, dass die nächste Insel Kauai das sogar noch toppen kann!

 

 

 

Viele Grüße

 

die Kölschen Jungs

 

 

 

 

[22] ~ Transpazifikkreuzfahrt 2:

 

"In 9 Tagen aus dem Paradies zurück zur

 

Wirklichkeit"

 

11.04. - 19.04.2017   Papeete - Honolulu

 

 

 

 

         "FUN FOR ALL. ALL FOR FUN"

 

 

Nach vier Seetagen mit endlosen Blicken über den Pazifik war es fast schon ungewohnt nach dem Aufstehen und Blick vom Deck zu merken, dass wir im Hafen lagen. Der angefahrene Hafen war jener von Papeete, welcher auf der Insel Tahiti liegt, die wiederum zu Französisch-Polynesien gehört. Teure Jachten ausgestattet mit Helikoptern und Jetskis ließen erahnen, dass es hier etwas teurer ist. Durch ihre abgelegene Lage tausende Kilometer vom nächsten Festland entfernt in der Mitte des Südseedreiecks, welches von Australien, Nordamerika und Südamerika gebildet wird, sind die Inseln einfach von überall schwer zu erreichen. Alleine die Inselgruppe Französisch-Polynesien ist in einem Gebiet verteilt, was die Größe von Europa hat. Doch warum zieht es so viele Touristen nach Tahiti? Wegen der Abgeschiedenheit, der Kultur der Polynesier und wegen der Natur! Um dies alles zu verbinden, buchten wir im Hafen bei einem waschechten Polynesier eine Tour zu den abgelegenen Naturhighlights der Insel. Sechs Stunden lang fuhren wir mit einem 4WD durch das Papenoo Valley und sahen dabei Steilwände, Wasserfälle und Flüsse. Die Aussicht aus dem Auto heraus war einfach spektakulär und zum Mittagessen gab es auf einem Picknikplatz am Fluss frisches Obst und kalte Getränke. Lediglich die Helikoptergeräusche, die durch die Suchaktion nach einem verschollenem Touristen am Vortag ausgelöst wurden, überschatteten die Ruhe dieses Ortes. Unser Guide war sehr informativ und erzählte uns viel über seine Kultur und seine Körperbemalung. Steine heben ist eine traditionelle Sportart in Polynesien, die unser Guide uns eindrucksvoll mit einem 115 kg Stein näher brachte. Der letzte Ort auf unserer Tour war der Venus Point, wo der schwarze Sandstrand das Highlight war. Mit einer einheitlichen Bewertung von 9,5/10 Punkten war Papeete unser bester Hafen auf der gesamten Cruise, auch wenn wir dort mit 95 AUD (67€) am meisten für den Landausflug bezahlt haben.

 

Inzwischen hatten wir auch erfahren, dass unser Bericht „Kölsche Jungs op Jöck Teil 2“ in der Lokalzeit im WDR Fernsehen ausgestrahlt wurde. Wie auch beim ersten Teil haben wir auf den Bericht nur positives Feedback bekommen. :)

 

Schon von Tahiti aus konnten wir in der Ferne Moorea sehen. Jene Insel war am 12.04 unser nächstes Ziel. Ganz entspannt fuhren wir von 23 Uhr abends bis morgens um 7 Uhr die 30 km lange Strecke. Nach dem Frühstück schleppten wir uns nach einer kurzen Nacht müde als einer der ersten in eins der Tenderboote, die uns auf die Insel brachten. Für 53 USD (49€) pro Person buchten wir wieder eine 4WD Tour, die etwas unspektakulärer als gestern, aber trotzdem gut war. Zuerst fuhren wir zum bekannten La Belvedere Lookout, bevor es auf eine Ananasplantage ging. Nachdem wir im Laden nebenan Ananasschnaps probieren konnten, umrundeten wir einmal die Insel. Auch Moorea ist eine kleiner Flecken im Pazifik, der aber dafür mit Bergen eine malerische Naturkulisse zu bieten hat. Am Ende unserer Tour wurden wir an einem schönen Strand rausgelassen, wo wir noch ein paar Stunden unter Palmen entspannen konnten. Niklas und Luke schafften es mit Schnorchelausrüstung zu dem Punkt rauszuschwimmen, wo für 70 USD (64€) Touren mit Hai- und Rochengarantie angeboten wurden. Ein Dutzend Schwarzspitzenriffhaie und Rochen schwammen zwischen den Ausflugsbooten umher, bevor es entgegen der starken Strömung zurück zum Strand ging, an dem ich gehandicapt lag. Mit Blick auf die spektakulären Berge machten wir kehrt und verließen unseren Ankerplatz in einer der vielen Buchten. Bei so einem Panorama macht das Auslaufen doch Spaß! Wir verließen unseren zweitbesten Hafen mit folgender Bewertung: NS 9,5/10, LB 9/10 und NB 9/10.

 

Unsere nächste Anlaufstelle war am nächsten Tag Bora Bora ebenfalls in Frz - Polynesien. Mit neun Stunden hatten wir hier am wenigsten Zeit auf der gesamten Kreuzfahrt, also schnurstracks auf eins der Rettungsboote und runter vom Schiff. Für 20 USD (18€) holten wir uns jeder ein Fahrrad für den Tag und begannen die 34 km zu radeln, die zurückgelegt werden mussten, um wieder am Hafen anzukommen. Einerseits hatte man schöne Blicke auf blaue Buchten und die umliegenden Inseln, andererseits hatten wir gedacht, dass die Hauptinsel mehr Sandstrände hat und etwas weniger Müll rumliegt. Ich glaube jede Hütte hatte zwei oder drei Autowracks, welche die Vorgärten schmückten, aber es ist natürlich auch mega teuer das alte Auto irgendwie wieder von der Insel wegzubekommen. Die heißen Temperaturen machten das Fahren auch nicht entspannter und deshalb beschlossen wir auf halbem Weg ein paar Kokusnüsse mit einem Ast von der Palme zu holen, um an Kokuswasser zu kommen. Wahrscheinlich hatten die Einheimischen auf dem Motorrad, die an uns vorbeifuhren, Mitleid mit uns, dass wir schon seid geraumer Zeit versuchten eine der Kokusnüsse zu öffnen. Mit etwas Hilfe und ein paar geübten Handgriffen schafften wir es schließlich alle drei zu öffnen und hatten so 15 USD (13,50€) gespart, die wir für drei Kokosnüsse am Strand bezahlt hätten. Nachdem wir dem einzig guten Strand einen Besuch abgestattet hatten und 30 USD (27,50€) für unseren verlorenen Schlüssel vom Fahrradschloss gelatzt hatten, ging es bei herrlichem Wetter zurück auf die „Legend“. Der drittbeste Stop wurde von NS und LB mit 9/10 und von NB mit 8,5/10 Punkten bewertet.

 

Fünf Seetage lagen vor uns, in denen wir uns immer wohler an Board gefühlt haben und die somit viel zu schnell vorbeigingen. Ich glaube das Öfteste was wir in den folgenden Seetagen gemacht haben war essen! Und egal wann bzw. wo man auf dem Schiff war, es gab immer was kostenloses zu essen. Im Truffles Restaurant wurde A La Carte bestellt, also gab es mittags und zum Abendessen jeweils ein 3-Gänge-Menü. Von leckeren Tomatensuppen über Schrimps, Steaks und Lachs bis hin zu leckeren Kuchenstücken und dem legendären „hot chocolate melting cake“ gab es wirklich alles! Es war immer verdammt lecker und das hätten wir auch gesagt, wenn wir vorher nicht immer nur Reis und Nudeln gegessen hätten. Das Abendessen um 19:45 Uhr war für uns immer die Hauptmahlzeit, wo man sich spätestens widergetroffen, Informationen vom Tag zusammengetragen und Revue passieren lassen hat. Die Stimmung bei uns am Tisch war sowieso immer überragend, aber durch die Tatsache, dass jeden zweiten Abend „Showtime“ beim Essen war, wurde die natürlich noch besser! Egal ob Niklas und ich beim Walzer tanzen Applaus und Standing Ovations beim Lied „Amore“ bekamen, wir Gangnam Style mit der Bedienung tanzten, zu „Hey Baby“ performten oder wir bei „Hot, Hot, Hot“ eine Polonese durch das Restaurant starteten, wir hatten immer Spaß! An den drei eleganten Abenden mussten wir mit drei weißen Hemden aufrüsten, um ins Hauptrestaurant zu kommen. Bei den Themenabenden „Mexican Fiesta“, „80s-Night“ und „Island Night“ hatte man auch nochmal die Möglichkeit sich speziell zu kostümieren. Die Leute um unseren Tisch herum waren auch entspannt und so wanderten wir manchen Abend mit unserem Essen in der Hand zu Australiern oder der Texanerin. Ab und zu verblüfften uns noch Tischkünstler direkt vor unseren Augen mit ihren Tricks und falls zu irgendeiner Zeit Hunger aufkam gab es tagsüber noch ein Buffetrestaurant und einen Sandwichstand. Nachts bzw. 24 Stunden am Tag gab es kostenloses Softeis und Pizza von Margarita bis Quattro Formaggi für ganz große Notfälle. Was ist sonst noch so Erwähnenswertes passiert vor unserer Ankunft in Maui?

 

Auf jeden Fall, dass unsere Zimmerstewardess jeden Tag (!) ein neues Handtuchhtier bastelte und dass wir uns abends in der Sportsbar die Bundesligahighlights anguckten. Außerdem müssen wir den Internetnutzern trotzen, die sich gehäuft über einen Innenarchitekten beschwert haben, der auf seriösen Drogen gewesen sein musste als er das Schiff designt hat. Wir fanden die Mischung von Legenden, Helden, Rittern, griechischen Azteken und Pokalen in den öffentlichen Bereichen nicht störend, sondern eher positiv. Wir haben uns auf jeden Fall jeden Tag wie im Phantasialand gefühlt. :D

 

An einem Morgen stellten sich Kapitän, Chefingeneur, Arzt und Umweltbeauftragte den Fragen der Passagiere. Absolut top, dass Carnival so etwas anbietet und den Passagieren auch Einblicke in Zahlen gewährt, die man sonst eher nicht erfährt. 8m³ an Schweröl verbraucht unser Schiff in der Stunde und Direktwasser landet eigentlich direkt im Meer, um nur zwei Beispiele zu nennen. Des weiteren erzählte die Besatzung, dass das Schiff unter maltesiascher Flagge fährt, damit der Konzern Steuern spart und Mindestlöhne umgehen kann und dass die „Legend“ eins von insgesamt 23 Carnivalschiffen ist, die alle über Entsaltzungsanlagen verfügen. Drei Leute müssen zu jeder Zeit auf der Brücke sein und bei unserer Reise würde der Kapitän länger auf verspätete Passagiere im Hafen warten, als z.B. in der Karibik, da es hier in der Südsee deutlich schwieriger ist dem Schiff hinterherzureisen.

 

Während das Schiff tagelang mit konstant 33 km/h Richtung Norden fuhr gewannen wir das Fußballturnier und gingen öfters in den Red Frog Pub, um zu kickern und zu darten. Dort gab es oft, wie in den anderen Bars auch, den ganzen Abend über Livemusik. Oben auf dem Lido Deck gab es dreimal eine große Party, wo fast immer das ganze Schiff zusammenkam, um zu Klassikern wie „YMCA“ oder „Macarena“ zu tanzen. Während der Cruise wurden immer viele Fotos gemacht, von denen wir die besten mitgenommen haben, um uns auch noch später an diese unfasbar geile Zeit zu erinnern. Abends traf man uns entweder im Serenity beim chillen oder im Nachtclub, der leider meistens trotz des guten Flairs und top Liedern nicht voll war.

 

An zwei Abenden fand jeweils eine Erwachsenenshow (18+) statt. Es heißt zwar eigentlich „was hier passiert bleibt auch hier“, aber einen kleinen Einblick kann ich euch ja trotzdem geben. Die erste Show war trotz Fakeorgasmuswettbewerben, intimen Infos von Paaren was der Partner beim Sex so von sich gibt und einem Spiel, bei dem man einen zwischen den Beinen klemmenden Bambusast durch ein Toilettenrollenloch, welches von der anderen Person ebenfalls zwischen den Beinen gehalten wurde, mit verbundenen Augen stecken musste, nicht so hart wie die zweite. Bei jener zweiten Show wurden im ganzen Theater 15 Gruppen mit jeweils ca. 15 Personen eingeteilt, die in einer bestimmten Zeit Gegenstände inklusive Gruppennummer auf die Bühne bringen mussten. Die drei Gruppen mit den meisten Punkten bekamen kostenlosen Champagner! Und wenn man jetzt nochmal die teuren Alkoholpreise bedenkt kann man sich vorstellen, dass die Motivation auf jeden Fall schon mal da war. Ebenso wie Hektik, als die ersten Sachen nach vorne auf die Bühne gebracht werden mussten. Pokerchips, ausgezogene T-Shirts, Socken mit Löchern oder Obststücke zu besorgen war ja noch einfach, auch wenn im Theater komplettes Chaos herrschte und alle durcheinander liefen. „Hast du Pokerchips, um die nach vorne zu bringen? Ne, du? Ne ich auch nicht, sonst würde ich doch nicht fragen. Stimmt! Haben sie Pokerchips? Ja, hab ich! Kann ich die kurz haben? Ne, du bist doch gar nicht in meinem Team!“ :D So oder so ähnlich liefen wohl alle Gespräche während der Show ab. Soweit so gut, aber könnt ihr euch vorstellen was abging, als ausgezogene Tangas, BH´s, Tops, Spagate, küssende Jungs oder intime Fotos auf dem Handy nötig waren, um Punkte zu sammeln? Die Gruppen, die keine dreckigen Fotos auf dem Handy hatten, holten das im Theater nach und zum Ausziehen zu den Toiletten zu laufen war aufgrund der sportlichen Zeitbegrenzung keine Option, weshalb die Tische als Sichtschutz aushelfen mussten. Welche zwei Jungs von uns dreien sich ins Zeug legten, um die Aufgabe „Zwei küssende Jungs auf der Bühne“ zu meistern, bleibt unser Geheimnis! Vor dem Finale konnte sich ein Vater aus unserer Gruppe durch eine sexy Stripeinlage mit einem Kopfstand auf ihrem Schoß fünf Extrapunkte sichern. „Ihrem Schoß“ meint jenen der Entertainerin von Carnival, die nach 10 Einlagen von betrunkenen und mittelalten Männern am Ende etwas fertig aussah. Im Finale musste jeweils ein Paar aus jeder Gruppe nach vorne kommen, gegenseitig alle Klamotten tauschen und einen Catwalk hinlegen, um die verbleibenden Punkte zu bekommen. Wer jetzt denkt wann würde die auch bekommen, wenn man seine Unterw... ach egal, ich denke das reicht an Einblicken in die mit Abstand witzigste Show auf der gesamten Kreuzfahrt. Erst während der Show verstanden wir also, warum wir am Anfang der Show schwören mussten uns nicht nach der Show beim Gästeservice zu beschweren. :D Nebenbei sei noch erwähnt, dass unser Team fast alle Aufgaben erfolgreich gemeistert hat und Platz #1 belegt hat.

 

Als nächstes stand die Äquatorzelebration als Highlight an. Nein, auf Carnivalschiffen wird nicht nach Gründen für Parties gesucht! Die Tatsache, dass wir den Äquator überqueren ist ja wohl Grund genug! Bei jener Zelebrierung werden manchen Crewmitgliedern für alle ihr „Fehler“ bestraft, die sie bis jetzt auf dieser Cruise gemacht haben, wie z.B. die Rezeptionistinnen, die manche Fragen nicht beantworten konnten oder Beschwerden ignorierten. Alles aus Spaß natürlich! Das sah dann auf dem Sonnendeck so aus, dass die Offiziere und der Kapitän auf der Bühne saßen, alle Passagiere außenrum verteilt und in der Mitte die „Schuldigen“. Dann ging die Fehlervergabe los mit einem Kuss auf den Mund eines ein Meter langen Barsches und danach wurde mit faulen Tomaten, Nudeln vom Vortag und rohen Eiern geworfen. Wir glauben, dass der Kapitän am meisten Spaß an der Geschichte hatte und wenn der Kapitän genüsslich mit Eiern auf seine eigene Crew wirft, dann weiß man spätestens, dass Palawa am Start ist und dass man auf einem selbsternannten „Funschiff“ gelandet ist. Bei dem männlichen Teil der Besatzung wurde dann zusätzlich noch die Frisur mit der Rasiermaschine zerstört.

 

Am letzten Seetag wurden meine Fäden an der Hand gezogen und die Stimmung wurde wegen dem jetzt immer schneller heraneilenden Ende der Cruise immer schlechter. Das ist natürlich nicht wahr und Carnival zog mit zwei Stunden freien Getränken nochmal einen Ass aus dem Ärmel. Das ganze Schiff stand da natürlich im Foyer, um den Bier-, Cocktail- und Ciderstand herum. Nachdem wir jeder einen Eimer Bier und vier Cocktails, sagen wir mal vor den Passagieren gesichert hatten, schwankten wir erstmal mit Hawaiiketten zum Abendessen, da Inselabend war. Dass man nicht mal an so einem Abend oben ohne zum Essen kann, verwunderte uns doch sehr. :D Nachdem jeder zufällig auf der Speisekarte des Anderen drei Sachen ausgewählt hatte und wir unsere Tischnachbarn, die alle am lallen waren, nicht mehr verstanden haben, zog sich jeder von uns in eine mehr oder weniger gemütliche Ecke zurück, um sagen wir den Abend etwas sacken zu lassen. Der eine schlief im Bett, der andere auf dem Klo und der dritte irgendwo planlos auf dem Deck. So verpassten wir auch den Anfang der Island Deck Party, bevor es heute wegen dem letzten Hafen am nächsten Tag früher in die Kiste ging.

 

Ewig lang dauerte es bis alle 2.500 Passagiere die sechs Grenzschutzbeamten passiert hatten und wir vier Stunden nach der Ankunft endlich amerikanisches Festland betretten durften. Niklas und Luke machten sich zu zweit zum Shoppingcenter auf und wurden dort von den Entertainern Misty und Gary im Mustang aufgegabelt. Danach ging es für die beiden auf direktem Weg auf den Haleakala Vulkan, von wo aus die Aussicht über Maui und die Wolkendecke bei Sonnenuntergang perfekt gewesen sein soll. Ich stieg bei Georgia´s Familie in den Van, erkundete die Küstenlinie von Westmaui und ging in Lahaina lecker Eis essen. Der Tag steigerte auf jeden Fall unsere Vorfreude auf die anstehende Hawaiirundreise trotz der Tatsache, dass die Insel mit 9/10 von NS, 7,5/10 von LB und mit 6,5/10 von NB den letzten Platz von unseren sechs Stops belegt. Aber so viel sei schon verraten: Die Bewertung wird nach unserer siebentägigen Mauireise deutlich positiver ausfallen! Nach 18 Nächten war er dann gekommen... unser letzter Abend, wo nebenbei erwähnt nicht der bekannte „Carnival Goodbye Song“ gespielt wurde, weil wir bis 23 Uhr im Hafen lagen. :(

 

Schon abends ahnten wir was am nächsten Tag auf uns zukommen würde. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und einer Träne im Auge verabschiedeten wir uns von einer unfassbar netten Crew, neuen Freunden und „unserem“ Schiff auf das wir uns in jedem Hafen gefreut haben wieder zurückzukommen. Und wenn wir nach 20 Tagen trotz Tränen in den Augen glücklich im Hafen von Honolulu stehen, wir auf unfassbar geile Momente bzw. Erlebnisse zurückblicken und die Tatsachen, dass der Nachtclub manchmal zu leer war und die Sauna über keinen Meeresblick verfügt unsere einzigen Kritikpunkte sind, dann geben wir zusammen 30/30 Punkten. Danke an alle, die wir auf dem Schiff kennengelernt haben. Ihr habt die Zeit für uns einfach unvergesslich gemacht! Insbesondere sagen wir natürlich Danke an Niklas, dass du mitgekommen bist! Ich glaube wir haben alle gemerkt, dass man manche Reisen einfach nur mit Jungs machen sollte! Und wer weiß, wann wir uns vielleicht mit der selben Truppe zusammen irgendwo auf der Welt wieder in See stechen werden...

 

 

 

Viele Grüße

 

die Kölschen Jungs

 

 

 

 

[21] ~ Transpazifikkreuzfahrt 1:

 

"We are here. The ship is here.

 

Let’s get this thing started.”

 

 

01.04.2017-10.04.2017    Sydney-Papeete

 

 

 

  

      "Carnival Cruise Lines: Sweet dreams are made of this!"

 

 

 

 

Insbesondere vor den nächsten zwei Blogartikeln sei nochmal vorweggenommen, dass es zwar eine Berichterstattung für Freunde und Familie ist, aber in erster Linie für unsere Erinnerung gedacht ist, sodass manchmal etwas detaillierter berichtet wird. Aber eins ist gewiss, wenn ihr die folgenden zwei Artikel lest, dann ist euer nächster Urlaub sehr wahrscheinlich eine auch eine Kreuzfahrt!

 

           „Warum seid ihr drei mit 18 Jahren aus Deutschland auf einer Transpazifikkreuzfahrt auf der anderen Seite der Welt von Sydney nach Hawaii?“ Diese Frage wird uns früher oder später im Gespräch mit Leuten auf unserer Reise bzw. auf dem Schiff gefragt. Die Antwort darauf interessiert bestimmt auch ein paar Zuhause, deshalb ist hier die Antwort. 2014 war ich mit meiner Familie in der Karibik auf einer traumhaften Cruise auf der Carnival Victory. 2015 ging es für Mama und mich nach Sydney und direkt nach der Ankunft fuhren wir zum Hafen bzw. dem Opernhaus. Dort war gerade die Carnival Spirit angekommen und trotz einer unglaublichen Australienreise, die vor uns lag wurde ich neidisch, nachdem ich die zurückliegenden Ziele bei Passagieren nachgefragt hatte. Ich erinnerte mich zurück an die Zeit in der Karibik, welche gleichzeitig die beste war, die ich bisher im Urlaub erlebt hatte und hatte jetzt mehr Lust in Richtung Neukaledonien oder Fidschi auszulaufen. Einmal im Leben schwörte ich mir auf so eine Südseekreuzfahrt zu gehen und wollte dabei an der Oper vorbeifahren, die Inselparadiese bereisen und den Einheimischen winken, während der Kapitän das Horn bläst. Schon zwei Jahre später im April 2017 witterte ich die Chance mir jenen Traum zu erfüllen und ab dem ersten Tag, wo ich mir in Sydney im Reisebüro den Kreuzfahrtkatalog geholt habe, glaubte ich daran! Doch der Traum sollte vorerst schnell platzen, da das amerikanische Unternehmen Carnival nur Alleinreisende über 20 Jahren erlaubt. Durch etwas Zufall und erneuter Recherche fand ich heraus, dass aber alle Abfahrten aus Australien anderen Gesetzen folgen und es somit gestattet ist als 18 Jähriger ohne eine ältere Person die Reise anzutreten. Nachdem ich allen Kommentaren von Eltern und Freunden getrotzt hatte, die gesagt haben, dass wir das sowieso nicht durchziehen und es viel zu teuer ist, habe ich Luke davon überzeugt bekommen, dass eine Kreuzfahrt ein erstrebenswerter Baustein unserer Weltreise ist. Was bei den Zielen jetzt auch nicht so schwer war!

 

        So stand 18 Monate vor beginn der Cruise der Plan fest, ein Carnivalschiff für 6 Tage nach Neukaledonien zu boarden. Nach erneuter wochenlanger Recherche wurde die Dauer auf 12 und letzendlich auf 19 Tage erhöht. Das war aber nur möglich, da sich der Preis für eine Dreierinnenkabine von 650€ nicht gleichzeitig auch verdreifachte, sondern sich auf letztendlich nur 1.070€ pro Person erhöhte. Darin waren auch noch 70€ Bordguthaben pro Person enthalten. Mit einer gemeinsamen Freundin dachten wir unsere Mitreisende gefunden zu haben, aber jene wurde aus privaten Gründen Monate nach der Buchung gegen Niklas Schroers ausgetauscht, der ein gemeinsamer Freund aus der Schule ist. Diese Entscheidung legte den Grundstein für einen unfassbar geilen Jungstrip, der für alle drei das Highlight unseres Auslandsaufenthaltes werden sollte. Damit stand fest, dass es vom 01.04.2017 bis zum 19.04.2017 auf der Carnival Legend mit folgender Route 10.000 km von Australien in die USA ging:   Sydney (Australien) – 2 Seetage – Mare (Neukaledonien) – 1 Seetag – Suva (Fidschi) – 4 Seetage inkl. Datumslinienüberquerung – Papeete (Französisch-Polynesien) – Moorea (Frz.-Polynesien) – Bora Bora (Frz. Polynesien) – 5 Seetage inkl. Äquatorüberquerung – Kahului (Maui/USA) – Honolulu (Oahu/USA).

 

           Der 01.04 begann für manche von uns mit einem Kater, aber auch das konnte unsere Vorfreude auf das was an jenem Tag beginnen sollte nicht schmälern. Ich nahm noch an einer Hafenrundfahrt auf einem Piratenboot teil, bevor ich mich mit den zwei anderen Jecken und gepackten Koffern zum Terminal begab und wir uns ins Abenteuer stürzten. Dort mussten wir aber erstmal etwas Papierkram erledigen, bevor wir letztendlich aufs Schiff kamen. Gegen 17 Uhr wurden die Taue eingeholt und das knapp 300m lange und 40m breite Schiff mit 2.500 Passagieren und 920 Crewmitgliedern aus dem Hafen manövriert. Später auf der Reise erfuhren wir aus erster Hand vom Kapitän, dass er das Horn vor der Oper und Skyline nur mit einer Sondergenehmigung blasen durfte, da das Schiff nach sechs Sommermonaten für den Winterfahrplan von Sydney nach Alaska versetzt wird. Das ist auch der Grund dafür, dass man nur einmal im Jahr die Möglichkeit hat eine Transpazifikkreuzfahrt mit Carnival in nördliche Reiserichtung zu machen. Das Auslaufen am Samstagabend vor lauter winkenden Menschen in der Abenddämmerung aus einer der schönsten Städte weltweit mit Schiffshorn war ein absoluter Gänsehautmoment und einfach unvergesslich!

 

       Unser unter maltesischer Flagge fahrendes Schiff ist ausgestattet mit zehn Decks, zwei Theatern, Nachtclub, mehreren Restaurants, vielen Bars, vier Whirlpools, drei Pools, Kasino, Fußballplatz, neun Minigolfbahnen, einem Erwachsenenbereich (Serenity), Fitnesscenter, Sauna, großem Schachfeld, einer Krankenstation, auf welche wir zu einem späteren Zeitpunkt nochmal zurückkommen müssen, zwei Wasserrutschen, von denen eine eine Falltür hat und vielem mehr!

 

           Unsere Kabine auf Deck 1 ist 18,5 m² groß, hat kein Fenster, hat die Nummer 1185 und ist, falls es nicht gerade gesäubert und aufgeräumt wurde, komplett verwüstet. Zwei von drei Koffern liegen geöffnet auf dem kompletten Boden zum Treten und der sagenumwobene Wäscheberg in der Ecke des Zimmers wird auch jeden Tag größer. Jungszimmer halt... Wir haben es unserer bezaubernden Zimmerstewardess Prapa aus Indonesien zu verdanken, die von Reisenden in den letzten Monaten zu einer der besten Reinigungskräften auf der "Legend" gewählt wurde, dass es in unserem Zimmer vom Geruch und Sauberkeit auszuhalten ist. Als ob Carnival es geahnt hätte, dass wir so ein großes Kaliber sind, haben sie also nur das beste Personal bestimmt unser Zimmer in Schuss zu halten! Wo wir schon bei der sehr bemühten Crew sind. Egal ob im Restaurant, auf den Gängen, egal ob Kapitän oder Entertainer, die gesamte Crew an Bord war unglaublich nett, zuvorkommend und witzig!

 

       Der erste Seetag war durch den an der australischen Ostküste wütenden Zyklon „Dabbie“ von hohen Wellen und starkem Seegang geprägt. Wir mussten schon mit Übelkeitstabletten nachrüsten, aber auch die konnten bei dem einen oder anderen nicht alles drinhalten. Wir befürchteten das Schlimmste, aber nachdem wir in der ersten Nacht australisches Gewässer verlassen hatten und begannen durch die Südsee zu cruisen, war das Meer bis zum letzten Tag spiegelglatt und strahlte dabei etwas Magisches aus.

 

Unser erster „Port of Call“ war nach zwei „Fun Days at Sea“ die Insel Mare, welche zu dem französischen Überseegebiet Neukaledonien gehört. Da unsere „Legend“ zu groß für den kleinen Hafen ist, ankerten wir vor der Küste und wurden mit den Rettungsbooten aufs Festland gebracht. Nachdem wir von Gesang und Musik empfangen wurden, brachte uns ein Busshuttle zum großen Strand mit dem Namen Yejele. Dort waren auch so ziemlich alle vom Schiff, aber es hat sich doch sehr gut verteilt. Der Strand war absolut traumhaft, davor warmes Wasser und eine türkisblaue Bucht. Ein paar kleine einheimische Jungs waren auch da, die zwar kein Englisch sprechen konnten, aber das war auch gar nicht nötig, weil wenn mir einer einen Fußball zukickt brauche ich keine Worte. Stundenlang spielten wir Fußball, waren die Pferde und Hüpfburg für die Kleinen und kamen für eine Verschnaufpause nur schwer aus dem Wasser raus. Zusätzlich zu den sehr lebensfrohen Einheimischen rundeten frische Kokusnüsse, Reisebücher, überragendes Wetter mit 40°C und geprässte Säfte die schönen Stunden in Mare ab. Neukaledonien legte die Latte mit folgender Bewertung schonmal sehr hoch: Niklas Schroers 8,5 von 10, Luke Beuning 8,5 von 10 und ich (Niklas Bahn) 9 von10 Punkten.

 

Zurück auf dem Schiff wartete der nächste Seetag auf uns. Und jene laufen in der Regel alle gleich ab. Dann wenn das Frühstück schon lange vorbei ist, stehen wir gegen 12 Uhr auf. Dann geht es als erstes am Mittagsbuffet vorbei, wo es leckere Cheeseburger, Schnitzel, Sandwiches und noch so vieles mehr gibt. Nächster Stop ist dann das Lido Deck, wo das DJ Pult und die Hauptpools sind. Am Nachmittag bis 17:30 machen wir eigentlich immer verschiedene Sachen, wie z.B. Schach spielen, Fitnesstudio, Basketball, Schwimmen, Rutschen oder an Aktivitäten teilnehmen. Pünktlich um 17:30 treffen sich 6-8 Italiener zwischen 11 und 40 Jahren alt und wir drei zum täglichen Fußballmatch. Und jeden Tag hieß es dann 6-8, die jeden Tag von einem breiten (Familien)fankreis unterstützt wurden, gegen uns drei. Einer von der anderen Mannschaft ist zwar erst elf Jahre alt, hat aber bereits eine positive Rückmeldung von einem internationalen spanischen Club bekommen. In den kommenden Jahren möchte deshalb die Familie von Australien nach Spanien auswandern. Also merkt euch den Namen Max Pollara! Von der gegnerischen Mannschaft sind eigentlich immer mindestens vier Erwachsene dabei und deshalb waren unsere Ergebnisse oft sehenswert.

 

Nach Fußball bleibt eigentlich immer noch so eine Stunde Zeit, um sich im Pool zu erfrischen, im Zimmer zu duschen und sich dann schlussendlich zum Essen fertigzumachen. Im Anschluss ans Abendessen geht es ins große Follies Theater; wo immer verschiedene Shows präsentiert werden. Dort erobern Akrobaten, Tänzer, Magier oder Musiker jeden Abend aufs neue die Herzen der Zuschauer. Danach gingen wir oft in den Comedy Club, wo jede Nacht andere Comedians die Leute zum lachen brachten. Auch wenn wir drei Exoten, die sich immer in die erste Reihe setzten, öfters der Grund dafür waren. Exoten deshalb, weil wir als Deutsche deutlich weniger als 1 % der Passagier- bzw. Crewanzahl ausgemacht haben. Das war das erste Mal in dem Jahr, dass man wegen der Anzahl an Deutschen nicht dachte immernoch in Deutschland zu sein. Den größten Anteil an Passagieren machten australische Familien und Rentner aus. Vom Gefühl würde ich sagen gefolgt von Amerikanern und Kiwis. So dass jetzt nicht alle denken Obst/Gemüse was hier los... die Einwohner von Neuseeland bezeichnet man als Kiwis. ;) Das Alter der Passagier war wirklich sehr gemischt und das war auch gut so.

 

Am 06.04 war dann Fidschi‘s Hauptstadt Suva unsere nächste Anlaufstelle. Für 35 AUD (24€) pro Person buchten wir uns im Hafen eine Tour auf der wir zuerst an den Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbeifuhren. Ob das Parlamentsgebäude sowie die Kirchen und Schulen sehenswert sind, könnte man jetzt in Frage stellen, wenn man in die Südsee fährt, aber jene Orte waren sowieso nicht die Highlights der Tour. Als nächstes fuhren wir zu einem Einheimischendorf, wo Musik gespielt, gesungen und getanzt wurde. Nach dem Feuerjongleur konnte man mittanzen, das Nationalgetränk Karba (Schuhwasser) probieren und leckeres Essen schlemmen. Danach fuhren wir zur Erfrischung zu einem Wasserfall mit Wasserloch und Swingrope. Dieses Schwungseil war das erste, welches wir gesehen haben, das mal etwas länger und höher war. Dabei sind auch ein paar ganz witzige Sprünge entstanden. Den Abschluss unseres Ausfluges bildete ein Aussichtspunkt über die Stadt und unser Schiff, bevor wir in den Shoppingmalls abgesetzt wurden. So verbrachten wir unsere Zeit im infrastrukturellen Drehkreuz des Südpazifiks, bevor wir mit schwenkender Flagge, dreifachem Schiffshorn und dem typischen „Ciao Ciao“ vom Kapitän Suva in Richtung Tahiti in Französisch-Polynesien verließen. Bevor es mit den nächsten vier Seetagen weitergeht, sind hier die Punkte für den zweiten Hafen: NS 8/10, LB 8/10, NB 8,5/10.

 

Der eben erwähnte Kapitän Giuseppe Gazzano war öfters auf dem Deck präsent, steuert seit 23 Jahren Carnivalschiffe und hatte immer einen guten Spruch auf Lager. Vier Seetage am Stück hören sich für manchen vielleicht quälend lang an, aber weil wir so viele auf dem Schiff kennengelernt haben, wir perfektes Wetter hatten und es so viele Angebote an Aktivitäten gab, vergingen die Tage (leider) wie im Handumdrehen. Hula Hoop Wettbewerbe, „Sexy Knie- und Sexy Brusthaarcompetitions“, Eishauer, Fragen und Antworten mit der Schiffsbesatzung, biologische Vortärge zu unseren angesteuerten Ländern, Golf-, Basketball-, Fußballspiele oder Kunstauktionen, um nur ein paar zu nennen. Bei den meisten Spielen gab es Plastikschiffsfiguren aus 24 Karat Gold oder Champagner zu gewinnen. Mit Niklas S. Tauchkünsten und meinen Fußballerbeinen sicherten wir uns bei der „Sexy Kniecompetition“ und „Wer holt die meisten Perlenketten aus dem Becken“ zwei von insgesamt vier Champagnerflaschen während der gesamten Cruise. Inklusive sechs Plastikschiffen konnte sich unsere Trophäensammlung in der Kabine sehen lassen. Wo wir schon beim Thema Alkohol sind... Mit 7 AUD (5€) für ein Bier oder 12 AUD (8,50€) für einen Cocktail musste man tief in die Tasche greifen, um das Schwanken des Schiffes intensiver zu spüren, aber gut, dass wir eine lange Kreuzfahrt gebucht haben auf der es einmal eine „Captain`s Cocktail Party“ mit kostenlosem Alkohol für zwei Stunden gibt.

 

Ungewohnt war der nächste Tag (07.04), da wir die internationale Datumsgrenze überquert haben und somit zum ersten Mal im Leben einen Tag „doppelt“ lebten. So was erlebt man auch nicht oft!

 

       Mittlerweile waren wir auf dem Schiff als „German Boy Band“ bekannt. Einerseits weil wir eigentlich an jeder peinlichen Show oder Wettbewerb teilgenommen haben (-> freier Champagner!), aber besonders, da ein italienischer Vater seiner Mutter einreden konnte, dass wir die junge australische Boyband sind, die durch X-Faktor in Australien berühmt geworden ist. So könnt ihr euch bestimmt unser Gesicht vorstellen, als sie eines Abends zu uns an den Tisch kam und uns fragte, ob wir auf dem Schiff auch spielen würden und wenn ja wo. Auch wenn die Familie am selben Tag noch den Scherz auflöste, ließen wir uns es nicht nehmen ihr mal eine Coke zu bestellen und auf einem beigelegten Zettel „Viele Grüße von der deutschen Boyband“ zu wünschen. Ebenfalls lernten sich Georgia und ich während den vier Seetagen immer besser kennen und waren von da an eher zu zweit als alleine anzutreffen.  Ein weiterer Vorteil auch in Zukunft eher lange statt kurze Kreuzfahrten zu machen ist, dass es einfach ein paar Tage braucht, um neue Leute besser kennenzulernen und sich auf dem Schiff einzuleben.

 

Nach langem Kampf und nicht erfolgreichen Wiederbelebungsmaßnahmen verloren wir am achten Tag den Laptop von Luke, der bereits seit Monaten Probleme mit dem Aufladen hatte. Das hat leider zur Folge, dass Blogs erst jetzt mit einem neuen Laptop abgetippt werden können und wir noch etwas Zeit brauchen, um die Videos der letzten Wochen zu schneiden.

 

Keiner von uns Dreien weiß, warum wir in der Nacht vor unserem nächsten Hafen Papeete im Zimmer eine Kissenschlacht angefangen haben, aber was ich weiß ist, dass mir die Kreuzfahrt in Form einer drei Zentimeter langen Narbe auf der rechten Hand ewig in Erinnerung bleiben wird. Fünf Stiche waren um 1 Uhr in der Nacht im Arztzimmer nötig, um die Schnittverletzung zu flicken. Beim Kissenwurf schrammte ich etwas unglücklich am Wasserspränkler an der Decke vorbei, der im Notfall das Zimmer innerhalb von Sekunden unter Wasser setzten könnte. Schon Sekunden danach verriet das Tropfen auf dem Boden nichts Gutes, was sich auch nach dem Einschalten des Lichtes nicht änderte. Jedoch war es leider die Hand und nicht der Spränkler, der am Tropfen war. Die Schmerzen hielten sich durch ein paar Tabletten zwar in Grenzen, während das Schwimmverbot für die nächste Woche mir dagegen mehr zu schaffen machte!

 

Während auf der Brücke schon unser nächster Hafen auf dem Radar zu sehen war, schließen wir nach genau der Hälfte der Zeit nach einem ausführlichen ersten Teil unseren Blog für eine Verschnaufspause. Alle Beschwerden wegen zu langen Blogartikeln gehen bitte an: koelschejungs.jimdo.com

 

 

 

Viele Grüße

 

die Kölschen Jungs

 

[20] ~ „Unterwegs zwischen zwei Weltmetropolen – Melbourne nach Sydney“

22.03. - 31.03.2017

 

    „Traveling is what we´re living for!”

 

Unser erster Weg nach der Ankunft mit der Fähre in Melbourne führte direkt wieder raus aus der Stadt in Richtung Philipp Island, aber wir wussten ja schon, dass wir drei Tage später zum Sportwochenende wieder zurück sein würden. Dort gab es um 12 Uhr erstmal die Pelikanfütterung, die echt ganz witzig war. Danach ging es zu einem schönen Strand im Süden der Insel mit ordentlich Wellenbetrieb. Von dort aus startete auch eine kurze Wanderung, die wiedermal viel Wildlife für uns bereithielt: Schlange, Echidna, Wallaby und Raben. Abends fuhren wir mit dem Auto gen Westen für die bekannte Zwergpinguinparade, die jeden Abend entsteht, wenn die Pinguine von ihrer Jagd aus dem Meer gewatschelt kommen und zu ihren Hütten laufen. Die nächste Nacht war die erste nach über sechs Monaten, die wir auf einem Tankstellenparkplatz verbrachten.

Der Wilson Promontory NP gilt als einer der besten Victoria`s und war unsere Anlaufstelle für die nächsten drei Tage. Inklusive der Besteigung des Mt. Oberons brachten wir 36 km hinter uns und schliefen in einer von den beiden Nächten am Strand. Auch dieser NP hat uns wiedermal mit tollen Stränden und Regenwald überzeugt. Für das ultimative Sportwochenende ließen wir es uns nicht nehmen einen 400 km Umweg wieder zurück nach Melbourne zu fahren. Das AFL (Australian Football League) Saisoneröffnungsspiel St. Kilda vs. Melbourne Demons gab den Startschuss dafür. 36.000 von 50.000 möglichen Zuschauern sahen im Ethiad Stadion eine über die letzten drei von vier Vierteln klar überlegene „Auswärtsmannschaft“ (beide Teams kommen aus Melbourne). Australian Football, welches auch „Aussie rules“ oder „Footie“ genannt wird, ist eine Mischung aus Rugby und Fußball und gleichzeitig sehr beliebt im Ursprungsstaat Victoria. Die Stimmung war natürlich nicht zu vergleichen mit jener in unserem Rhein-Energie-Stadion zuhause, aber es war für uns vier trotzdem ein cooles Ereignis mal einen anderen Sport live zu sehen. 90:120 verlor das Heimteam am Ende nach einem guten Spiel, indem gefühlt alles erlaubt ist. Abends ging es raus auf die Straßen Melbournes, aber auch nicht zu spät ins Hostelbett, da am nächster Morgen ein anstrengender Tag an der Rennstrecke anstand.

Von morgens 10 Uhr bis abends um 19 Uhr wurde den zahlreichen Zuschauern sehr viel geboten. Von Verkaufsständen, Flugshows, dem Porsche Cup, Autovorstellungen bis hin zum großen Highlight: Dem Formel 1 Auftaktgrandprix. Nach langem Kampf zwischen Vettel und Hamilton um die Spitzenposition stand nach 57 Rennrunde der Deutsche als Sieger fest. Stolz wurde die deutsche Nationalhymne mitgesungen, bevor wir die Rennstrecke begehen durften und die erste Teilstrecke nach Sydney mit dem Auto hinter uns brachten.

 Über 1.000 km musssten wir in den folgenden vier Tagen nach Sydney zurücklegen, aber das sollte nicht heißen, dass wir Highlights ausließen. Mit der einzigen Ausnahme von Canberra, aber das hat uns bis jetzt noch keiner empfohlen. Wir kommen darüber hinweg, da wir nach dem Jahr so ziemlich alles außer die Hauptstadt von Australien gesehen haben werden. :D Am ersten von den vier Tagen ging es nach einer kurzen Fährüberfahrt nach Raymond Island, wo der eher unbekannte, aber absolut sehenswerte „Koalawalk“ ist. Wir hatten zwar etwas Pech mit dem Wetter und mussten in strömendem Regen unsere Entdeckungstour abbrechen, aber bis dato hatten wir schon mehr als zehn Koalas gesehen. Teilweise Mama mit Baby, aber meistens alleine, klammerten sie sich an ihren Ast, der wegen der herannahenden Sturmfront gefährlich am schwanken war.

Am Abend fanden wir uns bei Mc Donals wieder, der hier übringes "Maccas" heißt, um für den Lokalzeitbericht „Kölsche Jungs op Jöck Teil 2“, der am 10.04.2017 von 19:41 bis 19:45 Uhr im WDR Fernsehen gesendet wurde, die Interviews zu drehen. Zum zweiten Mal in diesem Jahr bedanken wir uns sowohl bei Jutta Thüner als auch beim WDR für das Interesse bzw. die Veröffentlichung unserer Website „koelschejungs.jimdo.com“ und auch unseres Videoblogs. Aus urheberechtlichen Gründen werden wir jenen Bericht, sowie den ersten Lokalzeitbericht von Oktober 2016 wohl nicht auf YouTube veröffenlichen dürfen.

Mallacoota war am nächsten Tag unsere Anlaufstelle. Besser gesagt die Wäscherei, weil mehr haben wir von dem kleinen Ort am Meer nicht gesehen. Da kein kostenloser Campplatz in der Nähe war, beschloßen wir das Auto im Wohngebiet zu parken und anschließend mit Isomatte bzw. Schlafsack im angrenzenden Waldstück zu übernachten. Die Quittung gab es am nächsten Tag für mich in Form eines Zeckenbisses. Aber mit ein paar geschickten Griffen in der Ambulanz war dieses Problem schnell Vergangenheit. Am dritten Tag auf dem Weg in die Hauptstadt von New South Wales bildeten der Blue Pool, der australische Felsen und eine Seelöwenkolonie die Highlights. Die letzten zwei liegen nördlich von Narooma, sind beide absolut sehenswert und ein „must-do“ auf der Strecke Melbourne-Sydney.  Der australische Felsen ist eine Wand mit einem australienförmigen Loch in der Mitte. Direkt daneben findet man eine Seelöwenkolonie, die sich aus wenigen Metern Entfernung beim Sonnen, Schwimmen und Faulenzen beobachten lässt.

Am vorerst letzten Tag unseres Roadtrips fuhren wir noch drei Stunden in einen Vorort von Sydney, um unser Auto dort für die kommenden sechs Wochen abzustellen. Auf dem Weg dahin habe ich mit unserer Anhängerkupplung dem Nummernschild auf dem Auto hinter uns eine neue Biegung verpasst, aber da sonst nichts am Auto beschädigt war und der Fahrer im Auto war, konnten wir zum Glück alles ohne Versicherung abwickeln.

Allzu viel Zeit hatten wir dann aber nicht unsere Koffer zu packen, da wir vor unserer Operaufführung noch essen, in die Stadt fahren und uns natürlich noch schick anziehen mussten. Gegen 19 Uhr erreichten wir Circular Quay, wo Luke das erste Mal die Skyline von Sydney sah und bei mir alte Erinnerungen an den Familienurlaub 2015 wach wurden. Dass wir uns ein Opernstück in einem der berühmtesten Gebäude der Welt angucken würden, hatten wir vorher aus Geldgründen eigentlich kategorisch ausgeschlossen, aber für jeweils 45 AUD (30€) ergatterten wir für das Opernstück „La Traviata“ von Giuseppe Verdi Tickets. Zwar war die Sicht auf die Bühne etwas eingeschränkt, aber normale Karten wären 100 AUD (70€) aufwärts gewesen. Es war eine coole Erfahrung und die Sänger waren auch echt nicht schlecht, aber das Bedürfnis auch zuhause öfters in die Oper gehen zu wollen hat es jetzt nicht bei uns ausgelöst. Da ist uns beiden Eishockey und Fußball lieber! Immerhin können wir jetzt behaupten, dass wir nicht ausschließlich einen „Funtrip“ machen, sondern auch kulturell interessiert sind. :) Am vorerst letzten Tag auf dem australischen Festland fuhren wir zum bekannten Bondi Beach, bevor wir über die Harbour Bridge auf die andere Seite zum Luna Park spazierten und am Abend uns mit Medea aus Köln trafen.

An dieser Stelle noch ein Dank an Medea für die Hafenrundfahrttickets, schön dich wiedergesehen zu haben, viel Spaß in Neuseeland und wir freuen uns auf das Ostküstenabenteuer mit dir. Außerdem sagen wir Danke an unsere zwei Schwaben Kim und Moritz, die uns drei Wochen an der Südküste und drei Wochen von Tasmanien bis nach Sydney begleitet haben. Wir haben so viele geile Sachen in der Zeit gemacht und wir arbeiten an dem Tasmanien bzw. Melbourne-Sydney Video, so dass auch ihr euch immer wieder in der Zukunft an die Zeit zurückerinnern könnt. Passt auf euch auf, genießt die Zeit in Asien und wo sehen wir uns zuerst? Auf den Vasen bei euch oder im Karneval am Rhing?

 

Viele Grüße

die Kölschen Jungs

 

 

[19.2] ~ "Tasmanien - Eine Reise durch unberührte Natur!"

08.03. - 22.03.2017

 

 

      "Life is not measured by the number of breaths we take, but by moments that take our breath away!“

 

 

 

Nach unserem "last-minute" Check-In verbrachten wir die Nacht auf der "Spirit of Tasmania", unserer Fähre zum achten australischen Bundesstaat. Im Vergleich zur Fähre auf Neuseeland konnten wir etwas gemütlicher schlafen, da wir sogenannte Schlafsitze dazugebucht hatten. Am nächsten Morgen sprangen wir freudig in unser Auto, doch das wollte, wie auch schon vor der Fähre, nicht anspringen. So mussten wir, nachdem uns ein Fährmitarbeiter einen "Jumpstart" gegeben hatte, für 160 Dollar in Devenport eine neue Autobatterie kaufen. Beim Mechaniker stellte sich dann heraus, dass wir seit Anbeginn unseres Roadtrips nur mit einer Batterie gefahren sind, die man normalerweise nur als Ersatzbatterie benutzt, um z.B. Kühlschränke zu betreiben und während der Fahrt elektronische Geräte aufzuladen! Unglaublich, dass die bis Tasmanien 20.000 km durchgehalten hat! :D Endlich konnte es zum Startpunkt unseres kleinen Abenteuers gehen! Der Overland Track, einer der besten Wanderwege in Tasmanien und Australien, ist eine aussergewoenliche Reise durch den Cradle Mountain - Lake St. Clair NP, das Herz der tasmanischen Wildnis. Die meisten Leute (inkl. uns) brauchen sechs Tage, um entweder 65 km von Ronny Creek bis zum Anfang des Lake St. Clairs oder, anstatt die Fähre am Ende zu nehmen, weitere 17 km am See entlang, um zum Lake St. Clair Visitor Center zu laufen. In der Hauptsaison (Oktober-Mai) darf man ausserdem nur in eine Richtung laufen und muss eine 200 AUD (138 Euro)  Startgebühr zahlen.

Da wir beide keinen grossen Backpack besitzen, mussten wir etwas impovisieren
und eine erst kürzlich gefundene Reisetasche als drittes Gepäckstück nehmen. Obwohl wir ausser ein, zwei Pullis und einer Regenjacke auf mehr wetter- und wintertaugliche Klamotten, sowie Isomatte verzichteten, waren unsere Rucksäcke trotzdem mindestens so schwer wie die der anderen. Das lag wohl daran, dass wir als einzige auf dem Weg kein vorgekochtes, leichtes Tütenessen, sondern eben nicht-wandertaugliches, schweres Dosenessen, Nudeln und platzintensives Frühstück wie z.B. Toast eingepackt hatten.

 

In fast einer Woche striffen wir durch Regenwald, beklommen Berge (auf der Abzweigung vom Hauptweg liess man dabei sein schweres Gepäck zurück), schwammen in Seen, durchquerten Täler, Moore und weite Ebenen.
Unser Highlight war der Mount Ossa, welcher mit 1.617 Metern der hoechste Berg Tasmaniens ist und von dem man eine atemberaubende Aussicht auf die Cradle Mountains und auch seinen eigenen zurückgelegten Weg hatte.
Auch die Tierwelt kam mal wieder nicht zu kurz: Bei Tag begegneten uns Wallabys, Echidnas (Igel mit langem Schnabel), zwei Weisslippenschlangen und zwei Tigerschlangen kroch herum, eine davon sogar um Lukes Fuss! Bei den Seitentrips zu den Bergen musste man seine Gepäckstücke gut verschliessen, da die Kurrawongvoegel mittlerweile gelernt haben Reissverschlüsse zu oeffnen, um an Essen zu kommen. Und auch bei Nacht kann es einem (nicht nur auf Tasmanien :D) passieren, dass gierige Possums auf der Suche nach etwas Essbarem Zelte aufkratzen.

 

An zwei von den insgesamt fünf Naechten haben wir in einer der sechs Holzhütten übernachtet, die über den Weg verteilt sind. Am dritten Tag erklommen wir beide Mt. Oakleigh, kletterten dabei über lose Felsbrocken einen Steilhang hinauf und wurden am Ende mit einer ebenfalls unglaublichen Aussicht belohnt! Die Nacht verbrachten wir nach einem steilen Abstieg dann mit zahlreichen anderen Wanderern in der "Pelion Hut". Nach der Besteigung des Mt. Ossa am nächsten Tag verbrachten wir unsere vierte Nacht in der kleinen aber feinen "Kia Ora Hut". Alle Hütten sind mit Heizofen für kalte Nächte, Tischen und Bänken, Holzbetten und Regenwassertank ausgestattet. Falls in den 16-36 Personen fassenden Hütten kein Platz mehr ist, kann man entweder auf hoelzernen Zeltplatformen oder Grasflächen neben oder natürlich auch wild auf dem Weg zwischen den Hütten zelten. Zwischendurch ist uns eine Gruppe von einem Dutzend älteren Leuten, hauptsächlich bestehend aus Russen, begegnet. Wie sich später herausstellte, waren sie Teil einer geführten sechstägigen Wandertour, in der sie in grosszügigen und privaten Hütten übernachteten, dort Wein und Essen gestellt bekammen, ein Grossteil ihres Gepäcks getragen wurde und mehr als 1.300 Euro pro Person kostete!

Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass das Melbourne/Tasmanienvideo bis jetzt immer noch nicht hochgeladen ist. Das liegt daran, dass wir auf dem Overland Track das Aufladekabel unserer Actioncam im Auto vergessen hatten und somit nur Aufnahmen am ersten Tag machen konnten :( Glücklicherweise haben wir am dritten Tag Katrin aus Nordhorn getroffen, die Aufnahmen innerhalb der nächsten Tage gemacht hat. Diese wollte sie uns auch zur Verfügung stellen und kurz nach dem Track hochladen, was sie leider wegen WLAN Problemen mehrere Wochen hingezogen hat, wodurch wir erst jetzt an der Ostküste mit dem Videoschnitt anfangen koennen!

Auf unserer letzten Etappe entschieden wir uns dazu nicht die Faehre für 40 AUD (25Euro) ber üden Lake St. clair zu nehmen, sondern den Track bis zum Ende zu laufen, um den Track komplettiert zu haben und natürlich um das Geld zu sparen!

So kamen wir nach insgesamt über hundert Kilomtern (zu den 75 km direktem Weg kamen noch über 25 zu den Seitentrips auf die Berge und zu Seen) erschoepft, glücklich und erleichtert am Besucherzentrum an. Erleichtert deswegen, da wir an sechs Tagen ausser einmal in der letzten Nacht keinen Regentropfen abbekommen hatten. Das ist in den Cradle Mountains aber ganz und gar nicht selbstverstaendlich; zwei Monate zuvor hatte es, obwohl Hochsommer war, noch geschneit!

 

Nun standen wir 200 Autokilometer von unserem grünen Pathfinder entfernt am Lake-St. Clair Parkplatz. Mit einer Zwischenübernachtung in Queenstown brachte uns das vorgebuchte Shuttle für 30 AUD (20€) pro Person wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung: Dem Cradle-Mountain Visitor Center. Als wir den Wagen trotz neuer Batterie erst mit Starthilfe zum Laufen bringen konnten, ahnten wir, dass da noch Probleme auf uns zukommen werden. Naja später und zu einem besseren Zeitpunkt hofften wir! In Devonport holten wir nach einer 90 minütigen Autofahrt unsere zwei „Südküstentravelmates“ Kim und Moritz ab, mit denen wir durch Tasmanien und im Anschluss die Strecke von Melbourne bis Sydney reisen werden.

 

Zuerst fuhren wir Richtung Osten nach Launceston, wo wir unsere Essensvorräte auffühlten und die Cataract Gorge besuchten. Die bestand aus einem Fluss, Wasserfall, Hängebrücke und Schwimmpool und war bei Sonnenschein der „Place to be“! Über die Blue Pools ging es am nächsten Tag zum Policemen´s Point. Nach einem internen Steinweitwurfwettbewerb und Lagerfeuer ging es müde ins Bett mit Vorfreude auf die Bay of Fires. Wer aufmerksam mitgelesen hat ahnt, was nun am nächsten Morgen kommen musste. Zündschlüssel umgedreht: „Ritttrtrrtr-Stille-Ritrtrtrtrt“! Nachdem wir zwei Stunden damit verbrachten den Wagen wieder ans Laufen zu bringen, mussten wir schlussendlich irgendwie einen Mechaniker rufen. Zu unserem Glück fuhr genau in dem Moment ein Ranger vorbei, der als einziger in der Gegend Handyempfang hatte und so rollte der Autodoktor samt Abschleppwagen eine Stunde später an. Da auch er unseren Wagen nicht vor Ort repariert bekam, musste er uns ins 40 km entfernte Port Helens abschleppen. Glücklicherweise hatte ich vor ein paar Monaten umsonst einen Vertrag abgeschlossen, der 30 Freikilometer beim Abschleppen beinhaltet. Bei den letzten 10 km drückte er ein Auge zu und so kamen wir zum Mechaniker ohne das Portemonnaie zu zücken. Dies sollte sich nach einer kalten Nacht auf dem Werkstattparkplatz ändern. Am nächsten Morgen wurden bei unserem Patienten in 90 Minuten unsere Zündkerzen ausgetauscht und wir um 180 AUD (125€) erleichtert. Damit hoffen wir ohne weitere Probleme mit dem Auto bis nach Cairns zu kommen und so viel sei schon verraten: Wir haben es bis Sydney ohne weitere Autoprobleme geschafft!

 

Danach ging es endlich auf zur Bay of Fires, die ihren Namen von Bakterien hat, welche sich auf die Steine absetzen und ihnen dann ihre rote Farbe verleihen. Nach ein paar Stunden am Strand ging es noch am selben Tag weiter zur Wineglass Bay, die, wie der Name schon sagt, die Form eines Weinglases hat. Um die Nacht auf Mt. Amos verbringen zu können, von wo aus man die beste Aussicht über die Bucht bzw. den Freycinet Nationalpark hat, packten wir Essen und Schlafsack ein und begaben uns auf einen ziemlich steilen Weg zur Spitze. Dort wurden wir im Abendgrauen mit einer unglaublichen Aussicht auf die umliegenden Berge belohnt. Der atemberaubende Sternenhimmel, die Stille und entspannende Musik machten jenen Abend bzw. Nacht dochb zu etwas Besonderem. Das ist unser bester Spot in Tasmanien gewesen!

 

Nach einer bitterkalten Nacht, die wir in windgeschützen Spalten verbrachten, ging es zurück zum Auto und weiter zum Hauptort der Insel nach Hobart. Dort statteten wir dem immer Samtags stattfindendem, bekannten Salamanca Markt einen Besuch ab, wo wir nicht nur leckere Essensproben und Luke seinen neuen Hut ergatterte, sondern trafen auch Ole wieder mit dem wir in Margaret River vor drei Monaten zusammengearbeitet hatten. Im Kasino hat uns dann das Glück und mit sieben Mal (!) schwarz hintereinander beim Roulette 40€ pro Person ebenfalls verlassen. Also ist die Taktik von einem Einheimischen immer auf eine Farbe zu setzten und wenn man verliert seinen Einsatz zu verdoppeln nicht so ganz aufgegangen... Und nach sieben Mal verdoppeln von 2,50 AUD (1,75€) am Anfang wollten wir dann nicht noch auf 320 AUD (220€) erhöhen. Und was wäre in der nächsten Runde gekommen? Richtig: Rot! Aber solang uns das Glück nur bei Glücksspielen und nicht bei unserer Gesundheit verlässt, drücken wir bei der misslungen Aktion ein Auge zu!

 

Bevor wir uns am Abend zum Mt. Field NP aufmachten, genossen wir noch die spektakuläre Aussicht über Hobart vom Mt. Wellington in der Abenddämmerung. Am nächsten Tag durften wir in jenem sowie im Franklin-Gordon River NP auf zwei schönen Regenwaldwanderwegen mehrere Wasserfälle bewundern. Unser Plan noch am selben Tag in den abgeschiedenen Nordosten Tasmaniens zu fahren, wurde leider auf halber Strecke von einem hundert Meter breiten Fluss vor dem kleinen Ort Corinna verhindert. Da wir dort nach Einbruch der Dunkelheit eintrafen, konnten wir erst am Morgen für 25 AUD (17€) auf die zwei Minuten dauernde Autofährfahrt. Eine Brücke hätte es da auch getan... Nach zwei weiteren Autostunden erreichten wir den Balfour 4WD Track, welchen wir zu Fuß ein paar Kilometer auf einen Berg hinauf folgten, da unser Auto den Weg nicht gepackt hätte. Da hatte man (erneut) eine Topaussicht und erfuhren, dass „die Haie“ ein siebtes Viertelfinalplayoffspiel erzwungen hatten, aber jetzt sowieso vorzeitig ausgeschieden sind. :( Jetzt muss es der FC mit einem Europaleagueplatz machen!

 

Die letzten zwei Tage fuhren wir auf den für die meisten Touristen unbekannten Tarkine Drive. Da hatten wir nochmal alles in der Kurzzusammenfassung was Tasmanien so sehenswert macht: Wasserfälle, Lookouts, wenig Touristen, Regenwald, Lagerfeuerabende, Flüsse und Tiere. Am letzten Tag gab es dann nochmal etwas Aufregung, da Moritz und Ich uns auf der Suche nach einem Wasserfall verliefen und vier Stunden statt einer durchs Unterholz und mannshohe Farne herumirrten. Fest steht auf jeden Fall, dass wir die Fähre zurück nach Melbourne verpasst hätten, wenn wir ohne Kompass oder Handy unterwegs gewesen wären. Naja, ist ja alles gut gegangen und so saßen wir schließlich mit leckeren Gockeln vor uns zum Essen auf der „Spirit of Tasmania“ und nach einer harten Nacht auf dem Boden hatte uns das australische Festland wieder.

 

Viele Grüße,

die Kölschen Jungs

 

 

 

 

[19.1] ~ "Melbourne - Lebensfrohe Weltmetropole & Gateway nach Tasmanien"  

03.03 - 07.03.2017

 

   

      "To most people, the sky is the limit! To those, who love aviation, the sky is home!"

 



Nach drei abwechslungsreichen Wochen mit Leonie, Calla und Julia in Neuseeland warteten mit Melbourne und Tasmanien die nächsten zwei Highlights auf uns! Im Flughafen von Melbourne mussten wir erst mal durch die "Biosecurity". Wat is dat dann?? Ein Hund, der um jeweils zehn, in eine Reihe aufgestellte Leute läuft und dabei nach Fleisch und Obst sucht, welches nicht nach Australien importiert werden darf. Neben einen Passagier setzte sich der Hund dann auch hin! Das aber nur, weil im Gepäck die Tasche von der Zollbeamtin mit der Obstbelohnung versteckt war. Müde vom Flug setzten wir uns um ein Uhr morgens in den Shuttlebus Richtung Innenstadt. Dort holte uns Niklas Schroers ab, den wir nach sieben Monaten endlich mal wieder sahen! Zum Bierchen trinken war es aber was spät, weil er am nächsten Morgen wieder im Zug zu seinem neuen Farmjob in Mildura sitzen musste. Dadurch, dass wir uns am 30.März in Sydney wiedersehen werden, um einerseits uns bei einem Opernstück kulturell weiter zu bilden und andererseits unsere dreiwöchige Südseekreuzfahrt nach Hawaii anzutreten, war es nicht allzu schlimm, dass nicht so viel Zeit zum Plaudern übrig blieb. Also sollte es bei einem schnellen, selbst gekochten Nudelgericht auf den nächtlichen Straßen von Melbourne bleiben. Dachten wir zumindest, bis wir beim Öffnen den freundlichen Hinweis der neuseeländischen Zollbeamten bemerkten, dass unser Gas nicht mit auf den Flug durfte und in Neuseeland bleiben musste! :D So also musste "Hungry Jacks" (so heißt hier in Australien der Burger King) mit vier BBQ-Burgern aushelfen, bevor es zum "Discovery Inn" Hostel ging. Keine Ahnung wie, aber irgendwie haben wir es geschafft für 
30$ p.P/Nacht, was eigentlich jeder für ein Platz im Mehrbettzimmer bezahlt, ein 2er Zimmer zu ergattern. 

Am nächsten Morgen fuhr Luke erst mal wieder aus der Stadt, um eine neue SJ-Actioncam zu kaufen, damit es mit dem Videoblog weiter gehen kann. In der Zeit schloss sich Niklas bei strahlendem Sonnenschein einer Stadtführung an und übte am Yarra River mit Anderen einen Flashmob ein. In ersterer wurde unter anderem erzählt, dass der Staat Victoria aufgrund von Sportevents zwei Feiertage im Jahr hat: Zum einen der Finaltag der Australian Football League (AFL), zum andern an dem Tag, an dem das größte Pferderennen Australiens stattfindet. Der Stadtführer sagte ebenfalls es gäbe ein Gerücht, dass die Entwürfe und Bauteile vom Bahnhof in Mumbai/Indien zur selben Zeit wie die vom Bahnhof "Flinders Street" in Melbourne in London entstanden und gebaut und auf dem Weg auf den Schiffen dann vertauscht worden sind. Wenn man beide mal auf Google vergleicht würde man wirklich sagen, dass beide Bahnhöfe jeweils besser in das andere Stadtbild passen.

Aus unserer Sicht hat Melbourne kein Gebäude wofür die Stadt bekannt ist, so wie der Burj Khalifa in Dubai oder die Petronas Towers in Kuala Lumpur, aber die ganzen Straßenkünstler schaffen eine unglaublich lockere Atmosphäre. An jeder Ecke hört man Sänger, chinesische Harfen und Gitarren oder man entdeckt verrückte Tänzer, Akrobaten und Zauberer. Es gibt auch einige Straßen, in denen es Graffitikünstlern mit einer Genehmigung erlaubt ist sich ganz legal auszutoben und beeindruckende Graffitigemälde an die Häuserwände zu zaubern. Viele ausgefallene Bars, egal ob sie nur aus ein paar Brettern oder einem Container bestehen oder sich unter einer Brücke eingenistet haben, laden zu langen Abenden ein, die zusammen mit der kostenlosen Straßenbahn (zumindest im Stadtzentrum) und den multikulturellen Menschen Melbourne so lebensfroh machen.

Mehr über die Stadt erfuhren wir am nächsten Tag, wo wir uns (jetzt wieder mit Kamera bewaffnet) einer Stadttour vom Hostel anschlossen. Danach ging es auf die andere Seite des Yarra River in den botanischen Garten. Dort wurde auch "The Shrine Of Remembrance" errichtet, ein Denkmal für die 19.000 gefallenen Soldaten aus Victoria, die unter der Flagge Australiens das Vereinigte Königreich im ersten Weltkrieg gegen die Türkei unterstützt haben. 
Im Zentrum des Gebäudes ist auf dem Boden eine schwarze Platte mit dem Wort "love" angebracht worden; am 11.November um 11:11 Uhr fällt das 
Sonnenlicht dann durch ein Loch im Dach auf eben jenes Wort und wandert zum Gedenken an jene Minute des Jahres 1919, an dem der erste Weltkrieg für beendet erklärt wurde, für zehn Minuten über die schwarze Platte. Ein weiteres Denkmal erinnert mit einer dauerhaften Flamme an den zweiten Weltkrieg. Von einem Guide gab's dann etwas Flaggenkunde: Der "Union Jack" in der australischen Flagge symbolisiert die Zugehörigkeit zum Commonwealth, die unteren Sterne bilden das "Southern Cross", ein nur auf der Südhalbkugel sichtbares Sternenbild, wobei der große, siebeneckige Stern links unten für die sieben Gründungsstaaten steht. Bevor wir uns wieder aufmachten, statten wir noch der Besucherterrasse mit herrlichem Panoramablick auf die Stadt einen Besuch ab. Die Idee, unsere neue Actioncam auf dem ebenfalls neuen Mini-Stativ auf die Mauer zu stellen, um eine Timelapse-Aufnahme zu machen, hätte uns beinahe die nächste Kamera gekostet. Ein kräftiger Windstoß und schon segelte unsere Kamera fünfzehn Meter hinunter auf den Steinboden vor dem Gebäude. Zum Glück kam der Dreifuß des Stativs zuerst auf dem Boden auf, wodurch das Gehäuse mit nur einem Kratzer davon kam. Mit funktionierender Kamera ging es dann zum "Eureka Tower", dem mit 292 Metern höchsten Gebäude von Melbourne. Von da aus hatte man einen Topblick auf den Hafen, die Vororte, die Skyline, die Formel1-Strecke sowie die Tennisanlage inklusive der "Rod Laver Arena", in der das Finale der Australian Open ausgetragen wird. Abends trafen wir uns mit Clara, die mittlerweile fünfte Person aus unserer ehemaligen Stufe, die man auf der anderen Seite der Welt wiedertrifft! :D

Unser letzter Tag in Melbourne begann mit einem Bummel über den "Victoria Market", bevor wir in einem deutschen Restaurant am Yarra River unser erstes importiertes, originales Kölsch seit August genießen durften. 13$ (9€) für 500ml! :D Nach einem kurzen Stopp im Kasino ging's mit Vorfreude auf Tasmanien mit dem Zug zu unserem Auto. Aus irgendeinem Grund hat die Zug- und anschließende Taxifahrt etwas länger gedauert als geplant, der letzte Check-In war in etwas mehr als einer Stunde und laut Navi brauchten wir noch genau 55! Also schnell alle Sachen ins Auto geschmissen, welches sich freute nach 3 1/2 Wochen mal wieder fahren zu dürfen. Dachten wir... Schlüssel umgedreht.- absolut kein Lebenszeichen... Innerhalb von fünf Minuten schafften wir es aber zum Glück mit Starthilfe den Motor anzuschmeißen und zur "Spirit of Tasmania" zu düsen. Mit einer persönlichen Begrüßung und dem freundlichen Hinweis, dass wenn wir zwei Minuten später gekommen wären die Fähre verpasst hätten, wurden wir schlussendlich und als allerletzte auf der Autofähre empfangen. Naja, Hauptsache wir haben es geschafft und sind jetzt auf dem Weg zu 17 erlebnisreichen Tagen in der tasmanischen Wildnis! 

Viele Grüße
Die kölschen Jungs

 

 

 

[18] ~ Neuseeland 2: "18.600 km

 

Christchurch nach Köln - Take me far

 

away to a secret hiding place!"    

 

19.02.- 02.03.2017
 

 

   

           "It's my life, it's now or never, I ain't gonna live forever, I just wanna live while I'm alive!" ~ Bon Jovi

 

 

Nach einer gemütlichen Nacht mit drei Stunden Schlaf im Essensraum der Fähre kamen wir morgens in Picton an, dem Startpunkt für den zweiten Teil unseres Neuseeland-Trips: Die Südinsel. Zu aller erst mussten aber mal alle Klamotten gewaschen, Isomatten und Schlafsäcke in die Sonne gelegt und die beiden Zelte zweimal auf höchster Stufe in den Trockner geschmissen werden. Wieso wir die Zelte nicht auch in die Sonne gelegt haben? Nachdem wir vor den etwas eingegangenen und zerknüllten Plastikböden der Zelte standen, haben wir uns das auch gefragt. 

Am nächsten Tag entspannten wir am Pier des kleinen Küstenorts Mapua, inklusive kleinen Wurf- und Sprungeinlagen ins Meer und einer ganz coolen Volksband, zu der ausgelassen und recht ausdrucksvoll getanzt wurde. :D In den Abendstunden schlugen wir unser Nachtlager, bestehend aus dem von den Mädels neu erworbenem Vier-Mann-Zelt, auf einem Campground für gerade mal vier Dollar pro Person auf. So sollten auch die restlichen neun Nächte schön warm und kuschelig eng werden. Generell kann man sagen, dass wir es trotz der geringen Anzahl an freien Zeltplätze geschafft haben die teuren Campgrounds zu meiden, mal mehr und mal weniger offiziell.

Von Marahau, dem Tor zum Abel Tasman Nationalpark, starteten wir am nächsten Morgen unsere Kajaktour. In drei Kajaks und ohne Guide paddelten wir knapp fünf Stunden über die Tasmanische See an der beeindruckenden und bergigen Küste entlang, vorbei an Seehunden, Kormoranen, traumhaften Inseln und malerischen Stränden. Am Nachmittag beendeten wir unsere Tour in der Anchorage Bay und machten noch am selben Tag eine kleine Wanderung zu Cleopatra's Pool, bei dem wir uns im kühlem Bergwasser erfrischten und uns auf einer eher zu engen Naturrutsche versuchten.

Nach einer recht teuren Nacht (14$ p.P.) auf einem Campingplatz des Naturschutzbundes, die wir diesmal leider nicht umgehen konnten, machten wir uns auf die fünfstündige Wanderung an der Küste entlang zurück zu unserem Auto.

In Neuseeland sollten wir eigentlich keine Probleme bekommen was den Sprit angeht. Zum einen ist da der Verbrauch. Unser kleiner, schnuckeliger Suzuki verbraucht gerade mal 6,5 Liter auf hundert Kilometern. Im Vergleich zu unserem "Yoshi" in Australien, der dreimal so viel verbraucht, ist der Sprit also quasi geschenkt. Die andere Sache ist der Umgang mit jenem. In Australien schaffen wir es mit vier Ersatzkanistern mal mehr und mal weniger locker zur auch mal bis zu tausend Kilometer entfernten Tankstelle. Hier aber in Neuseeland, wo wirklich alle hundert Kilometer eine Tanke ist, schafften wir es fast den Wagen leer zu fahren. Da in der Nacht schon alle Tankstellen geschlossen hatten und wir die Tankanzeige etwas spät bemerkten, quälten wir uns am nächsten Morgen mit 70 km/h, angespannten Nerven und letzten Endes noch knapp 500 Millilitern Restbenzin zur ersehnten Tankstelle in Westport. Danach ging es weiter zu den Pancakerocks. Das sind Gesteinsformationen, die eben so aussehen wie gestapelte Pfannkuchen. Da es in den Tagen ab und zu mal geregnet hatte, waren wir froh am Abend einen sehr geilen Schlafplatz zu finden. Direkt unter dem Highway konnten wir unter einer Brücke unser Zelt aufschlagen und kamen so garantiert trocken durch die nächste Nacht!

Ganz Köln ist am feiern und wir hängen am anderen Ende der Welt. Zwar ließen an Weiberfastnacht unsere Kostüme etwas zu wünschen übrig, aber davon ließen wir uns nicht unterkriegen. Mit lauter Karnevalsmusik und ordentlichem Mitgegröle wurde die Fahrt zum Franz Josef Gletscher zur kleinen Karnevalsparty. Von unserem Aussichtspunkt im Tal des Gletschers sahen wir unzählige Helikopter fliegen, die alle Gletschereislandungen und -wanderungen ausführten und ermöglichten. Auf dem Weg zu zwei Wasserfällen sahen wir wieder zahlreiche Helikopter, die dort aber nicht zum Vergnügen eingesetzt wurden. Sie verteilen im Auftrag der Regierung über große Teile Neuseelands sogenannte 1080-Giftköder, um die Zahl der Possums und Ratten in Schach zu halten. Das 1080-Gift ist in Europa verboten und wird nur noch in Neuseeland (80% der weltweiten Nutzung), Australien, Japan, Korea und Israel eingesetzt. Demonstranten haben uns auf dieses Thema aufmerksam gemacht, welches das Land schon seit einiger Zeit spaltet. Besonders bekannt ist die preisgekrönte Dokumentation "Poison Paradise", welche auch über YouTube abrufbar ist. Im Internet kursieren verschiedenste Fakten und Quellen, aber versucht euch doch bei Interesse eure eigene Meinung zu bilden!

Nach einer kurzen Abkühlung bei den Wasserfällen ging es weiter zu den Blue Pools. Dort wagten Julia und Luke einen tollkühnen Sprung von einer knapp sieben Meter hohen Hängebrücke in das türkisblaue Wasser. Getroffen haben wir da wieder mal einen fast schon alten Bekannten. Das erste Mal haben wir Lukas vor vier Monaten im Nordwestaustralien auf der Gibb River Road getroffen, zwei Monate später im indischen Restaurant in Perth und nun nochmal zwei Monate später in Neuseeland! Wie klein die Welt doch ist!

 

Tags darauf ging es nach Queenstown, um die Mädels für ihren Skydive (Tandem-Fallschirmsprung) abzusetzen. Während die drei sich aus vier Kilometern Höhe aus dem Flugzeug stürzten, schlenderten wir beide durch die Stadt, die für ihre actionreichen Aktivitäten bekannt ist. Durch Queenstown's Lage am Lake Wakatipu in der bergigen Landschaft der südlichen Alpen und seine lässigen Einkaufsstraßen versprüht die Stadt einen unglaublich charmanten Flair und zählt jetzt mit Perth und Singapur zu unseren Top-Drei! 

Noch am Abend mussten wir die 300 km lange Fahrt zum Milford Sound antreten, um am nächsten Morgen an einer zweistündigen, beindruckenden Schiffstour teilzunehmen. An den Seiten ragten bis zu 1.200 Meter hohe Felswände empor und auf Grund des Regens entstanden an den Steilhängen dutzende, bis zu 1.000 Meter hohe Wasserfälle. Dieser Fjord ist der größte und bekannteste des Fjordland Nationalparks, welcher mit 12.500 km² der größte NP des Landes ist und seit 1990 zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. 

Unsere Route nach Christchurch führte wieder über Queenstown und am nächsten Morgen gab's für Julia und uns beide im Trampolin-Center die erste Runde Action. Die zweite Runde war dann ein wenig spektakulärer: Mit dem Bus ging es vierzig Minuten raus aus der Stadt ins Herz der "Southern Alps". Im Center von AjHackett wurde uns unsere Ausrüstung angelegt, ein paar Sicherheitsanweisungen gegeben und schon ging es mit einer Gondel auf eine große, an langen Drähten hängende Kabine über dem Nevis River. Noch ein paar angespannte, ziemlich nervöse Minuten und ehe man sich versah stand Niklas (einige Augenblicke später auch Luke) auf einer kleinen, rechteckigen Plattform, 134 Meter über dem Erdboden, fast nur mit einem elastischen langen Seil gesichert. Ein kurzes Zögern, dann aber ging es mit einem sehr lauten Schrei und im freien Fall gen Schluchtbett! Die Überwindung selbst den Schritt zum Sprung zu machen, sowie den Adrenalinkick während dem 6-sekündigen freien Fall muss man in eigener Haut erlebt haben! Zur Entspannung gönnten wir uns abends einige Stunden im Schwimmbad, zogen ein paar Bahnen und relaxten im heißen Pool.

Etwas weniger Action, aber dafür umso mehr Anstrengung gab es am folgenden Tag! Für die knapp 1.200 Höhenmeter auf die Spitze des Roys Peak benötigten wir gute 2 1/2 Stunden, wurden dort aber mit einer atemberaubenden Aussicht auf die umliegenden Gebirgsketten, Seen und Wanaka belohnt! 

Als letztes Highlight statteten wir dem Mt. Cook, dem mit 3.600 Metern höchstem Berg Neuseelands, einen kurzen Besuch ab. Nach einer kurzen Wanderung zu einem Aussichtspunkt wartete Luke am Anfang des Walks und muss dann, als er sich mit den Anderen auf den Weg zum Auto machte, wohl die Actioncam dort liegen gelassen haben. Dort waren unglücklicherweise die noch nicht gesicherten Aufnahmen der letzten drei Tage drauf, d.h. alle Aufnahmen ab Milford Sound inkl. Bungy Sprung sind leider verloren :( Im Video werden wir deshalb für die letzten vier Tage Fotos bzw. teilweise Calla's Mitschnitte einbauen. Eine neue Kamera muss also in Melbourne gekauft werden, sowie ein neues Handy! Nichtsdestotrotz hatten wir heute noch einige Stunden bis Christchurch vor uns, da dort die Mädels schon zwei Tage vor uns ihren Rückflug nach Sydney antreten sollten. 

Danke euch drei für die geilen Wochen! :* Wir vermissen jetzt schon die Nächte im kuscheligen 4-Personenzelt und hoffen euch in knapp drei Monaten an der australischen Ostküste wiederzusehen! Bis dahin wünschen wir euch ne geile Zeit, auch wenn bald jeder von euch erstmal in einer anderen Ecke von Australien rumgurkt.

Unsere verbleibenden zwei Tage verbrachten wir fast ausschließlich in der Bibliothek und bei Burger King, um viel organisatorischen Kram zu erledigen. Christchurch ist nach dem Erdbeben vor knapp sechs Jahren immernoch eine einzige Baustelle, was unser Bild der Stadt leider deutlich geprägt hat. Doch auch hier wieder eine lustige Begegnung: Auf dem Parkplatz eines Pak 'n' Safe Supermarktes sprach uns ein junger Mann auf unsere Eishockeytrikots an. Wie sich herausstellen sollte, ist der Typ gebürtiger Kölner und hat lange im Schlehdornweg gewohnt, der direkt bei Niklas in Junkersdorf um die Ecke ist. Wie gesagt, die Welt ist klein! :D 

Jetzt sitzen auch wir im Flieger zurück nach Down Under. Die nächsten drei Tage verbringen wir in Melbourne, bevor es für siebzehn Tage nach Tasmanien geht! 

Viele Grüße
die Kölschen Jungs

P.S.: Wir hoffen, dass ihr die Karnevalszeit alle gut überstanden habt und schicken ein nachträgliches "Kölle Alaaf" in die Heimat!

 

 

 

[17] ~ Neuseeland 1: "So vielseitig wie ein ganzer Kontinent"

09.02. - 17.02.2017

 

 

    "Travel as far as you can and as often as you can!"

 

 

Unser Auto haben wir sicher bei Julia´s und Leonie´s alten Mitarbeitern in Melbourne abgestellt, nachdem wir doch recht gestresst den Weg von der Great Ocean Road zur Hauptstadt Victoria´s hinter uns gebracht hatten. Zum Kofferpacken hatten wir 30 min Zeit bis das Taxi kam und uns zum Bahnhof brachte, von wo aus es weiter zum Tullamarine Airport von Melbourne ging. Und weil heute unsere Zeit in Neuseeland schon abgelaufen ist können wir sagen, dass wir in der kurzen Zeit überraschenderweise nichts vergessen haben einzupacken. Aber dass wir in den drei Wochen in Neuseeland noch zwei elektronische Geräte vergessen sollten, wussten wir zu der Zeit noch nicht.

 

Rein in die Maschine mit Destination Auckland/Neuseeland und nach 3 Stunden hatten wir das erste Mal 12 Stunden Zeitverschiebung und freuten uns auf die Abenteuer in unserem siebten Land. Ein paar Stunden später landete dann auch der Flieger aus Sydney mit Leonie, Calla und Julia, die wir schon aus der Schule kannten und dann ging es erstmal direkt ins Nighlife von Auckland. Die Stimmung in den Clubs war zwar gut, aber für eine Millionenstadt und Wochenende war es doch vergleichsweise leer und gemäßigt. Aber dafür gibt es ja Bier und Cider, aber Niklas´ letztes Glas war irgendwie schal oder nicht mehr ganz gut. Nur so kann ich es mir erklären, dass ich mein I Phone im Hostel auf der Toilette liegengelassen habe und so jemanden frühzeitig zu Ostern beschenkt habe. Was lässt sich sonst noch zu Auckland sagen? Mit 1,4 Millionen Einwohner ist der Ballungsraum mit Abstand der Größte im ganzen Land und beherbergt ein Drittel der gesamten Bevölkerung. Außerdem eine bis auf den Fernsehturm highlightarme Stadt mit wenig bis gar keinem "WOW Effekt".

 Nach zwei Tagen Großstadt hieß es wieder Kofferpacken und raus aus dem engen 10-Personen Hostelzimmer in den noch engeren Suzuki Swift. Ja ein SUZUKI SWIFT mit zwei Koffern, fünf Rucksäcken und Essen! Den Beweis gibt es im Video "Nordinsel Neuseeland"! Ich glaube wir haben zu fünft erstmal eine Stunde Tetris gespielt, um den Wagen zu beladen, wie an jedem anderen der kommenden 20 Tage auch. Dann ging es erstmal mit unserem blauen Flitzer auf die Coramandel Halbinsel zum Schwimmen im Fluss, Wanderung und zu Glühwürmchenhöhlen. Wer noch nie welche gesehen hat, bekommt hier umsonst ganz nah viele zu sehen!

 Unser erstes Zeltlager stellten wir schon am frühen Abend im Wald ohne Zelt auf, um in der Nacht um 3:00 Uhr aufzustehen. Warum steht man im Urlaub um Gottes willen um 3:00 Uhr auf?? Wegen dem Hot Water Beach! *-* Das ist einer der geilsten Strände, wo wir je waren, weil immer in den drei Stunden in denen Ebbe ist, kann man im Sand sich mit der Schaufel ein Loch buddeln, welches dann automatisch mit heißem Wasser aus dem Untergrund befüllt wird! Und wir entschieden uns gegen die Ebbe um 15:00 Uhr, wo man mit 2.000 anderen Touristen am Strand liegt, sondern für die um 4:00 Uhr und mussten den Strand mit Blick aus den Privatpools auf das Meer und den Sternenhimmel nur mit einer Handvoll anderen Leuten teilen.

 Über die malerische Cathedral Cove führte unser nächster Weg zu den Waitomo Caves, wo Blackwater Rafting auf dem Plan stand. Also Rafting trifft nicht so zu, aber Tubing im Plastikreifen auf dem 10 Grad kalten Bach der 65m unter der Erde durch Höhlen fließt schon eher. Ein cooles Erlebnis, wo man nochmals die Möglichkeit hatte Glühwürmchen zu sehen, aber mit 135 NZD (92 €) auch eine relativ kostspielige Aktivität.

 Nächster Anlaufpunkt auf unserem Roadtrip war Rotorua, dass für seine geothermalen Aktivitäten bekannt ist, aber bevor es in das Waimangu Volcanic Valley ging, um uns das genauer anzusehen standen zwei andere Sachen an: Essen und Raften. Das erste sollte eigentlich nicht so spannend sein, weil es für uns fünf mittlerweile nichts besonderes mehr ist auf dem Boden zu kochen und zu essen, weil es manchmal auch einfach keine Alternative gibt. Aber ein altes dänisches Ehepaar war davon ganz überrascht und fragte uns, ob sie davon Fotos und Videos machen dürften. :D Achja noch eine Sache an die Spaßvögel unter euch: Bindet mal eine durchsichtige Angelschnur an einen fünf Dollar Schein, legt ihn in der Fußgängerzone hin und wartet auf die großen Augen und gierige Gesichter, bevor ihr ihn wegzieht. Also wir haben uns köstlich amüsiert. :D

 Das Rafting auf dem Kaituna River war absolut der Hammer! 90 Minuten ging bei Raftingstufe 5 von 6 durch den Regenwald über Stromschnellen und Wasserfälle richtig die Post ab. Der mit sieben Meter höchste kommerziell befahrene Wasserfall fehlte genauso wenig, wie eine Rückwärtsabfahrt, Schwimmen über Stromschnellen, eine Abfahrt im Stehen und viel Action!

 Im Waimangu Volcanic Valley dampfte es aus allen Löchern, hatten die Seen verschiedene Farben und brodelte das heiße Wasser aus dem Boden. Nicht mehr ganz so heiß war das Wasser 20km weiter wo man in den heißen Quellen unter einem Wasserfall etwas entspannen konnte, als Vorbereitung auf das 19,4 km lange Tongariro Alpine Crossing am nächsten Tag. Die Huka falls sind mehrere hundert Meter lang, waagerecht und definitiv einen kurzen Besuch wert und bildeten gleichzeitig den Abschluss des fünften Tages.

 Nach anfänglichen Problemen mit dem Shuttleservice starteten wir nicht wie geplant um 6:00 Uhr, sondern um 9:00 Uhr den Lauf. Anfangs war die Sicht noch gut und wir waren gut gelaunt, was sich ändern sollte, als von 12 Uhr bis zum Ende um 19 Uhr dichter Nebel aufzog, jegliche Sicht nahm und wir noch dazu stundenlang im Dauerregen liefen. Der anstrengenste Teil von den ganzen drei Wochen war es den steilen und unbefestigten Weg zur Spitze des aktiven Vulkans Mt. Ngauruhoe hochwandern. Obwohl das war eigentlich kein Wandern mehr, sondern klettern auf einem Geröllfeld, wie man im Video auch ganz gut erkennen kann. :D Letztendlich konnten wir jetzt wegen dem Nebel nicht sagen, ob es gerechtfertigt ist, dass der Weg einer der 10 Top Walks in Neuseeland ist, aber Nerven und Kraft hat er uns allemal gekostet!

 Blöderweise hat sich der starke Regen bis zum Abend nicht verzogen und da der Reißverschluss unserer Zelttür schon seit Tagen kaputt ist, wachten wir in der Nacht in einer großen Fütze auf und da der erste Fluchtweg zu den Mädels ins Zelt auch nicht top war, weil es da auch am reinregnen war, hieß es ab ins kalte Auto auf die Sitze... eine der schlimmsten Nächte!! Aber wer beim Zeltkauf spart und das Kinderzelt für 15 Dollar kauft, muss dann halt fühlen. :D

 Am letzten Tag auf der Nordinsel führte unser Weg in die Hauptstadt Wellington. Das dortige Te Papa Museum ist kostenlos, Neuseeland´s Nationalmuseum und gleichzeitig richtig interessant! Wer uns beide kennt weiß, dass wir wahrlich keine Museumsfreunde sind, aber die Art und Weise, wie die spannenden Themen, wie die Rolle Neuseelands im ersten Weltkrieg oder die Erdbebenproblematik dargestellt wurde, war beeindruckend. Des Weiteren ist der Größte je gefangenen Tintenfisch, der acht Meter lang ist und von einem Seehechtangelschiff im Februar 2007 in der Antarktis gefangen wurde, dort ausgestellt.

 Da es Julia´s Geburtstag war, ließen wir den Tag mit ein paar Bier ausklingen, bevor es um 2:00 Uhr auf die Südinselfähre nach Picton ging.

 

Viele Grüße

die Kölschen Jungs

 

 

[16] ~ Südküste 2: "Und he die Stross jeiht immer nor jraadus!" 27.01. - 09.02.2017

   

   "Du hast nur ein Leben und eine Chance die Sachen zu tun, die du machen willst. Also lass deine Träume wahr werden!"

Die Fahrt durch den Süden Western Australia`s und durch South Australia nach Victoria, unseren vierten australischen Bundesstaat, war geprägt durch (sehr) lange Autofahrten, wunderschöne Nationalparks, viel Regen, Nervenstrapazen und unzählige, aufregende Tierbegegnungen! 

 

Der Torngirrup NP war unser erster Stop auf der zweiten Etappe entlang der Südküste. Hier stand eine 16 Kilometer lange Wanderung sowie ein ziemlich cooler Lookout über die "Natural Bridge" auf dem Programm. Neben der wunderschönen Natur ist die Begegnung mit einer Tigerschlange und der doch recht erfrischende Dauerregen noch erwähnenswert.

Über den kleinen Küstenort Bremer Bay ging es über den westlichen Eingang in den Fitzgerald NP. Dieser entpuppte sich trotz seiner Unbekanntheit und nur einem kurzen Artikel im Reiseführer als ein Nationalpark mit vielen schönen Ecken, die uns, länger als gedacht, zwei schöne Tage bescherten. Die in dem Nationalpark endemische Hakeablume und der Ausblick vom West Mount Barren über die endlosen Wälder waren die Höhepunkte des ersten Tages. Nachdem Niklas und Moritz sich am nächsten Tag in den frühen Morgenstunden aufgemacht hatten um die Küstenlinie auf dem 25 Kilometer langen Hakea-Walk-Trail zu erkunden, haben Kim und Luke die Zeit genutzt um zu Lookouts zu fahren und auf den Straßen (lebende und tote) Echsen und ziemlich viele Kängurus zu beobachten. Am Abend konnten wir uns es dann in einem eigens für die Wanderer errichtetem Häusschen, das die beiden Jungs auf ihrer Tour entdeckt hatten, gemütlich machen. Mit frischem Wasser, einem überdachtem Schlafplatz, einer Toilette und der Abgeschiedenheit in der Natur ließ es sich gut aushalten! 

In Esperance wurden dann noch einmal günstig die Essensvorräte für die lange Fahrt nach South Australia aufgefüllt. Am selben Tag fuhren wir in den 60 Kilometer entfernten Cape le Grand NP, der für seine zahmen Kängurus am Strand von Lucky Bay bekannt ist. Unser ursprünglicher Plan, am Campground von Lucky Bay zu übernachten, wurde bei dem Anblick von Scharen von Campern und den Campgebühren von zehn Dollarn pro Person schnell wieder verworfen. Anstatt dessen entschieden wir uns, samt Schlafsack und Matratze auf den Frenchman's Peak zu kraxeln, um dort in einer imposanten Höhle unter dem Gipfel mit Blick in die Ferne unser Nachtlager aufzuschlagen. Nach dem Sonnenaufgang und den etwas verdutzten Blicken der frühaufgestanden Wanderer machten wir uns schließlich auf den steilen Abstieg. 

Noch am selben Tag ging es in den Cape Arid NP nachdem sich ein Emu ein Wettrennen mit uns geleistet hatte. Dort wurde mit dem Mount Ragged (592m) der nächste Hügel bestiegen. Durch die flache Landschaft hat man normalerweise immer eine gute Sicht; in dem Fall nur normalerweise, da ein dichter Nebelvorhang ab 500m jegliche Sicht verschränkte. 

Nach 170 km voller dumpfer Aufsetzer in den unzähligen Schlaglöchern waren die erstmal letzten 4WD-Kilometer geschafft! Und trotz der ziemlich schlechten Straßenbedingungen hatten wir uns nur einen Platten geholt! Das dachten wir zumindest am Abend... Doch als wir am nächsten Morgen den Reifen wechseln wollten, bemerkten wir auch noch den zweiten Platten. So mussten wir also die lange Reise gen Osten durch die Nullarbor erstmal wieder nur mit Notfallersatzreifen antreten. Zwei Australier hatten übrigens nicht so viel Glück: Ihnen sind mitten auf dem Track zwei Reifen kaputt gegangen und mussten knapp eine Woche dort ausharren um auf ihren Ersatzreifen zu warten. So viel Zeit hätten wir definitiv nicht gehabt! :D Denn in den nächsten 9 Tagen standen 3400 km an Fahrstrecke auf dem Plan! Dabei sollte der Spaß aber nicht zu kurz kommen: Während der Fahrt wurde munter zu mehr oder weniger einfallsreichen Schlagerliedern mitgegrölt und in Essenspausen Laolas für vorbeifahrende Roadtrains geschwungen. So wurde uns selbst auf 146km ohne Kurven, dem längsten geraden Straßenabschnitt Australiens, nicht langweilig.

Wer denkt, dass nur kleine Kinder im Sand spielen, der hat uns noch nicht in Action gesehen! Nachdem wir unsere Ärsche auf der langen Fahrt durch die Ebene "ohne Bäume" endgültig platt gesessen hatten, verbrachten wir am Surfers Beach gefühlt den ganzen Tag damit ein Loch zu buddeln, nur um am Ende dann reinspringen zu können :D Abends reichte dann aber doch noch die Zeit für Point Labatt, um eine vom Aussterben bedrohte australische Seelöwenkolonie aus nächster Nähe vom Strand aus zu beobachten. Das sollte unsere Vorfreude auf den nächsten Tag nur noch umso größer machen... Denn da stand unsere heiß erwarte Weißer Hai- und Seelöwentour auf dem Programm!

Die zwei Haie auf unseren Eishockey Trikots blieben dann aber leider auch die einzigen Haie, die wir an diesem Tag zu Gesicht bekamen. Aus dem Hai-Käfig waren lediglich ein paar Fischschwärme zu beobachten, aber der erste Teil der Tour war trotz alledem ziemlich cool! Nachdem wir vor einer kleinen Bucht ins Wasser gegangen waren, kamen auch schon die ersten Seelöwen zu einem geschwommen, haben Pirouetten gedreht und waren ziemlich süß und verspielt. Ohnehin war die Südküste das reinste Tierparadies, denn wir konnten Seelöwen, Emus, Echsen, Delfine, Kängurus, Koalas und eine Schlange aus nächster Nähe beobachten.

Nach der anstrengenden 12h Tour mit Seeübelkeit inklusive wollten wir gegen 23 Uhr einfach nur aus Port Lincoln raus und pennen gehen. Unser Wagen aber so: „Ne, macht ihr nicht!" :D Jetzt können wir aufatmen, da ein Mechaniker der zufällig abends am Auto vorbei kam und seine Hilfe für den nächsten Morgen (Sonntag!) versprach. Der Mann war Automechaniker und konnte nach ein paar kurzen Handgriffen an den Zündkerzen den Wagen für 50 Dollar wieder in Bewegung setzen. Das war für uns Glück im Unglück, da sonst unser enger Zeitplan zum Flug nach Neuseeland ab Melbourne noch enger gewesen wäre, auch wenn wir nicht wissen, ob das Problem erneut auftauchen kann. Und die verdutzen Gesichter der Menschen, die morgens an unserem offenen Zelt vorbeiliefen und sich fragten warum wir einfach auf dem Parkplatz auf dem Hafengelände unser Nachtlager aufgeschlagen haben, gab es gratis dazu.

So machten wir uns doch erst am Sonntag ab 12 Uhr mittags auf die mit 700 km längste Etappe unseres bisherigen Aufenthaltes nach Adelaide anstatt schon am Samstagabend. Mittag gegessen wurde in Whyalla, während wir dir standorttreuen Delfine im Hafenbecken beobachten konnten. 

In Adelaide übernachteten wir zweimal auf einem Campingplatz in Stadtnähe und eine davon in der Waschküche, weil es einfach den ganzen Abend nur durchgeregnet hat und wir das unserem nicht so wasserfesten Zelt mit dazu noch kaputten Eingang eher nicht zumuten konnten. Nach knapp 19.000km war der nächste Autocheck fällig, aber glücklicherweise war die Reparaturliste nicht so lang und davon wurden dann die wichtigsten Sachen ausgetauscht. Der Knaller war aber, dass wir den Mechaniker gefragt haben, was das für ein Schalter links am Lenkrad ist, weil das bisher niemsnd wusste und wir dann rausbekamen, dass wir einen Tempomat haben. Nach 19.000km, die gefühlt nur geradeaus und mit konstant 100km/h gefahren wurden!! Naja aber sonst hat uns Adelaide eigentlich ganz gut gefallen, weil die Stadt grün ist und irgendwie sympathisch war, auch wenn die großen Highlights ausblieben.

Nach zwei Tagen Shopping, Autoreparatur und entspanntem Chillen ging es weiter über Hahndorf gen Osten zum Grambians NP. Hahndorf ist ein von deutschen Familien gegründetes kleines Örtchen in der Nähe von Adelaide, wo es deutsches importiertes Bier, Kuckucksuhrläden und deutsches Essen gibt. Kölsch gabs nicht, aber das Münchner Löwenbräu hat auch gut gewchmeckt. Der Grambians Nationalpark hat uns auch richtig gut gefallen und hatte mit vielen Wandertouren, Lookouts und mit den Mc Kenzie Falls viel zu bieten. Auch wenn an diesem Tag die Temperatur dauerhaft 40 Grad war und so das Tagesprogramm extrem anstrengend machte, an kurzen Abkühlungen hat es nicht gemangelt.

Mit 350 km und vielen Lookouts auf der Great Ocean Road war unser vorerst letzter Tag in Australien doch etwas stressig, weil um 23:55 Uhr schon der Flug nach Auckland ging. Aber die Südküste zeigte sich auch am letzten Tag von ihrer schönsten Seite und bot uns unzählige Fotomotive von einer überragenden Küstenlandschaft, Koalas und den „Zwölf Aposteln". Abends wurde der Wagen für eine dreiwöchige Ruhepause auf den Hof der ehemaligen Mitarbeiterin der drei Mädels mit denen wir jetzt Neuseeland bereisen gefahren, bevor es dann mit Taxi und Zug zum Tullamarine Airport von Melbourne ging.

Fünf Kölner mit kleinem Mietwagen bereisen eine Woche die Nordküste und in der Karnevalszeit zwei Wochen die neuseeländische Südküste... To be continued!

Viele Grüße 
die Kölschen Jungs

 

 

[15] ~ Südküste 1: "Und das war erst der

 

Anfang!"

 

19.01. - 26.01.2017

 

 

 

   "Reise so oft du kannst, denn die Zeit wird kommen da kannst du es nicht mehr!" 

 

Ab dem zweiten Dezember an waren wir in Margaret River und haben an 29 Arbeitstagen insgesamt 236 Stunden gearbeitet, dabei durchschnittlich 21,66$ (15,16€) netto bekommen und somit insgesamt 5113$ (3579€) verdient! 

Endlich ging es am 19.Januar wieder auf den Highway, diesmal auf den Weg zu den Abenteuern und Nationalparks der Südküste! Bevor es aber losgehen konnte, mussten wir noch der lokalen Brauerei einen Besuch abstatten, um das Duplikat unseres leckeren Kölschs auf Herz und Nieren zu testen. Das sogenannte "Kuttback Kolsch" wies geschmacklich zwar Parallelen auf, da es aber nicht in den typischen Reagenzgläsern serviert wurde, blieb es eben nur eine schwache Nachmache!  Ach ja, und dazu war auch noch der Preis weit über Karnevalsniveau! 

Wieder mal hielten wir uns nicht lange auf Asphalt auf. Über 4WD-Tracks ging es zum North Point in den Leeuwin-Naturaliste Nationalpark. Direkt am ersten Tag sollten wir einen der bisher besten Orte zum schlafen finden: Eine kleine, sandige Bucht am Meer, eingegrenzt von Felsen und wieder Mal weit und breit niemand! Am nächsten Morgen aber dann die erste Ernüchterung: Zweiter Tag, erster platter Reifen, und den zu wechseln gestaltete sich mit dem Wagen im Sand und in Schräglage schwieriger als gedacht. Zwei Tage später, auf einem ziemlich steinigen 4WD Track, ging wieder ein Reifen platt, und wieder war es der vordere rechte! Weil das noch nicht genug war, rutschte, natürlich rechts vorne, noch am selben Tag dann zur Abwechslung mal der Reifen von der Felge! Da der erste Reifen nur ein kleines Loch hatte, konnten wir das mit Sekundenkleber "sehr professionell" flicken und uns von den Dünen auf den Highway retten. Drei Reifenwechsel in drei Tagen, das soll uns erstmal einer nachmachen!  

Nach Abstechern beim Lake Jasper, dem größten Süßwassersee Südwestaustraliens und beim Black Point im D'Entrecaust NP, holten wir unsere zwei neuen Travelmates Kim und Moritz, die mit dem Bus von Perth aus zum kleinen Kaff Northcliffe gefahren sind, ab. Mit den zwei Stuttgartern (18,19) ging es am nächsten Tag erstmal zum Reifenhändler nach Manjimup um uns zwei neue Ersatzreifen zu besorgen. Dass wir beide wieder an einem einzigen Tag verscherbeln sollten wussten wir da leider noch nicht, dazu aber mehr im nächsten Artikel! Nach drei ziemlich coolen Lookouts in der Nähe von Windy Harbour fuhren wir am Strand entlang zu einer Flussmündung am Meer, vor der wir unser Nachtlager aufschlugen. Trotz einem Haufen von Klamotten war uns, (im Video) wie Leichensäcke aussehend, bei 8°C und der frischen Seeluft immer noch kalt.

Am nächsten Tag gingen wir im Circular Pool eine Runde schwimmen, bevor wir dem Giant Tingle Tree einen Besuch abstatteten. Dieser über 130 Jahre alte Baum hat schon mehrere Buschfeuer überlebt und ist dementsprechend gebrandmarkt, sprich sein Stamm ist am unteren Ende ausgehöhlt und sogar locker begehbar Unser Campspot am Abend war diesmal vor hohen Dünen wieder mal am Meer gelegen. Als wir uns in dem frühen Morgenstunden wieder vom Acker machen wollten (Campen auserhalb von Campingplätzen im NP ist meistens nicht erlaubt und der Ranger kontrolliert die Gegend nach so Sparfüchsen wie uns) entschied sich unser so treuer Begleiter, der uns bis dahin schon über 15000 Kilometer gefahren hat, einfach mal nicht anzuspringen. Nach ziemlich angespannten 30 Minuten mit Ausbuddeln und Anschieben im Sand konnten wir ihn schlussendlich doch zum laufen bringen. Das war auch gut so, denn der 4WD-Abschleppdienst wäre mit um die 250$ die Stunde nicht ganz günstig gewesen und zum Highway wären es mal eben schlappe 25 Kilometer zu Fuß. Um die Nerven etwas zu entspannen, relaxten wir den Rest des Tages am Greens Pool und den Elephant Rocks. Der beliebte Strand war für unsere Verhältnis ziemlich voll, auch weil an diesem Tag "Australia Day" war, der Nationalfeiertag Australiens.

Dunsky Beach im West Cape Howe NP war der bisher schönste Strand: türkisfarbenes Wasser, unter den Füßen quietschender, weißer, feiner Sand in einer von Felsen und Bäumen eingeschlossenen Bucht! Dort musste man sich aber erst über einen ziemlich steilen und sandigen 4WD-Track hinarbeiten. Für den schwersten Abschnitt auf dem Rückweg mussten wir sogar einen Einheimischen hinters Steuer lassen, der das steile, von tiefen Löchern gesähte Stück für uns meisterte. Einkauf und Tankstopp in der 25.000 Einwohner Stadt Albany, dann ging es zur Abkühlung in den Kalgan River. Dieser war an der Oberfläche eiskalt, einen Meter weiter unter aber bestimmt 10°C wärmer. Sowas haben wir auch noch nicht erlebt! 
Und weil die Südküste so schön ist, machen wir das ganze bis Melbourne gleich nochmal!

 

Viele Grüße

Die kölschen Jungs

[14] ~ "Erst die Arbeit, dann (noch mehr)

 

Vergnügen!"

 

23.12.2016 - 18.01.2017

 

 

 

"Ich hätte lieber einen Reisepass voll mit Stempeln, als ein Haus voll mit Krempel!"

Seit über vier Monaten sind wir jetzt unterwegs, deshalb haben Autokauf, der Spritverbrauch und Ausflüge mittlerweile Spuren auf unserem Konto hinterlassen. Das war der Grund, weshalb wir uns Anfang Dezember von Perth nach Margaret River (4500 Einwohner) aufgemacht haben, um einen Job bei einer der vielen Jobagenturen zu ergattern. Glücklicherweise hat es direkt bei der ersten Agentur geklappt und wir wurden bei "LabourSolutions" für die nächsten sieben Wochen als "Wire-Lifter" im Weinfeld eingestellt.

Unsere Aufgabe ist es die Drähte, welche die Weinreben seitlich stützen, nach oben zu heben, um sie beim Wachstum zu unterstützen. Die genauen Arbeitsschritte dazu seht ihr im Video :) Pro Stahl- oder Holzpfosten, die alle vier bis acht Meter zwischen den Weinreben stehen, bekommen wir für einen gelifteten Draht 10-12 und für zwei 14 oder 15 australische Cent brutto. Diese Preise gelten dabei für beide Seiten des Pfostens! Je nach Temperatur, Pflanzenbewuchs und Pingeligkeit des Aufpassers reichen die Stundenlöhne von 15 bis hin zu 35$ brutto, durchschnittlich aber haben wir 24$ brutto verdient. Das ergibt nach Abzug der Steuer und Umrechnung in Euro dann 14,50€ pro Stunde. In unseren knapp sieben Arbeitswochen haben wir an meist fünf Tagen die Woche 7-11 Stunden pro Tag gearbeitet und konnten so unser Konto um 3500€ aufstocken! Yeah!

Noch vor unserm ersten Arbeitstag ergab sich für uns ein besonderer Glücksfall. Vor einem Coles-Supermarkt sprach uns eine ältere Frau namens Pam wegen unserer Arbeitsklamotten an (waren eigentlich unsere normalen Sachen :D) und fragte uns, ob wir für einen Tag Arbeit bräuchten. Da die Arbeit auf den Weinfeldern eh erst zwei Tage später begann, war ihr Angebot bei ihr im Garten auszuhelfen eine gute Möglichkeit direkt ein wenig Geld zu verdienen. Darüber hinaus konnte sie uns an ihren guten Freund Ray vermitteln, bei dem wir die kommenden Wochen auf seinem großen Grundstück direkt am Margaret River zelten durften. Ray, ein sehr diskussionsfreudiger und noch umweltbewussterer netter Kerl, baut seit drei Jahren an seinem eigenen, bisher noch fensterlosem Haus, schläft seitdem im Zelt und wird höchstwahrscheinlich auch noch einige Jahre brauchen, um es fertigzustellen. Für ihn ist eben der Weg das Ziel! Freundlicherweise stellte er uns auch noch für die Zeit unseres Aufenthaltes seine natürlich umweltfreundliche Kompost-Toilette und shampoofreie Walddusche zur Verfügung!

An Heiligabend düsten wir mittags mit Weihnachtsmützen auf Ray's Kanus den Margaret River zum Meer hinunter. Den Abend verbrachten wir dann wieder bei Pam, die uns zum Weihnachtsessen mit ihrer Familie eingeladen hatte. So gutes, selbstgemachtes Essen (Fisch, Salat, Tiramisu) und Cocktails waren unsere Mägen gar nicht mehr gewöhnt :D

Zwei Tage später hat uns dann leider Alex verlassen, um weiter Richtung Sydney die Südküste entlang zu reisen. Waren echt geile Wochen, hoffentlich auf ein Kölsch beim Wiedersehen im Brauhaus!!

Da es in der Woche zwischen Weihnachten und Silvester so gut wie keine Arbeit gab, nutzten wir die Zeit, um die umliegenden Strände und kleinen Städte zu besuchen. Ein kurzer Walk beim Cape Naturaliste-Leuchtturm, etwas Entspannung am Strand, Picknick im Park von Dunsborough und sein zwei Kilometer langer Jetty standen auf dem Plan für die nächsten zwei Tage.

Weil wir bei unserem ersten Besuch in Perth mehr mit Probleme lösen, als mit Sightseeing beschäftigt waren, entschieden wir uns für drei Tage über Silvester erneut uns in die 300 Kilometer entfernte Metropole aufzumachen. Dasselbe Hostel war dieses Mal Ausgangspunkt für unsere Silvesterparty, Bootsfahrt auf dem Swan River, Minigolf und unsern täglichen Besuch beim indischen Restaurant.

Mit vier Litern Rotwein im Gepäck ging es mit Lynn, Juliane und zwei weiteren Freundinnen am Silvesterabend mit der Bahn ins südlich von Perth gelegene Fremantle. Nach dem Vorglühen im Park und einer kurzen Fahrt im Einkaufswagen ins Citycenter wurde uns unser schöner Rotwein, den wir in Multivitaminsaftflaschen umgefüllt hatten, von der Polizei abgenommen und vor unsern Augen ausgeschüttet! Wie sind die bloß darauf gekommen, dass das Alkohol war?! :o Eine kurze Runde in einer Bar mit Livemusik bevor es auch schon an der Zeit war, mit unserem glorreichen Feuerwerk den Jahreswechsel einzuläuten. Nachdem alle Wunderkerzen abgebrannt waren, ging es auf eine Hausparty wie aus dem Lehrbuch!
Sechzig Wagen vor dem Haus in der Wohnsiedlung, Pool im Garten mit selbstgebauter Rutsche, Küche zum DJ-Pult umgebaut und mindestens 150 Feiernde auf dem Grundstück! Am frühen Morgen fielen wir schlussendlich todmüde ins Bett.

An unserem letzten Tag in Perth schlenderten wir für eine Partie Minigolf an den Hafen, bevor wir in der Dämmerung mit der Fähre auf die andere Seite des Swan Rivers gefahren sind, um den Sonnenuntergang mit Blick auf die Skyline der westaustralischen Hauptstadt zu bewundern. 
Diese ist übrigens die Stadt, welche weltweit am weitesten von einer anderen Millionenstadt entfernt ist. Perth hat uns absolut beeindruckt und sich in unserem persönlichen Städteranking auf dieser Reise knapp vor Singapur auf den ersten Platz geschoben!


Am darauffolgenden Tag fuhren wir auf direktem Weg ins Landesinnere nach Manjimup, wo wir von unserer Agentur für insgesamt drei Wochen auf einen einzigen Weinyard geschickt wurden. Dort wohnten wir in einem kleinen, etwas in die Jahre gekommenen Haus, von dem man einen super Ausblick über das 100 ha große Grundstück hatte! Für diejenigen, die sich darunter jetzt nichts vorstellen können und in der Schule lieber mit Papierkügelchen geworfen haben, als in Mathe aufzupassen: ein Hektar = 100 Meter mal 100 Meter, also sind 100 Hektar = ein Quadratkilometer! ;) 
Weinanbaugebiete in dieser Größenordnung gehören oft großen europäischen Unternehmen und werfen je nach Wetterbedingungen zwischen 500.000 und einer Millionen Euro Gewinn pro Jahr ab. Wen's interessiert. :D

In den drei Wochen lebten wir mit Kühlschrank, Waschmaschine, richtigem Bett, fließendem Wasser und dauerhaftem Stromanschluss zur Abwechslung mal luxuriös! Um fünf Uhr morgens klingelte immer der Wecker immer, dann ging es bis 16 Uhr aufs Weinfeld, fünf Stunden Regeneration mit warmem Essen, Lesen und Videos schneiden und dann ab ins Bett! Zwar nicht sehr abwechslungsreich, aber gutes Geld in kurzer Zeit!

Von Manjimup ging es über den Warren und Beedelup Nationalpark, die die bis zu neunzig Meter hohen Karri Bäume schützen (Der Karri Baum ist somit einer der größten der Welt!), für die letzten Arbeitstage zurück nach Margaret River. Dort gab es auch drei Bäume, die ursprünglich zur Feuersichtung verwendet wurden. Die Baumkronen dieser Riesen sind nun über etliche metallische Trittstangen für Touristen zugänglich gemacht worden. Nachdem man sehr konzentriert den so gut wie ungesicherten (einzig Metalldraht an der Seite schützt einen davor seitlich herunterzufallen :'D) Aufstieg gemeistert hat, erwartet einen an der Spitze ein spektakulärer 360° Blick über die Wälder des Südwestens.

Am Donnerstag geht es für uns nach sieben Arbeitswochen endlich über 4WD-Tracks, die Nullarbor, Adelaide und die Great Ocean Road von Margaret River innerhalb von drei Wochen bis nach Melbourne auf die andere Seite vom "Great Southern Land" – hoffentlich!


Viele Grüße
die Kölschen Jungs

[13] ~ Die Westküste 3:

 

"5 Nationalparks & Kulturschock Stadt" 

 

21.11 - 22.12.2016

 

 

   

"Just because you haven't seen something, doesn't mean that

 

it doesn't exist!"

 

 

Ab dem Overlander Roadhouse ging es für Alex und uns zwei auf den "Useless Loop" zum westlichsten Festlandspunkt Australiens. Der "Steep Point" war nicht so besonders, aber der Edel Land NP drum herum allemal! Zwei Tage lang verlassene Buchten, Befahren von Sandtracks und steile Klippen bevor es mit Kurs auf Perth Richtung Süden ging.

300 km vor Perth hatten wir das erste Mal in unserem Leben die Möglichkeit Sanddünenboarden auszuprobieren. Mit gewachstem Board ging es sitzend oder stehend den weißen Sandhang runter. Der Weg nach oben war durch den starken Wind und sehr tiefen Sand jedes Mal eine sehr mühselige Angelegenheit. Spaß gemacht hat's trotzdem! Am selben Abend trafen wir eine Familie aus der Schweiz, die mit ihrem eigenen Camper und zwei Kindern (12) die letzten 2 Jahre durch Asien gereist ist und jetzt auf einem Australien-Südamerika Trip unterwegs ist. Die hatten ein paar spannende Stories auf Lager, z.B. dass sie im Iran mitten in der Nacht vor einer Motorradgang geflüchtet sind. Wer etwas Französisch beherrscht, kann sich auf ihrem Blog ja mal etwas einlesen... lesGlen.net


Die bis zu vier Meter hohen Sandsteine, "The Pinnacles" genannt, in der Nambungwüste, bildeten das letzte Highlight bevor die Straße seit Monaten mal wieder zweispurig wurde. Des Weiteren gab es wieder Ampeln, Stau und man musste Verkehrsregeln befolgen, weil man nicht mehr der einzige auf der Straße war. Unser erster Gedanke, als wir in Perth ankamen: "Umdrehen und zurück ins Outback!"

Das billigste Hostel von Perth sollte für die nächsten vier Nächte unsere Unterkunft sein! Für 10 Euro die Nacht gab es Frühstück, Bett im 12-Mann Zimmer, TV, PlayStation, ganz viele Franzosen und einen Whirlpool, wo so viel Chlor drin war, dass wir jetzt zwei neue farblose Unterhosen haben. Trotzdem ein super Hostel und für das Geld kann man nicht mal drei Stunden im Parkhaus in der Innenstadt stehen.

So schnell wie der Job mit dem Essen austragen gekommen war, war er für uns auch wieder erledigt. Nachdem wir in der Stadt fast minütlich UBER-Eats Fahrer, die Essen im Großraum Perth mit dem Fahrrad ausfahren, sahen und die Bezahlung und Aufträge laut einem malaiischen Fahrer sehr dürftig sind, sahen wir hier kein Potenzial in ein paar Wochen gutes Geld zu verdienen. Dass wir immer noch keinen Job in Aussicht hatten war Grund genug erstmal in einer Bar mit Livemusik die ganze Nacht durch ordentlich die Sau rauszulassen.

Da sich im Outback mit der Zeit ein paar Probleme angesammelt hatten, die in der Großstadt behoben werden mussten, haben wir leider etwas wenig Zeit gehabt uns Perth anzugucken. Stattdessen waren wir bei mehreren Mechanikern, weil unser Auspuff gebrochen war und beide Zigarettenanzünder nicht mehr gingen. Jetzt ist unser Auto nicht mehr so laut wie es manche von ihrem gerne hätten! :D Im Apple Store konnte Niklas' Handykamera nicht repariert werden, weil das Handy von Innen nass war. 
Das muss passiert sein, als wir im Fluss steckengeblieben sind. Außerdem mussten Gasflasche, Kocher, Schlafsäcke und Zelt neu gekauft werden. Und weil unsere Zeit zum Arbeiten begrenzt ist, da wir im Februar bereits in Melbourne für den Flug nach Neuseeland sein müssen, konnten wir leider nicht länger bleiben und mussten jetzt endlich mal einen Job finden!!

Die restliche Zeit in Perth verbrachten wir mit unsere persönlichen Cityguide Lynn, einer Freundin von Luke, die uns was von Perth gezeigt hat, mit uns Klippenspringen war und bei einem geselligen Barbecueabend dabei war. Danke und viel Spaß auf deinem Roadtrip durch Straya! *-*

Könnt ihr euch vorstellen im Restaurant zu sitzen, so viel zu essen wie man will und danach nur das zu zahlen "was einem sein Herz sagt?" Im Hafen von Perth mit Blick auf die beeindruckende Skyline hat man in einem indischen Restaurant die Möglichkeit dazu. Dazu war das Buffet bestehend aus Reis, Gemüse, Suppe, Salat und Kartoffeln richtig gut! Saft und Wasser gab's auch noch dabei.

Jetzt sind wir seid Anfang Dezember ganz im Südwesten in Margaret River auf Weinfeldern als Wire Lifter am arbeiten. Dazu dann mehr im nächsten Artikel. Bei 30 Grad und Sonne sind wir hier schon so richtig in Weihnachtsstimmung. Wir hoffen, dass ihr es auch seid und wünschen euch "weiße" frohe Weihnachten mit euren Liebsten und einen guten Rutsch ins Jahr 2017!

Bis dahin sagen wir "see ya" und "no worries" im Weihnachtsstress!


Viele Grüße,
die Kölschen Jungs

[12] ~ Die Westküste 2:

 

"Karijini & Ningaloo Riff - Die zwei

 

Shootingstars der Westküste"  

 

03.11 - 20.11.2016

 

   "There are places on earth which don't seem to be on earth"

 

Nach einem kurzen Abstecher in der Zivilisation in Newman ging es für zwei "4WD-Tage" über eine anspruchsvolle Strecke zu drei einsamen Naturpools. Ein perfekter Einstieg für die folgenden Tage im "Naturpoolparadies" Karijini... 

Viel haben wir gehört von dem "Highlight der Westküste", dem "besten Nationalpark Australiens" und dem "Must-Do des Westens". Alle Bezeichnungen passten unserer Meinung nach dann auch wie die Faust aufs Auge. Egal ob Joffre, Dales, Knox oder Weano Gorge, alle waren auf ihre Weise unglaublich faszinierend und beeindruckend. Außerdem hatte jede Schlucht traumhafte Schwimmmöglichkeiten, die saisonal bedingt meist wieder uns allein gehörten. Die Dimension und Schönheit der Schluchten lässt sich schwer in Worte packen, einen kleinen Eindruck bekommt ihr aber auf unseren Bildern und dem Video. Den Abschluss unserer vier Tage im Karijini NP bildete die insgesamt fünf stündige Besteigung des Mt. Bruce mit einer überragenden Sicht auf eine nahegelegene Mine und das weite Outback. 

Mit einem kurzen Abstecher im Millstream-Chicester NP, wo eine harmlose Wasserpython Luke beim Schwimmen einen ziemlichen Schrecken einjagte, ging es nach einer langen Autofahrt endlich ans Meer nach Exmouth. Auf dem Weg nach Exmouth verwandelte sich der Highway kurze Zeit in eine Landebahn. Erst später verstanden wir die clevere Doppelnutzung der Straße, die als Landebahn für den Royal Flying Doctor Service genutzt werden kann. Der RFDS ist quasi der fliegende Krankenwagen für die Notfälle im Outback. 

Der Küstenort Exmouth ist das Tor zum Ningaloo Riff, als auch zum Cape Range NP, der für seine türkisfarbenen Buchten und weißen Sandstrände bekannt ist. Hier schnorchelten und relaxten wir bei 35 Grad und sahen dabei Haie, Schildkröten, Rochen und Kugelfische.
Weitere Highlights waren für Luka und Niklas zwei Tauchgänge vom Boot aus, wo es auch Delfine zu sehen gab, als auch die großen Schildkröten, die sich zu dieser Jahreszeit in der Abenddämmerung auf den langen Weg vom Meer zu den Sanddünen machen um Eier zu legen. Dieses Naturphänomen mal live zu erleben war schon cool, aber auch etwas ermüdend, weil es alleine 45 min gedauert hat, bis die Schildkröte sich aus dem Meer in die Dünen geschleppt hatte. 

Die nächsten drei Tage verbrachten wir immer noch am Ningaloo Riff, aber jetzt im 150km südlichen Coral Bay. Ab hier reisten wir mit einem zweiten Auto und unseren neuen Travelmates Vera und Alex zusammen. Auch hier war das Glück auf unserer Seite und wir sahen bei zwei Schnorchelgängen am selben Spot, den uns der Skipper vom Tauchboot in Exmouth verraten hatte, zwei Mantas, einen seltenen Leoparden- und Teppichhai, als auch graue Riffhaie und einen richtig großen Rochen. Nur die Tatsache, dass der nächste kostenlose Ort zum Campen 15km außerhalb des kleinen Küstenortes lag war etwas nervig, aber Hauptsache kostenlos :). 

Nach dem wir 10.000 km überschritten hatten, ging es am mittlerweile schon 62. Tag unseres Roadtrips ab Darwin weiter zu den Carnarvon Beaches. Dort waren die Quobba Blowholes mit Abstand das beste Highlight. Bis zu 20m werden die Wellen durch mehrere Öffnungen durch die Brandung nach oben geschossen. Steile Klippen und ein Schiffswrack waren weitere Anlaufpunkte. Abends Lagerfeuer, abwechslungsreiches Essen (Wer versteht den Witz?) und Sternenhimmel! Was will man mehr? :D

In Carnarvon bemühten wir uns um einen Farmjob, da eine bereits aus dem Fernsehen bekannte Person schon einst sagte: "Nicht nur Travel, sondern auch Work!!" (Henrik B., Name nicht geändert). Leider war die Suche erfolglos, aber ein Job in Perth, wo wir per Fahrrad Essen austragen werden, ist in Aussicht. Mal gucken ob das alles so klappt wie wir uns das vorstellen oder ob wir doch im 300 km südlicheren Margaret River versuchen einen Job auf einer Farm zu bekommen.

Weiter ging es in den Francois Peron NP, wo wir nochmal so richtig geil über Sandpisten und am Strand fahren konnten, bevor es bald in die Großstadt geht und wir erst mal auf unser neues Hobby 4WDing verzichten müssen. Gleichzeitig war der Nationalpark perfekt, um Meerestiere von den Klippen zu beobachten. Adlerrochen, Haie, Seekühe, Delfine, Rochen und Schildkröten... alles auf einmal in ein paar Minuten gesehen. 

Für Luka war dann am Overlander Roadhouse nach 40 Tagen die Zeit in Australien abgelaufen und er macht sich jetzt auf zum nächsten Abenteuer nach Südafrika. Viel Spaß und Danke für die geile Zeit Jung!!


Grüße 
die Kölschen Jungs

[11] ~ Die Westküste 1:

"Kölsches Trio @ Broome's Northern Beaches and the Pilbara: The bloody middle of nowhere"

21.10 - 02.11.2016 

   

   "Jeder Mensch stirbt, aber nicht jeder lebt!"

 

 

Nachdem wir Luka vom Flughafen in Broome abgeholt hatten, ging es für uns für drei Tage ins 4WD Mekka zu den Northern Beaches! Luka ist einen guter Kumpel von uns, der nach dem Abi für einen Monat in Neuseeland Urlaub gemacht hat und nun für einen Monat eine Stippvisite bei uns an der australischen Westküste einlegt, bevor es für ihn weiter nach Südafrika geht.

Fahren am weißen Sandstrand, ein bisschen Angeln von den Klippen, Schwimmen und Schnorcheln im Meer, wobei wir einen Hai sahen, waren nur ein paar Aktivitäten der ersten drei Tage. Jeden Abend hatten wir Aussicht auf einen wie so oft unfassbaren Sternenhimmel von unserem Wagen aus, welcher zum Campen jede Nacht am Strand stand. Eine andere Sicht auf die Northern Beaches gab es auf dem exklusiven Sitzplatz im Ersatzreifen auf dem Dach. Der Anschnaller in Form von einem Lastengurt war natürlich auch vorhanden und TÜV geprüft! ;)

In den nächsten zwei Tagen fuhren wir die bis auf den Abstecher zum 80 Miles Beach 600 highlightarmen Kilometer bis nach Port Hedland. Das einzig Erwähnenswerte auf dem Streckenabschnitt war, dass wir in der Mitte irgendwo neben dem Highway gecampt haben und wir nach dem Anblick von mehreren Skorpionen, Spinnen und giftigen Tausendfüßlern mit etwas mulmigen Gefühl schlafen gingen. 

Port Hedland ist eine aus dem Boden gestampfte Industriestadt, die australienweit die größte Menge an Eisen fördert, welches über riesige Tanker nach China verschifft wird. Vorher aber wird es auf 2,6 km langen Züge mit bis zu 246 (!) Wagons täglich aus dem Inland gebracht. Wenn man da einmal warten musste am Bahnübergang, dann aber richtig!

Eine Nacht und 200 Autokilometer gen Inland nach Marble Bar später, dem heißesten Dorf Australiens mit 190 Einwohnern, in dem es im Sommer oft über 100 Tage über 40 Grad heiß wird, war er dann gekommen: Der Turnoff zum Karlamilyi (Rudall River) Nationalpark. Dieser wird von der Great Sandy Desert im Norden, der Gibson Wüste im Osten und der Little Sandy Desert im Süden umschlossen. Bevor wir uns überhaupt auf den Weg zu dem knapp 500 km entfernten Nationalpark machen konnten, mussten wir uns bei der Polizei registrieren und eine Genehmigung für das Befahren von Aboriginieland einholen. Jene brauchten wir, da selbst unsere 170L Benzin für die Strecke nicht gereicht hätten und wir zur einzigen Tankstelle im Umkreis von hunderten Kilometern mussten, die halt in einem abgelegenen Aboriginiedorf liegt. Ok... Tankstelle ist etwas zu viel gesagt. Ein Benzinfass bei man selber kurbeln musste und eine Umdrehung ca. 1 Liter sein sollte, da es keine Anzeige gab.

Aber jetzt nochmal zum Anfang. Den Wagen hatten wir vor unserer Abfahrt nochmal checken lassen, da der Franzose, der eigentlich mit seinem Wagen mitkommen wollte, Probleme mit seinem Auto hatte und  wir somit auf uns alleine gestellt waren. Trotz der Tatsache, dass der NP in kaum einem Reiseführer steht, hatten wir uns übers Internet gut informiert und Karten gedownloaded. 

 Dann ging es endlich los in Richtung Abenteuer und Nationalpark. Für die nächsten 400km brausten uns dabei lediglich ein paar Roadtrains entgegen, die von der Telfer Goldmine kamen, die 120 km nördlich des Parks gelegen ist. Nach einer langen Fahrt auf der Schotterpiste passierten wir die Mine und dann gab es für die nächsten drei Tage so gut wie nichts mehr: Keine Schilder, keine befestigten Straßen, keine Versorgungsmöglichkeit, kein Netz und nur zwei andere Autos, in denen nicht mal Touristen, sondern Minenarbeiter saßen, die sich einen Tag frei gemacht hatten. 400 km nach Marble Bar (190 Einwohner), 360 km nach Newman (5.500 Einwohner) oder 110 km über einen 4WD Buschtrack zu dem oben erwähnten Aboriginiedorf Parnngurr sind die Entfernungen von der Mitte des Nationalparks zu irgendeiner Form von Zivilisation. Das war auch der Grund warum Gedanken über einen möglichen Breakdown unseres Wagens schnell bei Seite geschoben wurden. Naja, sonst hätten wir halt warten müssen... :D Höchstens eine Woche, bis wir mit dem Heli gesucht werden würden, aber das ist alles nicht passiert und wir sind wohlauf in Newman angekommen. Jetzt müssen wir aber endlich mal was zum Nationalpark erzählen!

 Am ersten Tag ging es zu den Desert Queen Baths. Eine herrliche Erfrischung von den 40 Grad waren mehrere Wasserlöcher, umgeben von hohen Schluchten mit kühlem Wasser. Dort trafen wir auch das einzige Mal die erwähnten Minenarbeiter, die überrascht über unser Anwesen in der Wüste waren und uns frisches Obst und Insektenspray hinterließen. Unsere Abende sahen eigentlich immer wie folgt aus: Fußball zocken, Kochen, Essen, Lagerfeuer und Hörspiel, bevor es müde von der Hitze und Anstrengung des Tages Schlafen ging. Morgens wurden wir dann von zwei großen Kängurus geweckt, die um den Wagen rumhüpften.

 In den nächsten Tag ging es an wilden Dromedaren vorbei weiter durch die Halbwüste zu einem anderen permanenten Wasserloch und über 4WD Tracks weiter ins Innere vom Karlamilyi NP.  Die Landschaft kann man überhaupt nicht beschreiben und die bewachsenen roten Sanddünen und das weite Nichts waren auf ihre Weise faszinierend! 

 Eine Schrecksekunde gab es dann aber doch noch, bevor es wieder aus dem Nationalpark ging. Wir mussten vom Westen, wo die Highlights sind, 100 km nach Osten fahren um zu Tanken. Auf halbem Weg hörte der Weg auf und vor uns war das Flussbett vom ausgetrockneten Rudall River und der Weg hörte auf. Der Track auf unserer Karte ging aber nicht über das Flussbett, sondern ein paar Kilometer südlich davon. Zwei Stunden in denen wir mit Wasser, Karte und Kompass insgesamt 6 km durch die Halbwüste und Hitze stapften, um den richtigen Weg zu finden. Letztendlich fanden wir den Track und bemerkten erstens, dass wir die Abbiege ein paar Kilometer vorher übersehen hatten und zweitens, dass der eingeschlagene Weg jener zur Bootsrampe war. Also konnten die in der Zwischenzeit aufgestellten Überlegungen, ob der Sprit für den Weg zurück und außen herum zum Aboriginiedorf reichen würde, wieder verworfen werden.

Am letzten Morgen im Nationalpark wurden wir von Dingos (australische Wildhunde), die um unseren Wagen herum liefen und heulten geweckt. Besser als jeder normale Wecker und mal eine Abwechslung zu den Fliegen, die an dem Morgen aber natürlich trotzdem nicht fehlten.)

Nach einer letzten Fahrt durch die karge und trockene Wüstenlandschaft mit ihren roten Hügeln erreichten wir die Siedlung Parnngurr. Dort tankten wir und erreichten nach fünf Autostunden auf dem Talawana Track wieder die Zivilisation in Newman.

 

+++ Routenupdate +++

 

Das Neuseeland eins von 12 Ländern unserer Weltreise werden wird war uns von Anfang an klar, aber ob es eine, zwei oder drei Wochen und ob es die Nord- oder Südinsel werden wird haben wir bis zur Flugbuchung offen gelassen. Jetzt können wir sagen, dass es vom 10.02.2017 bis zum 02.03.2017 21 Tage und sowohl die Nord- als auch die Südinsel werden wird! Mit gemietetem Kleinwagen geht es dann mit unseren (besten) Freundinnen aus der Schule Leonie, Julia und Calla zu den Kiwis.

 

Der achte Bundesstaat Tasmanien, der als einziger nicht geplant war zu bereisen, wird unseren Roadtrip doch noch zwischen dem 6.3.2017 und dem 22.03.2017 ergänzen! Sorry Mama, ich weiß, dass du da auch unbedingt hin möchtest! :* Die Autofährüberfahrt und zwei von nur 34 Startplätzen, die jeden Tag für den 80 km langen Overland Track, einer der besten Wanderwege der Welt, ausgegeben werden, sind gebucht. 

 

Let's break it down:

36.Tag 245 km (80) Broome, Luka abgeholt

37.Tag 99 km (94) Northern Beaches

38.Tag 41 km (41) Northern Beaches

39.Tag 72 km (72 ) Northern Beaches

40.Tag 332 km (26) Broome

41. Tag 429 km (18) Eighty Miles Beach, Port Hedland, South Hedland

42.Tag 199 km (0) Marble Bar

43.Tag 396 km (257) Carawine Gorge

44.Tag 79 km (79), Karlamilyi NP, Desert Queen Bath

45. Tag 48 km (48) Tjingkulatjatjarra Pool, Dromedare

46.Tag 63 km (53) Suche nach richtigem Weg im Flussbett

47.Tag 394 km (364) Fahrt Richtung Osten, (heulende) Dingos am Morgen, Talavana Track

48.Tag 103 km (25) Newman, Kalgan Pool

49.Tag 120 km (90) Eagle Rock Pool, -Falls, Three Pools

 

Grüße 

die Kölschen Jungs

[10] ~ Lokalzeitbericht 1

An dieser Stelle noch ein großer Dank an Jutta Thüner für die gute Zusammenarbeit und den aus unserer Sicht sehr gelungenen Lokalzeitbeitrag, der in Köln und Bonn ausgestrahlt wurde! Wer in sehen möchte, kann ihn sich in der Rubrik "Videoblog" gerne anschauen! :) 

[9] ~ Der Nordwesten 2:

 

 

"West Kimberleys:OffroadAdventure"

 

 

8.10. - 20.10.2016

 

 

 

   "Straya's Outback: Definition von Undefinierbar"

 

Stichwort "gute Vorbereitung": Wenige Minuten nachdem wir die Gibb River Road verlassen hatten, um über die Kalumburu Road zu den Mitchell Falls zu fahren, merkten wir, dass unser Verbrauch auf den letzten Kilometern merklich angestiegen war. Und siehe da, unser erster Platten. Dank Reifenflickzeug und der Tatsache, dass eins der zwei Road Häuser in dieser entlegenen Region in Reichweite war, konnten wir das kleine Loch im Reifen dann aber im Handumdrehen (hat eigentlich trotzdem zwei Stunden gedauert) stopfen. Dieser Abend war der einzige bis jetzt an dem wir uns nicht aussuchen konnten wo wir uns hinstellen, weil Waldbrände sich in diesem Gebiet entwickelt hatten. Zehn km von den Bränden entfernt schliefen wir mit etwas mulmigem Gefühl und Blick auf den rotglühenden Horizont und Rauchschwaden in der Ferne ein. 

Die nächsten zwei Nächte verbrachten wir im Mitchell River Nationalpark, welcher uns einen insgesamt 10 Stunden Umweg in den Norden der Kimberleys kostete, aber jede einzelne Wert war! Grüne Palmen so weit das Auge reicht waren eine schöne Abwechslung zu der dürren Savannenlandschaft und erinnerten uns daran, dass wir jetzt wieder in den Tropen waren. Eine Schlange, auf zwei Beinen gehende(!) Echsen und komische Vögel kreuzten die Strecke bis zum Campingplatz. Der Sonnenuntergang mit Blick auf das Palmenplateau, die Mertens Falls, die Einsamkeit, da nur zwei Leute ebenfalls dort am Campen waren und das größte Highlight, die vierstufigen Mitchell Falls... jetzt steht dieser Nationalpark ganz oben bei uns auf der Liste! 

Auf dem langen Weg zurück auf die Gibb River Road trafen wir wieder den alleinreisenden Franzosen André, den wir im Purnululu NP kennengelernt hatten. In zehn Minuten sind ihm zwei Reifen geplatzt und er hatte keinen guten Wagenheber dabei. Unser konnte ebenfalls nichts ausrichten, weil die Vorderachse wegen des platten Reifens zu tief lag. Ein dritter Wagen kam vorbei und mit seinem sollte es dann klappen, nachdem jeder der Beteiligten mindestens einmal unter dem Auto lag und seinen Senf zur Lösung des Problems beigetragen hatte. Zu allem Überfluss kam kurze Zeit später ein vierter Wagen und hielt auch an, da er unbedingt einen Luftkompressor brauchte. Vier Autos auf so einer wenig befahrenen Straße in so kurzer Zeit und alle helfen sich gegenseitig. So muss dat! 

In den nächsten Tagen standen fünf Schluchten auf unserem Plan. Alle waren etwas verschieden, aber gleichzeitig sehr beeindruckend. Ein crocfreier Schwimmpool war auch meistens vorhanden, um sich von den 40 Grad abzukühlen. 

Im Windjana NP bekamen wir Bäume voller Flughunde zu Gesicht. Aber wirklich Hunderte pro Baum! Direkt daneben im Wasserloch lagen weit über 60 Süßwasserkrokodile... Also bei 60 haben wir zumindest aufgehört zu zählen! 

Tunnel Creek war das letzte große Highlight nach knapp 1.300km Offroad Strecke durch die Kimberleys, bevor wir wieder den asphaltierten (endlich kein Geruckel mehr!) Highway erreichten. Nach 400km erreichten wir die 15.000 Einwohner große Küstenstadt Broome. Eine nette Stadt, die einen lässigen Flair besitzt, vor allem durch den nahegelegenen Cable Beach mit gutem Blick auf den Sonnenuntergang. In Broome sahen wir das Naturphänomen "Staircase to the moon", welches nur an drei Tagen im Monat zu sehen ist. Dabei sieht es so aus als würde das Licht vom Mond auf dem Watt vom Meer eine Treppe in den Himmel bilden. Es war ganz cool es mal zu sehen, aber umgehauen hat es uns nicht. Niklas nahm noch an einer zwei Stunden Kanuangeltour Teil, der große Fang blieb dabei aber leider aus. 

Bevor wir am 20.10 Luka, der uns für einen Monat bis kurz vor Perth begleiten wird, vom Flughafen in Broome abholen mussten, hatten wir noch zwei Tage Zeit, woraufhin wir uns noch entschieden, drei Stunden (one-way) in den Norden zum Cape Leveque zu fahren. Meer, breiter Sandstrand und dahinter rote Klippen. Einfach der perfekte Ort um einfach mal einen Tag gar nix zu tun, zu schwimmen und was zu lesen. Abends änderte sich die entspannte Atmosphäre schlagartig, als Niklas von irgendetwas im Schuh gebissen wurde. Nach dem Anblick von zwei kleinen roten Bisspunkten und einer kurzen Internetrecherche stand fest, dass es eine Spinne gewesen sein musste. Da aber keiner von uns beiden die Spinne gesehen hatte, wussten wir auch nicht, ob es eine giftige war oder nicht. Das nächste Krankenhaus in Broome war drei Stunden entfernt und nur über eine Sandpiste zu erreichen. Es waren keine sehr starken Schmerzen, aber naja.. . Bein abgebunden, nicht mehr bewegt und dann ab ins Auto. Auf einem Campingplatz auf dem Weg trafen wir zum Glück noch zwei Leute, die um 23 Uhr noch wach waren und uns etwas zu den üblichen Symptomen von giftigen Spinnenbissen erzählen konnten. Starkes Anschwellen der Bissstelle, blaue Färbung, Erbrechen, Herzrasen und starke Schmerzen zum Beispiel. Keins davon traf zu, weshalb wir schon etwas beruhigter waren, unsere Fahrt nach Broome allerdings sicherheitshalber fortsetzten. Nach weiteren 90 Minuten Fahrt beschlossen wir die Fahrt abzubrechen, da immer mehr Tiere unsere Strecke kreutzten, die Schmerzen gleichzeitig aufhörten und keine anderen Symptome erkennbar waren.

Nach der Nacht am Rande der Sandpiste ging es am nächsten Tag zum Flughafen Luka abholen. Jetzt geht's von Broome südlich durch die Pilbararegion bis nach Perth und unter anderem zu weißen Sandstränden, im Konvoi in die Wüste und zum Tauchen ans Ningaloo Riff.

 

Lets break it down:

23.Tag 177 km (davon 177 km offroad) Drysdale River Station, erster Reifen flicken

24.Tag 176 km (176) Mitchell Falls

25.Tag 0 km (0) der erste und bisher einzige Tag ohne Autofahren 

26.Tag 213 km (213) Drysdale River Station

27.Tag 170 km (170) Barnett River Road House, - Gorge

28.Tag 62 km (62) Manning-, Adcock- und Galvans Gorge

29.Tag 179 km (179) Bell Gorge

30.Tag 60 km (60) Wyndjana Gorge, Flughunde und Freshies

31.Tag 430 km (150) Tunnel Creek, Geijke Gorge, Fitzroy Crossing

32.Tag 176 km (0) Broome

33.Tag 45 km (0) Broome

34.Tag 31 km (0) Broome, 5000 km Autocheck

35.Tag 238 km (150) Cape Leveque


Grüße

die Kölschen Jungs 

[8] ~ Der Norwesten 1:

 

"East Kimberleys: See it, to believe it!"  

 

26.09. - 07.10.16

 

   "Some people take drugs, we go Down Under!"

 

 

Heiße Tage mit über 40 Grad und unkontrollierten Waldbränden, während wir uns in manchen Nächten mit mehreren Pullis und Jogginghosen eindecken müssen, um den 5 Grad auf unserem Schlafplatz auf dem Autodach zu trotzen. Die Kimberleys im Nordwesten von Australien sind voll von diesen faszinierenden Kontrasten! Auf der einen Seite der größte Binnensee Australiens, der Lake Argyle, ausgetrocknete Flussbetten auf der anderen. Begegnen einem auf der Autofahrt süße Wallabys und zahme Kühe, sind auf den Wandertracks Schlangen Teilzeitbegleiter. 

 Nachdem wir die Quarantänestation an der Grenze vom Northern Territory in den Bundesstaat Western Australia passiert hatten, war eine Kanutour auf dem Lake Argyle das erste Highlight. Noch am selben Tag ging es in den Mirima NP, wo wir wie fast überall bis jetzt die Einzigen auf den Wanderwegen bzw. an den Sehenswürdigkeiten waren. Das liegt daran, dass jetzt das Ende der Touristensaison ist, da die "Wet Season" kommt und die Tagestemperaturen teilweise unerträglich sind. Aber jeder hat selbst die Wahl...verlassene Campingplätze und menschenleere Badelöcher oder angenehmere Temperaturen und Touristenströme :). Der Abstecher zum überschaubaren Aboriginedorf Wyndham ist nur lohnenswert, da auf dem Weg zum Kaff der Naturpool "The Grotto" (mit Schwingseilen -> der Hammer!) liegt und es den guten "Five Rivers Lookout" gibt. Die für das Dorf eingeplanten Stunden gingen dann für den Videoschnitt drauf.

"A place of interaction between water, wind, sandstone and time" - Dieser Spruch des Purnululu NP, besser bekannt als "Bungle Bungle Range", beschreibt die Entstehungsgeschichte des bisher imposantesten Nationalparks, den wir nach einer langen Autofahrt erreichten, am Besten! Gleichzeitig hat er uns in den drei Tagen unglaublich viel körperliche Anstrengung gekostet! Am ersten Tag haben wir uns auf vier kurzen Wegen zu Schluchten, Spalten und Lookouts mit insgesamt zehn Kilometern warmgelaufen. Die meisten sehen die Sandsteinberge von außen auf Wanderwegen, ein paar Fliegen mit dem Heli drüber, doch nur die wenigsten haben die Zeit das Herz des Nationalparks, die Piccaninny Gorge, auf einer Trekkingtour über ein ausgetrocknetes Flussbett, Sand und meterhohe Felsen zu erleben. Mit Notfall GPS Sender ausgestattet ging es nach der Registrierung beim Visitor Center mit Essen, Wasser, Gaskocher und Zelt auf dem Rücken los. Bei 45 Grad haben sich auf den mit dem Abstecher zur Cathedral Gorge insgesamt 40km langen Track, für den wir 14 Stunden über zwei Tage hinweg gebraucht haben, zu unserer Zeit keine weiteren Verrückten verirrt. :D

Belohnt wurden wir mit einem beeindruckenden Weg zwischen den immer enger werdenden, 120 Meter hohen Schluchtwänden, einem kühlen Schwimmpool und einer Nacht irgendwo in einem der Seitenarme auf Sand zwischen tropischen Palmen und Flughunden. Noch nie hat uns so eine Tour mit solchen Rahmenbedingungen mehr fasziniert und gleichzeitig abverlangt! An dieser Stelle noch "Sorry", dass unsere Drohne keine so scharfen Aufnahmen von oben macht, aber ein Heliflug war leider nicht drin :D

Bevor es auf die Gibb River Road ging, mussten wir von Freitagabend bis Montag in dem 6.000 Einwohnerdorf Kununurra bleiben (hier kommt ein Automechaniker auf knapp drei Einwohner), um noch ein paar essentielle Dinge zu erledigen, wie z.b. Friseur, Einkaufen und ein letzter Autocheck, bevor es 12 Tage ohne Netz auf die Offroad Piste ging. Unser angebliches Spritproblem hat sich mittlerweile aufgeklärt, da die Tanknadel kaputt ist und wir noch 12l Tank haben, wenn sie anzeigt, dass der Tank leer ist.  Mit 150 Litern Trinkwasser, 80 Litern Ersatzbenzin, Ersatzreifen, Wagenheber, Reifenflickzeug, 36 Eiern, 14 Litern Milch, 8 kg Reis, 8 kg Müsli, 7 kg Nudeln und um die 60 Dosen Thunfisch, Gemüse und Bohnen wurde der Wagen bis unter die Decke vollgestopft. Da soll mal einer sagen wir hätten uns nicht gut vorbereitet! ;)

Ein Aufenthalt bei der El Questro Station darf auf keinen Fall bei einer Tour durch die Kimberleys fehlen, da sie mit der Emma- und El Questrogorge die zwei bis jetzt beeindruckendsten Schluchten bereithält! Eine Aussichtsplattform, die man nach einem harten 4WD Track erreicht, zwei weitere Schluchten und ein Bad in den warmen "Zeebeede Springs" rundeten unseren dreitägigen Zwischenstop ab.

Weiter geht's nun über den Abstecher über die Kalumburu Road zu den Mitchell Falls rein in die Westkimberley Region.

 

Let's break it down:

11.Tag 164 km (davon 22 km offroad) Lake Argyle Kanu, Kununurra, Mirima NP

12.Tag 107 km (64) Wyndham

13.Tag 331 km (63), Marlgu Billabong, The Grotto

14.Tag 50 km (50) Purnululu NP, Bungle Bungles Nord

15.Tag 33 km (33) Piccaninny Walk

16.Tag 19 km (19) ^^

17.Tag 328 km (66) Kununurra

18.Tag 18 km (0) Kununurra

19.Tag 106 km (0) Kununurra

20.Tag 45 km (23) Anfang Gibb River Road, Amalia Gorge, El Questro Gorge, Zeebedee Springs

21.Tag 61 km (61) Moonshine Gorge, Champagne Springs, Pigeons Hole, Branco's Lookout

22.Tag 173 km (148) Zeebedee Springs, Emma Gorge, Cockburn Range Lookout


Grüße
die Kölschen Jungs

 

[7.2] ~ Der Norden 2:

 

Roadtrip 'round Australia 2016/17:

 

"Let's get this thing started!"

 

16.09. - 25.09.2016

 

 

 

  "beautiful, memoriable, amazing - Northern Territory"

 

 

36 Grad und es wird noch heißer... So könnte man das Wetter während unseres zwölf tägigen Trips von Darwin über sechs Nationalparks im Northern Territory zur westaustralischen Grenze beschreiben.


Doch lasst uns am Anfang beginnen! Nachdem der Papierkram für den Autokauf erledigt und alles verstaut war, ging es mit unserem neuen, fahrbaren Zuhause schnell auf den Highway gen Süden. Doch weit kamen wir nicht, da die Nacht hereinbrach und einem zu jener Zeit aufgrund der Gefahr von Kollisionen mit Tieren vom Fahren abgeraten wird. Diesen Hinweis sollte man auf jeden Fall ernst nehmen, da schon in den ersten Tagen zwei Kängurus beinahe ihren letzten Sprung vor unserem Auto gemacht hätten. Also wurde an der nächsten Möglichkeit gehalten und das erste Nachtlager aufgeschlagen. Ein Tankstellenparkplatz auf dem nachts auch Roadtrains parken. Herrlich!

Der Litchfield Nationalpark war die Anlaufstelle für unsere ersten zwei Tage. Viele Wasserfälle mit Schwimmmöglichkeiten zeichnen diesen aus, da in fast allen anderen NP´s das Schwimmen eher nicht zu empfehlen ist. Außer man denkt, man könne es mit einem Salzwasserkrokodil aufnehmen. Dort ging es für uns das erste mal auf einen 4WD Track. Erste Flussüberquerung, Motor abgeschmiert, Fußraum geflutet. Übers Fenster ging es in den zum Glück "crocfreien" Fluss. Gott sei Dank kam kurze Zeit später auch ein Auto, das uns aus dem Fluss ziehen konnte. Beim zweiten Versuch ging es mit anderem Gang dann ganz locker auf die andere Seite.
Nicht nur deshalb war dieser Track etwas Besonderes: Er führte uns an vielen Wallabys vorbei hin zu fast menschenleeren Wasserfällen und Naturpools, die nicht von Reisegruppen überlaufen sind.

Bereits am dritten Tag auf dem Weg zum Mary River NP sahen wir, dass unser Wagen mit 22 Litern auf hundert Kilometern beste Chancen auf den Titel "Spritschleuder des Jahres" hat. Scheinbar waren die Angaben aus dem letzten Blogeintrag, dass der Verbrauch nur 13-15 L/100km betragen würde, Herstellerangaben, die wohl bei 10 km/h auf einer Spielstraße ohne Fahrer und jeglicher Beladung berechnet worden sind ;).

In jenem Park mieteten wir uns für zwei Stunden ein "Speedboat" und machten uns auf eigene Faust auf Krokodilsafari. Immerhin ließen sich zwanzig kleine und drei größere Salzwasserkrokodile sehen. Abends ging es nach Jabiru in den Kakadu NP, wo an diesem Tag der meiste Regen seit Beginn der Wetteraufzeichnung gefallen war. Das hatte zusammen mit den Regenfällen der vorangegangenen zwei Tagen zur Folge, dass die vier größten Highlights des Parks einen Tag bevor wir sie besuchen wollten gesperrt wurden. Das Wetter bestimmt halt hier in Australien die Reiseroute! :)

Also fuhren wir am nächsten Tag raus aus dem Kakadu und rein in den Nitmiluk NP. Nachdem es wieder mal Nudeln mit Ei oder zur Abwechslung auch mal Ei mit Nudeln gab, wanderten wir mit Zelt und Getränken im Gepäck 4,5 Kilometer von den Edith Falls zu unserem privaten Campground am Rande eines Naturpools.

Die Katherine Gorge sollte das nächste Highlight werden, doch Kanus wurden aufgrund des hohen Wasserstandes und der daraus resultierenden Krokodilgefahr leider nicht mehr verliehen und da geführte Bootstouren viel zu teuer waren, blieb es bei einer kurzen Wanderung.

200km und ein paar Stunden später auf einem Campingplatz im Gregory NP: Aus der Frage nach einem Sieb wurde ein Abend am Lagerfeuer und eine Einladung des Ehepaars zu Ihnen nach Hause nach Toowoomba (QLD). Hier merkten wir mal wieder, wie unglaublich offen und freundlich die Australier sind!

Nach acht Tagen können wir definitiv sagen, dass es einer der besten Momente ist, wenn man nachts mitten im Nirgendwo bei 20°C auf der Matratze im Dachkorb liegt und mit Blick auf den unbeschreiblichen Sternenhimmel einschläft. Truly Australia! Morgens gegen 6 Uhr wird man dann aber durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt. Das ist aber kein Problem, da es ab 18 Uhr stockdunkel ist und man spätestens um 22 Uhr todmüde einschläft. Ein Problem ist allerdings, dass sich zu den Sonnenstrahlen "einige" Fliegen gesellen, die hier wirklich überall sind und in alle Kopföffnungen kriechen. Ein Moskitonetz überm Kopf ist hier also genauso essentiell wie die Ergebnisse vom FC und den Haien.

Der 70 km lange offroad Track im Gregory NP war so anspruchsvoll, dass es uns 8 Stunden gekostet hat die Strecke zu meistern. Allein für die im Reiseführer als "besonders rough" beschriebenen ersten zehn km benötigten wir mal eben schlappe drei Stunden. Mindestens 15 Mal mussten wir gucken und hoffen, dass die Bodenfreiheit ausreicht.
Aber die Limestone Gorge sowie die vielen Kängurus, Esel, Dingos, Vögel, Wildkatzen, Kühe und Wildpferde machten den Abstecher lohnenswert.

Den Abschluss unserer Zeit im Northern Territory bildete der zwei Kilometer von der Grenze entfernte Keep River NP, der zwar in keinem Reiseführer erwähnt wird, aber für uns die bisher beste Wanderung bereit hielt. Unglaubliche Aussicht und Felsformationen, die beim Sonnenuntergang magisch rot glühen! Über die Grenze ging es dann in den größten und wildesten Bundesstaat: Western Australia.Von diesem Abenteuer dann mehr in zwei Wochen!


Let's break it down:


1.Tag 45 km Fahrt zur Tankstelle

2.Tag 165 km Litchfield NP (Florence Falls, Buckley's Rockhole) 
3.Tag 65 km (davon 40 km offroad) Litchfield NP (Reynolds Track, Tjanera Falls, Surprise Creek)

4.Tag 205 km (80 km) Litchfield NP (Wangi Falls), Hardies Lagoon

5.Tag 183 km (10 km) Mary River NP (Croc-Safari)

6.Tag 106 km Kakadu NP (Ubirr Rock, Jabiru)

7.Tag 270 km Nitmiluk NP (Marrai Lookout, Edith Falls)

8.Tag 300 km Nitmiluk NP (Katherine Gorge), heiße Quellen

9.Tag 198 km (72 km) Escarpment walk, Gregory NP (Limestone Gorge,

                       Bollita Stock Route (10 km ~ 3h)

10.Tag 303 km (108 km) Gregory NP (Bollita Stock Route 60 km

                         (5h), Keep River NP (Gurrandalng Walk)

11.Tag 20 km (18 km) Fahrt zur Grenze

 

direkte Strecke Darwin - WA Grenze: 780km >> gefahrene Strecke 1.840km

 

Grüße 
die Kölschen Jungs

 

 

 

[7.1] ~ Der Norden 1: "We have made the

 

big move to Australia!"

 

09.09-15.09.2016

 

 

   

   "Die Erinnerung ist das einzige Paradies aus dem wir nicht vertrieben werden können!"

 

 

Fünf Uhr morgens im nicht allzu sehenswerten Küstenort Darwin im Norden Australiens: Zwei junge deutsche Backpacker machen sich mit riesiger Vorfreude auf den Weg vom Flughafen zu ihrem acht Quadratmeter Zimmer im billigsten Hostel der Stadt. Willkommen zurück in einem Land, in dem das Preisniveau das unserer asiatischen Destinationen deutlich übersteigt. Das ein Sterne Hostel kostet hier pro Nacht genau so viel wie unsere vier Sterne Hotels auf Phuket. Vor ein paar Tagen haben wir uns noch über die günstigen Preise in Asien gefreut, jetzt überlegen wir schon im McDonalds welches Gericht unseren Geldbeutel nicht allzu sehr belastet. 8€ für einen Kebab, 6 € für einen Wrap bei Mcs, 1,30€ für ne Banane. Folglich mussten wir selber an den Herd (Was wir demnächst sowieso müssen :D). Allein die günstigen Benzinpreise scheinen mit 70 Cent pro Liter ein Wermutstropfen für die nächsten Monate zu sein, jedoch sind die Preise im Outback mehr als doppelt so hoch, also bringt uns das auch herzlich wenig.

 

Der erste Tag bestand daraus, dass wir durch die Stadt hetzten, um allen möglichen bürokratischen Driss (Steuernummer, Bankkonto, Handyvertrag) zu erledigen. Bei 36°C und knallender Sonne ein großer Spaß! Nachmittags machten wir uns schließlich direkt auf Autosuche und wurden glücklicherweise ziemlich flott bei Travellers Autobarn fündig, einer Kompanie, die Vans und Geländewagen vermietet und verkauft. Wir wissen, dass unser 4WD (four-wheel-drive, sprich Allrad-Geländewagen) im Vergleich zu den meisten Angeboten von Backpackern teurer ist. Dafür wird der Wagen mehrmals durchgecheckt, Mängel ausgebessert, ein Rückkauf angeboten und wir haben nun auch einen Ansprechpartner an unserer Seite.

 

Da die sieben Tage im Vergleich zu den ersten vier Wochen doch recht unspektakulär und gemächlich von Statten gegangen sind, hier nur eine ganz kurze Zusammenfassung, bevor es mit den wichtigeren Themen "Autokauf" und "Route" weitergeht. Viele betrunkene Aborigines auf der Straße, schöner Nachtmarkt am Stadtstrand, chillige abgetrennte Badebucht in der Nähe des Hafens (der Rest des Meeres ist krokodilverseucht), für uns interessante Sehenswürdigkeiten nur rar gesät vorhanden (gibt eigentlich keine) und Darwin wird eigentlich nur als Ausgangspunkt für die Nationalparks im Süden genutzt. Die Übergabe unseres Wagens zog sich doch länger hin als gedacht (Checks, Reparaturen), so dass wir hier sieben Tage "absitzen" mussten.

 

Hier nun die Daten- und Kostenauflistung unseres ersten eigenen Wagens:

  • Nissan Pathfinder 4WD

  • Baujahr 1997

  • 258.000 gelaufene Kilometer (Fast alle Backpackerwagen haben über 300.000)

  • Automatik

  • 6 Zylinder

  • 75 Liter Tankkapazität

  • 13-15 Liter Verbrauch / 100 km

  • Campingausrüstung (Stühle, Tisch, Kochutensilien, Geschirr, Matratze, Zelt, Atlas, Kühlbox, zwei Ersatzräder, Bettgestell, Notfallkanister für Benzin und Wasser)

  • 7.000 AU$ (ca. 4.700€)

 

Sonstige Kosten:

  • 12 Monate Registrierung: 530€ (davon werden 130€ von Travellers-Autobarn übernommen)

  • 10 Monate Versicherung (Third Party, Feuer/Diebstahl/Abschleppen inklusive): 400€

  • Stampduty (Überschreibungsgebühr): 210€ (davon werden 105€ übernommen)

  • Dachkorb: 33€ (Neupreis 260€)

  • Kühlbox: 7€

  • diverse Seile (Abschleppen, Befestigen): 3,50€

 

Kostenlos von anderen Backpackern abgestaubt:

  • Surfbrett

  • vier Personen Zelt

  • Ersatzgaskocher

  • Decke

  • Plastikspülbecken

 

Also fällt uns das Gefährt für die (hoffentlich) kommenden zehn Monate mit insgesamt 6.013,50€ ins Budget. Da die geplante Route uns für die nächsten fünf Wochen auf jeden Fall durch weite Strecken des Outbacks führen wird, haben wir versucht einen möglichst zuverlässigen Geländewagen zu bekommen. Der kann natürlich genauso wie jeder andere in "the middle of nowhere" den Geist aufgeben, dieses Risiko haben wir versucht so möglichst gering zu halten. Für den Fall, dass es doch zu Komplikationen kommt, haben wir uns mit Benzinkanistern, Abschleppseil, Wasservorräten (die für unsere Strecke 20-30l pro Person sein sollten!), Essensvorräten, zwei Ersatzrädern, Wagenheber und Luftkompressor ausgerüstet.

 

Morgen geht er endlich los! Das Highlight unserer Weltreise... unser 20.000 km Roadtrip... in zehn Monaten einmal um Australien an der Küste herum.

Unsere erste Etappe wird uns hoffentlich in den nächsten 35 Tagen insgesamt ca. 4.000 km (davon um die 2.200 km offroad) von Darwin über den Litchfield Nationalpark, den Kakadu NP, den Ubirr Rock, die Katherine Gorge, den Lake Argyle, den Purnululu NP, die Gibb River Road, die Emma Gorge, die Mitchell Falls, die Bell Gorge, Fritzroy Crossing und Derby am 20.10 nach Broome führen, wo Luka das Duett zu einem "Kölschen Trio" ergänzen wird. Leider können wir nur ein paar der Highlights aufzählen, da man sonst nur noch "Gorge" und "Nationalpark" verstehen würde :).

 

Der Oktober ist mit einer Durchschnittstemperatur von 39°C nach dem November der heißeste Monat in den Kimberlys, aber auch gleichzeitig in der Dry Season (April-Oktober) der mit den wenigsten Touristen. Zudem sind wir gespannt, wie wir die laut Internet doch sehr abenteuerlichen Straßenbedingungen inkl. Flussdurchfahrten, Sandpisten und Schlammlöchern auf der Gibb River- und der Kulumburu Road meistern werden.

 

Grüße

die Kölschen Jungs

 

 

 

[6] ~ "Singapur – Spürbar anders"

 

03.09 - 07.09.2016

 

 

   "Wenn du fliegst bist du wie ein Nike... Free"

 

 

 Warum ist Singapur spürbar anders? Direkt wenn man den Stadtstaat nach einem Flug zum Changi Airport erreicht hat merkt man, dass die Uhren hier etwas anders ticken. Sofort wird man auf Hinweisschildern darauf aufmerksam gemacht, dass Essen und Trinken in den Nahverkehrszügen verboten ist und bei einem Verstoß 350€ zu zahlen sind. Rauchen in der Bahn kostet 700€ und sollte man versuchen herauszufinden was passiert, wenn man den roten Nothebel zieht, kostet der Spaß 3.500€. Da die Strafen für andere Verstöße, wie lediglich das Kauen von Kaugummi oder das auf die Straße Werfen von Müll ebenfalls hoch sind, sieht es in der kompletten Stadt bis auf wenige Ausnahmen aus wie geleckt. Das U-Bahnnetz ist ziemlich fortschrittlich und wird mit Zügen betrieben, welche im fünf Minutentakt verkehren, darüber hinaus komplett automatisch fahren und wirklich nie Verspätung haben.

 

Mit den Verhaltensvorschriften im Hinterkopf fuhren wir für läppische 1,50€ vom Flughafen eine Stunde in unser Airbnb-Apartement... und ja wir sind in einem der "teuersten" Länder Asiens! :D Wir hatten ein Privatzimmer, Gemeinschaftsbad, Zugang zum Pool und Fitnessstudio der Wohnanlage. Ein letztes Mal "Luxus" bevor es jetzt ins Ein-Sterne Hostel nach Darwin geht.

 

Auf dem Fußweg zum Marina Bay Sands, dem teuersten Schuppen der Stadt, wurden wir von der Masse der Einkaufszentren regelrecht erschlagen. Die Antwort auf unsere Frage, warum in der Stadt so viele Betonmauern, Tribünen und Zäune aufgestellt waren, war schnell ausgemacht. Die Vorbereitungen für den anstehenden Formel-1 Stadt Grand Prix liefen auf Hochtouren, welchen wir leider um ein paar Tage verpassen werden. Am Fuße des beeindruckenden Marina Bay Sands liegt eins der beiden umsatzstärksten Kasinos der Welt, welches zusammen mit dem zweiten Kasino in Singapur rund 6 Mrd. Dollar Umsatz macht. Im Vergleich dazu setzen 40 Kasinos in Las Vegas genau so viel um. Uns wurde der Eintritt leider aufgrund unseres Alters und unangemesser Kleidung (Tanktop) verwehrt. Weiter ging es mit dem Aufzug auf die Aussichtsplattform des Marina Bay Sands, von wo man einen super Blick über die Skyline von Singapur hatte.

 

Der weitläufige botanische Garten war unsere Anlaufstelle am zweiten Tag, welcher Leute mit grünem Daumen aber sicherlich mehr begeistert hätte als uns. Eine Stunde lang ging es danach mit dem Sightseeingbus durch Little India, Chinatown und Downtown. Eine sehr abwechslungsreiche Stadtstruktur aus Kultur, Moderne und Grünanlagen machen Singapur zusammen mit seiner ethnischen Vielfalt und Sauberkeit zu einer Weltstadt mit besonderem Flair. Diesen Charme spürt man besonders in den Abendstunden an der Marina Bay, wenn man mit einem Getränk in der Hand die Sonne über der Skyline untergehen sieht. Wenn dazu im Hintergrund noch Livemusik der aufstrebenden Indie-Gruppe "DeonTheBand" zu hören ist und es dazu noch angenehme 30 Grad sind, wussten wir spätestens dort, dass Singapur definitiv einen Stop wert war!

 

Little India war das Viertel, welches uns bereits in Kuala Lumpur aufgrund seines kulturellen Gegensatzes zur westlichen Welt fasziniert hat und in dem wir unseren dritten Tag starteten. Am Mittag freuten wir uns auf ein Männerbasketballspiel im Rahmen eines internationalen Turniers in der hoffentlich gut gefüllten OCBC Arena. Stattdessen sahen wir uns mit 100 weiteren "begeisterten" Zuschauern das Netballfrauenspiel Papua-Neuguinea gegen Sambia an. Das Spiel sprühte nur so vor Körpereinsatz und Spannung und wir konnten nicht ausdiskutieren, wer jenen Recherchefehler begangen hatte. Im Pausenspiel konnte Niklas im Kampf gegen zwei Zwölfjährige Shampoo und Haarspülung im Gesamtwert von 10 Dollar ergattern. Beim Straßenverkäufer gab es zur Abwechslung (<-) mal Reis mit Hähnchen... Na, wer findet den Fehler? ;) Die Wasser- und Lasershow bei einbrechender Nacht im Schatten des Marina Bay Sands war mit Abstand das Highlight von Singapur.

 

Die Nachtsafari im Zoo von Singapur war das einzige Highlight am letzten Tag vor unserem Weiterflug. Jene war wirklich ein Erlebnis, da der Zoo mitten im natürlichen Regenwald erbaut wurde und sich dadurch fast nahtlos in die Natur einfügt. Dreißig Euro waren zwar zu viel, doch wir konnten südostasiatische Tiere beobachten, welche uns bisher unbekannt waren. Eine Show und eine halbstündige Fahrt mit einer Bimmelbahn durch den nächtlichen Zoo rundeten diese weltweit einzigartige Möglichkeit ab.

 

Am letzten Tag wollten wir eigentlich einen Abstecher zur östliche Insel Pulau Ubin machen, wo man das ursprüngliche Singapur hätte sehen können. Da wir aber bis in die frühen Morgenstunden unser Video fertig geschnitten und bis 14 Uhr ausgeschlafen haben, bestand unser letzter Tag aus nix Produktivem, auch wenn unser Flug nach Darwin erst um 23 Uhr ging.

 

Jetzt sitzen wir gerade mit riesen Vorfreude im Flieger nach Down Under und können rückblickend sagen, dass aus Luke's Sicht der Tigerstaat jede bisher gesehene Stadt toppt, und aus Niklas' Sicht sich selbst Städte wie Bangkok, Vancouver, Miami, Dubai und Toronto hinten anstellen müssen... ausser die Weltmetropole Sydney, aber in den Genuss werden wir ja noch kommen!

 

Nun sind wir endlich in Australien angekommen!

 

 

Grüße

die Kölschen Jungs

 

 

[5] ~ "Suche nicht nach Worten, sondern

 

erlebe das Unbeschreibliche: Phuket"

 

 

27.08 - 03.09.2016

 

 

 

   "Reisen ist das Streben eines jeden Menschen nach Freiheit"

 

 

"Massaaaaaage, Sir?...Hello nice guys want a beer? Come in, Come in!!...Do you want original Ray Ban? No fakes" wenn man diese Sätze hört, weiß man, dass man im quirligen Küstenort Patong Beach im Westen von Phuket angekommen ist. Genau in jenen Ort stürzten wir uns, als wir den einstündigen Transfer vom Flughafen zum Hotel gemeistert hatten und den Bayernjäger "FC" auf dem Livestream gegen Darmstadt angefeuert hatten. Und tada zweiter Platz, aber wie sagt der Schmadtke immer: "Ruhig bleiben, ganz ruhig!". Naja zurück zum Thema. Wie kann man Patong und seine bekannte Bangla Road am besten beschreiben? Es befinden sich Massagepaläste überall, gefühlt jede zweite Person ist ein Ladyboy, es gibt mehr Go-Go Bars als normale, sowie eine Vielzahl von Diskotheken und ein nennen wir es großes Repertoire an diversen "Showangeboten". Für neun Euro gab es an fast jeder Bar das Angebot fünf Biere und fünf Shots zu bekommen und damit begann unsere Tour durch das nächtliche Patong, welches uns um fünf Uhr morgens an irgendeiner Ecke weit von unserem Hotel entfernt wieder ausspuckte. Wir trafen viele nette Menschen aus Thailand, Australien und England und hatten einen richtig geilen Abend! Aufgrund der Tatsache, dass auch unter 18 Jährige unseren Blog verfolgen, müssen wir an dieser Stelle leider Abstriche machen von Erzählungen über das Erlebte und Gesehene in dieser Nacht. Nach einer Stunde fanden wir den Weg zurück zum Hotel und damit war der erste Tag Geschichte.

 

Der zweite startete dementsprechend um 15 Uhr mit einem kräftigen Kater, doch nichtsdestotrotz ging es abends wieder in die Stadt zum Feiern und Saufen, weil wir hatten ja nur zwei Tage am asiatischen Ballermann. Am dritten Tag machten wir uns von Patong auf ins Inselinnere zu einer zwei stündigen Buggytour durch den thailändischen Dschungel. An diesem Tag regnete es wie an jedem Tag so monsunartig, dass das Fahren teilweise zur schönen Schlammschlacht wurde, bevor es schon weiter zu den nächsten zwei Hotelübernachtungen gen Süden an den Kata Beach ging.

 

Kata Beach im Internet als zweite Partyhochburg angepriesen, sollte sich zu unserer Reisezeit (Nebensaison, da Regenzeit) als verschlafenes Dorf mit ein paar Bars entpuppen. Ein bisschen Pause vom Trubel der letzten drei Wochen konnte uns ja auch nicht schaden, dachten wir... Aber wir wussten unsere Zeit trotzdem zu nutzen und gaben uns erst einmal die jetzt schon dritte einstündige Thaimassage am dritten Tag in Thailand. :D Der kurze Ausschnitt im Video war noch die bequemste Verrenkung, was hier als "Massage" bezeichnet wird, aber trotzdem entspannend irgendwie! Den größten Lachflash bekamen wir beide danach beim "Fish Spa", wo hunderte kleine Barsche an unseren Füßen kleine Hautschuppen fraßen und es sich anfühlt, als ob einen hundert Finger kitzeln. Den Abend mal früh ausklingen lassen wollten wir in einer der komplett leeren Bars bei einem guten Chang Bier, doch nach kurzer Zeit kamen zwei Französinnen herein und es sollte mal wieder bis zum Sonnenaufgang eine lange Nacht werden. Und schon jetzt können wir sagen, dass die Personen, welche man beim Reisen trifft, unsere Weltreise erst zu etwas ganz Besonderem machen und das jeden Tag aufs Neue.

 

Eine schweißtreibende Fahrradtour zum Aussichtspunkt über den Kata und Karon Beach bei 35 Grad und gefühlt 100%- Luftfeuchtigkeit war das einzige Highlight am vierten Tag. Der nächste Tag war mit einem Ausflug zu dem berühmten James-Bond Felsen und der Phang Nga Küste verplant. Mit dem Speedboot durch die vielen Berge, die aus dem Meer ragten und gleichzeitig komplett grün bewachsen waren zu fahren und mit dem Kanu durch Höhlen zu paddeln war unfassbar beeindruckend. Mittagessen gab es in einem kleinen 1.700 Einwohnerdorf, welches auf Stelzen (!) in der Bucht eines der Berge gebaut wurde. Leider hat es auf der Tour so heftig geregnet, dass Fotos mit dem Handy kaum möglich waren. Googelt doch einfach mal "Phang Nga Küste" bzw. "Koh Panyi" oder wartet auf das nächste Video, es lohnt sich wirklich!

 

Den vorletzten Tag verbrachten wir in einem schönen Hotel direkt im Dschungel mit einem Kilometer Entfernung zum Nai Harn Beach, welcher gleichzeitig der südlichste der Insel ist. Phi Phi Island und die Maya Bay standen im Rahmen eines Ausfluges als Abschluss von unserer Zeit in Thailand am letzten Tag fest. Die Inselformationen waren wie schon in der Phang-Nga Bucht überragend, allerdings wurde diesmal der Anblick von wirklich tausenden Touristen, die auf mindestens 100 (!) Booten zu den Inseln gebracht wurden, getrübt. Und das in der Nebensaison... Beim Schnorchelgang konnten wir eher die Auswirkungen von Massentourismus und Korallenbleiche beobachten, als irgendwelche Fische, die in den tropischen Meeren normalerweise zu finden sind. Jener Ausflug wird uns als einziges negatives Erlebnis von Phuket in Erinnerung bleiben.

 

Abschließend müssen wir noch beantworten, warum wir in der Überschrift gesagt haben, dass Phuket unbeschreiblich ist...

Habt ihr schon mal fünf Menschen auf einer Vespa gesehen?

Habt ihr schon mal hunderte Berge mitten im Meer stehen sehen, die komplett mit Regenwald bewachsen sind und am Fuße Strände zum Baden haben?

Habt ihr schon mal Crepeverkäufer auf einem Motorrad gesehen?

 

Wir bis Phuket noch nicht!

Jetzt geht's für uns vier Tage in den Tigerstaat Singapur!

 

Grüße

die Kölschen Jungs 

 

 

[4] ~ "Up 'n away from Europe to Kuala

 

Lumpur – our Gateway to Asia!"  22.08 - 

 

27.08.2016

 

 

   "Es ist besser etwas einmal selbst zu sehen als tausendmal davon zu hören!"

 

 

Am Flughafen in Zagreb war es für Luke Zeit, seinen ersten Langstreckenflug anzutreten und mit jenem Europa das erste Mal zu verlassen. Fünf Stunden ging's mit Qatar Airways nach Doha, bevor wir da lange acht Stunden totschlagen mussten und es dann in sieben Stunden nach Malaysia ging. In Kuala Lumpur angekommen schlug uns sofort die tropische, drückende Hitze ins Gesicht ~ 35° Celsius bei gefühlt 100% Luftfeuchtigkeit. Vom Flughafen ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug 60 km rein in die malaysische Hauptstadt, Stichwort Flughafen auf grüne Wiese erbaut... Weiter zum Apartment sollte es mit dem Taxi gehen, der Fahrer musste jedoch erst mal selbst bei den Kollegen nach dem Weg fragen. Auch kam die Verständigung mit dem Fahrer wie bei allen anderen Malaien einem Ratespiel gleich. Wie dem auch sei, Hauptsache wir sind sicher (!!) angekommen. Was bei dem eher rücksichtslosen Verkehrsverhalten keine Selbstverständlichkeit ist. Aus zwei werden oftmals drei Spuren gemacht und rote Ampeln unterscheiden sich meist nur unwesentlich von grünen.

 

Am nächsten Tag mussten wir erst mal für insgesamt schlappe 450€ unsere Rückflüge von Ho-Chi-Minh (Vietnam) nach Frankfurt auf den elften August 2017 umbuchen. Dafür hätte man auch fast Neue bekommen. Mit leichterem Portemonnaie ging es zuerst orientalisch Frühstücken (sehr gewöhnungsbedürftig), danach zu den unglaublich beeindruckenden Petronas Towers. Per Hochbahn kamen wir dann zu den 13 Kilometer entfernten Batu Caves, wo wir recht "herzlich" von ziemlich vielen Affen empfangen wurden. Die sind zwar schon ziemlich knuffig, aber genauso raffiniert und dreist was es angeht Essen und Trinken zu klauen und sich unter weite Kleidung zu schmuggeln. Um zur Höhle zu gelangen, mussten wir 272 steile Steinstufen erklimmen. In der knapp 100 Meter hohen Haupthöhle wurde gerade eine Hindu-Verehrung zelebriert, was zusammen mit der knapp 40 Meter hohen, goldenen Monumentalstatue des hinduistischen Gottes Skanda schon sehr beeindruckend war. Abends zog es uns ins Ausgehviertel Bukit Bintang, wo es wirklich jedes asiatische Gericht und Kitsch bei kleinen Straßenhändlern zu kaufen gab. Auf dem Rückweg stellten wir wie so oft fest, dass Zebrastreifen zwar etwas Farbe auf die Straße bringen, aber eigentlich hätten sie auch auf dem Tier bleiben können, da die Funktionsweise wohl noch nicht bis Malaysia durchgedrungen ist. Genauso hinterfragen wir die des Copyshops, welcher zwar auf T-Shirts und Plakate alles drucken kann, aber kein Din A4 Blatt vom USB Stick. :D

 

Der nächste Tag verlief etwas unspektakulärer, da wir nur den botanischen Garten besucht haben und danach in eine Skybar mit top Blick auf das Panorama der Stadt gefahren sind. Schwitzen mit Blick auf die Petronas Towers hat man auch nicht alle Tage - kleine (unerlaubte) Exkursion in die Sauna des fünf Sterne Hotels.

 

Da wir nach drei Tagen das Gefühl hatten von KL alles gesehen zu haben, mussten wir wieder in einen Freizeitpark "ausweichen". "Sunway Lagoon" ist ne Mischung aus Zoo, Wasserpark, Adventurepark und Themenbereichen. Noch nie konnten wir an einem Tag Rutschen, Achterbahn und ATV fahren, Bogen schießen, weiße Tiger beobachten und ins 4D Kino gehen. Und das für nur 25€ pro Person. Am letzten Abends ging es nochmal nach Bukit Bintang, wo wir uns dann dazu überredet haben auch mal so eine exotische Frucht aus Malaysia zu probieren. Keine gute Idee...

"Die Frucht, Durian, Zibetfrucht oder Stinkfrucht genannt, wird als Obst verwendet. Hinsichtlich ihres Geschmacks und Geruchs gibt es unterschiedliche Meinungen."

(Zitat Wikipedia)

dabei belassen wir es dann mal.

 

Eine einstündige Massage sollte unsere vier Tage in Malaysia entspannt abschließen und in Gedanken waren wir schon beim Abflug am nächsten Tag nach Phuket/Thailand.

 

Grüße

die Kölschen Jungs

 

PS: Hier mal ein paar der doch sehr portemonnaieschonenden Preise:

 

  • Frischgepresster Saft auf der Straße 1,30€

  • Hauptgericht mit Reis und Chicken 1,90€

  • Massage 60min 12€

  • 3 min Massagesessel im Einkaufscenter 20 Cent - da soll sich unser Rhein-Center mal ein Beispiel dran nehmen... ;)

 

[3.2] ~ Kroatien Teil 2: "Hauptstadt,

 

Nationalpark und noch ein Land mehr"

 

18.06 - 22.08.2016

 

 

 

   "You can buy everything except memories!"

 

Kaum als wir nach dem 30-minütigen Flug von Pula nach Zagreb gelandet waren, wurden wir wieder mal (*freu*) von Verwandten von Luke abgeholt. Bei Ihnen durften wir die kommenden vier Tage verbringen. Der erste Weg vom Flughafen führte uns schnurstracks zum erst besten Elektroladen, wo wir glücklicherweise direkt eine neue Actioncam kaufen konnten. Mit neuer Kamera bewaffnet wurden wir von Martina und Tomislav den ganzen Abend durch die nächtliche Altstadt geführt.

 Der nächsten Tag begann nicht ganz wie geplant, da sich Niklas Mac am Morgen mit einem leisen Surren verabschiedete. Die vierstündige Rettungsaktion blieb ohne Erfolg und kostete uns eine menge Nerven. Zum Glück haben wir noch Luke´s Laptop dabei, um Blog und Video aufrecht halten zu können, aber mal sehen wie uns der Technikgott in Zukunft gesinnt sein wird. Zum Abregen erkundeten wir Zagreb auf eigene Faust, wobei eine spacige Cocktail-Bar auf dem 60 Meter hohen Aussichtsturm mit perfektem 360°-Blick über die Hauptstadt das Highlight war. Wer mal eine etwas andere Ausstellung sehen will, sollte unbedingt ins "Museum of Broken Relationships" gehen! Am Abend brauchten wir unser Bier nicht alleine zu genießen, Sara aus unserer ehemaligen Stufe war zufällig auch in Zagreb ;).

 Am Samstag sollte der bisher beste Tag werden, da wir einen Tagesausflug zum 200 km entfernten Nationalpark Plitvicer Seen unternahmen. Viele Seen, sehr viele Wasserfälle und noch mehr asiatische Touristen ;). 15 km wanderten wir bei super Wetter auf schmalen Stegen durch das faszinierende System von Seen. 

Am nächsten Tag ging es wieder früh aus den Federn, da der nächste Tagesausflug mit dem Auto anstand. Dieses Mal fuhren wir zuerst in die slowenische Hauptstadt Ljubljana, bevor unser Weg uns dann zu der Postojn Höhle ins südwestliche Slowenien führte. Die Höhle ist deshalb so bekannt, da es weltweit die einzige ist, die von einer Bahn durchfahren wird. Die im Jahre 1818 entdeckte Höhle entwickelte sich über Millionen von Jahren hinweg zu einer beeindruckenden Attraktion. Danach ging es 2,5 Stunden zurück nach Zagreb. 800 km in zwei Tagen sind zwar ziemlich viel, aber so können wir behaupten das Bestmögliche aus den vier Tagen gemacht zu haben!

Jetzt werden wir gerade in der Maschine nach Doha ordentlich durchgeschüttelt und sind gespannt was uns nach einem zweiten Langstreckenflug von Katar nach Malaysia, wenn wir dann den acht stündigen Stopover überstanden haben, dort erwarten wird...to be continued!

 

Grüße

die Kölschen Jungs

 

 

 

[3.1] ~ Kroatien Teil 1: "A thousand miles

 

from home..." 11.08-18.08.2016

 

 

   "Wir reisen nicht um anzukommen, sondern um zu reisen!"

 

 

...und trotzdem noch bei der Familie. Direkt nach der Landung in Pula haben uns Luke's Großeltern vom Flughafen abgeholt und dann ging es erstmal direkt ins Restaurant deftig schmausen. Nachdem wir unser Zimmer im kleinen Ferienhaus in Barbariga bezogen hatten, gönnten wir uns abends nach der "anstrengenden" Anreise erstmal ein gutes kroatisches Bier im Pub.

 

Am zweiten Tag ging es mit der Actioncam zum Strand, um ein paar gute Sprungvideos im Meer zu drehen. Doch es kam wie es kommen musste: 28 Stunden nach dem Abflug in Köln ging unsere Kamera durch einen herrlichen Köpper mit der Cam voraus kaputt. Druck oder Wasser im Gehäuse... keine Ahnung. :( Abends radelten wir nach Fazana und liefen die Flavniermeile auf und ab, um uns schließlich in einem Restaurant niederzulassen. Die holländische Familie am Nebentisch belauschte unsere Gespräche über unsere weiteren Reisepläne und wollte wahrscheinlich mehr darüber wissen. Wie dem auch sei, kurzerhand standen zwei große, kühle und kostenlose Biere vor uns. So kann es doch weiter gehen... aber da hatten wir die Rechnung wohl ohne den Technikgott gemacht, wie sich schon kurze Zeit später rausstellen sollte (-> mehr davon im nächsten Artikel über die Zeit in Zagreb).

 

Am Samstag ging es 60 km gen Norden nach Porec in den "Aquacolors Waterpark". Neun Stunden bei 30 Grad im Outdoorwasserpark mit 12 Rutschen und zwei neuen Bekanntschaften aus Fulda. An Deutschen mangelt's in Kroatien nicht nur wegen dieser Begegnung. Am Tage darauf wurden wir von Luke´s Großeltern in das schnuckelige Rovinj gefahren, wo wir den ganzen Tag verbrachten. Sehr zu empfehlen, falls man sich in Istrien (Provinz) aufhält!

Enge Gassen, Kirche auf dem Berg und viele Bars..wirklich sehenswert! Nachdem wir etwas durch die Stadt gelaufen sind, buchten wir eine Rundfahrt mit einem Glasbodenboot (blaue Folien am Boden wären mindestens genauso abwechslungsreich gewesen), welches uns auf halber Strecke auf einer Insel rausließ, wo wir bei einer 2 Stunden andauernden Pause die Möglichkeit hatten unseren eigenen Badeplatz zwischen den Klippen zu suchen. Wieder in Rovinj angekommen sprang uns eine Champagner-, bzw. Cocktailbar direkt am Meer ins Auge, mit super Blick auf den Sonnenuntergang. Kurze Zeit später saßen wir auf edlen Kissen auf den Klippen, leider ohne vorher einen Blick auf die Preise in der Karte geworfen zu haben. Aber für den Blick konnte man auch mal 25 Euro für zwei Cocktails ausgeben...(schonmal an die Preise in Australien gewöhnen ;))

Der Montag begann recht unspektakulär am Strand doch am Abend wartete schon die nächste Stadt auf uns, welche von uns besichtigt werden wollte: Pula. Die Altstadt, die angestrahlten Kräne im Hafen, Livemusik in jeder Gasse und das antike Amphitheater machen Pula besonders bei Nacht zu einem Touristenmagneten. Bis wir vom Taxi abgeholt wurden (an dieser Stelle vielen Dank an Gudrun und Karlo für Verpflegung, Taxiservice,Waschservice und leckeres Essen in den ersten sieben Tage unseres Trips durch 4 Kontinente), ließen wir den Abend bei ein paar Bieren im Park mit vier kennengelernten Iren ausklingen. From this point, greetings to Ireland! 

Bevor es für uns beide am Donnerstag weiter nach Zagreb ging, fuhren wir an einem Tag 23 km bei dröhnender Hitze auf dem Fahrrad mit lauter Musikbox im Rucksack zum Hochseilklettergarten nach Glavani und nach anstrengenden Parcouren wieder 23 km zurück. Ebenfalls schafften wir es trotz unseres stark getakteten Zeitplans einen Scooter für 24 Stunden auszuleihen, um die Stadt Porec noch sehen zu können. Das letzte Highlight vor dem Weiterflug in die kroatische Hauptstadt war ein inszenierter Gladiatorenkampf in der Arena in Pula.

 

PS: Die besten Bilder zu der Woche gibts in der Galerie, die Karte mit den Besuchten Orten unter der Rubrik "Route" und das Video zu der Woche Istrien wird zusammengefasst mit den anstehenden vier Tagen in Zagreb und kommt ungefähr am Dienstag oder Mittwoch.

 

Grüße

die Kölschen Jungs

 

 

 

 

 

[2] ~"Jetzt ist die Zeit gekommen aus einem Jahr UNSER Jahr zu machen!" 11.08.2016

 

   "Every big journey begins with a small step"

 

 

Seit 24 Monaten freuen wir uns auf diesen einen Tag und heute war er dann… der Tag der Abreise! Vorher möchten wir uns bei allen, die am Samstag bei unserer Abschiedsfeier, als auch gestern am Rhein an unserem letzten Abend in der Domstadt dabei waren, bedanken. Auch bei unseren Eltern, Freunden und Großeltern möchten wir uns bedanken, welche diese Reise zu jederzeit unterstützt und ermöglicht haben.

Gestern gab´s für uns im Peters Brauhaus erstmal das letzte Kölsch für ein langes Jahr (aber wer weiß… kölsche Jecke gibt es ja bekanntlich überall) und auch den Blick op dr Dom werden wir schmerzlich missen müssen. Heute klingelte dann um 8 Uhr der Wecker, seelische Vorbereitung auf das letzte Frühstück in der Heimat, bevor es dann gegen 9:30 zum Airport Köln/Bonn ging. Dann war es das erste Mal Zeit für unsere Eltern nach 18 Jahren loszulassen und uns für (hoffentlich) ein Jahr zu verabschieden.

Sicherheitscheck, Boarding, Abflug und nun sitzen wir hier im Germanwings-Airbus auf dem Weg zu unserem ersten Stop in das an der kroatischen Adriaküste gelegene Pula. Irgendwie kommt es uns beiden so vor, als würden wir mal eben für zwei Wochen in den Urlaub fliegen, doch sind gleichzeitig gespannt wann wir das erste mal realisieren, was wir da heute gestartet haben.

Die kommenden sieben Tage sind nicht fest geplant, mal sehen was zu einem Aufenthalt in Rovinj, Pula und schwimmen im Meer noch so dazukommt ;). Die Woche werden wir in dem Ferienhaus von Luke´s Großeltern in Barbariga (kleines Kaff nahe Pula) verbringen, bevor es dann am Donnerstag weiter nach Zagreb geht. Davon dann mehr im nächsten Artikel…

Parallel zum Blog werden wir unsere Erlebnisse in Form eines Videoblogs und Fotos mit euch teilen, welche ihr in der Rubrik "Galerie" bzw. "Videoblog" finden könnt. Das erste Video über den Abschied und Abflug werden wir in den nächsten Tagen hochladen.

Falls Ihr immer auf dem Laufenden bleiben wollt, könnt ihr unsere Facebookseite verfolgen, da wir dort neue Artikel und Videos verlinken werden. Wer lieber per Mail benachrichtigt werden möchte kann uns seine Emailadresse geben. Wir nehmen euch dann in den Verteiler auf und benachrichtigen kurz bei einem neuen Eintrag.

 

+++ROUTENUPDATE+++

 

Wir haben uns außerdem dazu entschieden zwei Sachen, welche geplant aber noch nicht fest gemacht waren, doch fest zu buchen! Zum einen unsere 19 tägige Transpazifikkreuzfahrt von Sydney über Neukaledonien, Fidschi, Französisch-Polynesien (inklusive Bora Bora) nach Hawaii, welche am 01.04.2017 starten wird. Zum anderen haben wir uns dazu entschieden Hawaii im Anschluss an die Kreuzfahrt 17 Tage zu bereisen, bevor es dann am 06.05.2017 mit einem 11 Stunden Flug nonstop zurück nach Sydney gehen wird.

 

 

Grüße 

die Kölschen Jungs 

  

 

   [1] ~ "Alles  auf  Anfang" 01.06.2016

 

   

   "Vorfreude ist die schönste Freude!" 

 

 

Wie aus einem Jahr Australien der Plan zur Weltreise entstand ...

 

...Es war Dienstag, der 12 August 2014, als Luke mir im ICE auf der Strecke von Köln nach Amsterdam auf dem Weg in unseren ersten Urlaub ein Video eines Bekannten zeigte. Jener Bekannte war vor ein paar Wochen von einem dreimonatigen Roadtrip durch Australien mit seiner Freundin zurückgekehrt und hatte nun ein Video ihres Work and Travel Aufenthaltes auf YouTube hochgeladen. Auch wenn das Video nur kurz war, sahen wir es unzählige Male, weil es einfach unfassbare Lust auf Urlaub, Australien und Freiheit machte. Freiheit: Sie schien damals durch zwei Jahre Schule noch in so weiter Ferne.  Falls nichts dazwischen kommt, wir unser Abi bestehen (was nun bereits geschehen ist) und wir uns immer noch so gut verstehen wollen wir sowas auch machen. So zumindest der Plan. Dass es eine längere Zeit weg von Zuhause, mehr Länder und mehr Planung wird als wir uns vorstellen konnten, wussten wir damals noch nicht.

Neun Monate ruhte das Thema offiziell und wir konzentrierten uns auf Rat unserer Eltern hin auf die Schule ;). Aber "hinter den Fassaden" wurde an einer möglichen Reiseroute getüftelt. Im März 2015 trafen wir uns bei uns Zuhause und bekamen von unseren Eltern das grüne Licht für ein Jahr Ausland, welches die Strecke Frankfurt-Dubai-Perth-Darwin-Sydney-Neuseeland-Bali-Frankfurt beinhalteten sollte.

"Leider" stießen wir nach kurzer Zeit auf weitere interessante Reiseziele und führten zum anfänglichen Leid unserer Eltern unsere Suche fort. Zuerst fiel uns auf, dass doch das Ferienhaus von Luke's Großeltern in Barbariga in Kroatien auf dem Weg liegt, man "fliegt da ja quasi sowieso drüber". So entstand der siebentägige Aufenthalt an der Adriaküste. Doch dadurch entstand das "Problem", dass wir von dort aus schlecht zu unserem "Orientdrehkreuz" nach Dubai fliegen könnten, da die in Barbariga bzw. dem nahe gelegenen Pula stationierten Airlines keine Verbindungen auf die Arabische Halbinsel anbieten. Also hätten wir über das 300 km entfernte Zagreb fliegen müssen, um nach Dubai zu kommen. Wie es der Zufall wollte, wohnen Verwandte von Luke in der kroatischen Hauptstadt, bei denen wir nun vier Tage verbringen dürfen. Alles klar oder? Nein! Emirates, unsere ursprüngliche Airline, fliegt nicht von Zagreb nach Dubai. Also entschieden wir uns "gezwungenermaßen" mit Qatar Airways, der offiziell besten Airline der Welt der Jahre 2011, 2012 und 2015, zu fliegen. Dessen Wüstendrehkreuz befindet sich in Doha, der Hauptstadt des Emirats Katar und ist die einzige Airline von der arabischen Halbinsel, welche Kroatien überhaupt anfliegt.

Im Sommer 2015 durfte ich mit meiner Mama für drei Wochen nach Australien fliegen, was meine Vorfreude natürlich deutlich steigen ließ. Dort plante ich weiter unsere Route und saß im Bücherladen in Darwin mit einer ausgebreiteten Australienkarte. Daraufhin sprach mich ein Australier an und fragte mich, ob ich etwas Spezielles suchen würde. Ich erzählte von unserer geplanten Tour, was in einem dreißig-minütigen Gespräch über eine bessere Reiseroute, besondere Orte und weitere Tipps endete. Nach dem Urlaub war klar, dass wir unsere geplante Tour nicht von Perth nordwärts starten sollten. Aufgrund des starken Monsums in Nordaustralien in den Wintermonaten, welcher das Northern Territory zu jener Zeit schon oft unpassierbar gemacht hat, sollten wir Darwin als Startpunkt unseres Roadtrips entlang der australischen Küste bevorzugen und dann südwärts in Richtung Perth fahren.

Da Darwin aber im Gegensatz zu Perth über keine Direktverbindung von Doha verfügt, musste ein Stopover in Asien gefunden werden. Mit Singapur als unserer Nummer 1 im asiatischen Raum wurde der Tigerstaat somit ein Teil unserer sich nach und nach entwickelnden "Weltreise". Der viertägige Aufenthalt sollte ein Tagesausflug mit dem Zug zur nahegelegenen malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur enthalten. Nach ausgiebiger Recherche über die Megastadt (8 Millionen Einwohner) entschieden wir uns schließlich doch dazu Kuala Lumpur ebenfalls vier Tage Zeit zu geben uns von sich auf unserer Tour zu überzeugen. Aufgrund der unterschiedlichen Flugpreise änderten wir noch die Reihenfolge jener zwei asiatischen Metropolen und dachten somit unsere Hinflugroute endgültig fertig gestellt zu haben. 

Ein Zeitungsartikel über Sri Lanka ließ uns kurz umdenken, doch die angeblich instabile Sicherheitslage gab unseren Eltern erheblich zu denken. Aber Ersatz war mit der thailändischen Insel Phuket schnell gefunden und wird nun acht Tage von uns bereist werden, welche sich zwischen Kuala Lumpur und Singapur fügen werden. Von Singapur fliegen wir dann nach Australien. Ab Darwin (NT) wird unser 15.000 km "Work and Travel Trip" im September 2016 starten und uns hoffentlich via Broome (WA), Ningaloo Riff (WA), Perth (WA), die Nullarbor (WA), Adelaide (SA), Melbourne (VC), Sydney (NSW) und Brisbane (QLD) im Juli 2017 nach Cairns (QLD) führen.

Möglicherweise wird der Roadtrip im Februar 2017 mit einem mehrwöchigen Aufenthalt in Neuseeland und im April mit einer 19 tägigen Transpazifikkreuzfahrt mit der "Carnival Legend" von Sydney via Mare (Neukaledonien), Suva (Fidschi), Papeete (Französisch-Polynesien), Moorea (Französisch-Polynesien), Bora Bora (Französisch-Polynesien/siehe Bild oben), Kahului (Maui/Hawaii/USA) nach Honolulu (Oahu/Hawaii/USA) ergänzt werden.

Im Juli 2017 soll es von Cairns über Bali (Indonesien) nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) gehen, von wo aus der Rückflug nach Frankfurt via Doha im August 2017 bereits gebucht ist, aber noch umgebucht werden muss.

 

Noch sind es 71 Tage und 10 Stunden bis zum Abflug am 11.08.2016 um 11:45 Uhr vom Köln-Bonner Airport nach Pula mit Germanwings!

Doch die Zeit rennt! 

 

Das Visum und die Kreditkarte sind beantragt. Die Flüge und Hotels gebucht. Versicherungen abgeschlossen. Der Führerschein bestanden. Die Actionkamera geliefert und Autoaufkleber mit kölschen Motiven gekauft. Die jeweils nötigen 10 Impfungen sind im vollen Gange und die Festplatte für hoffentlich gute Videoaufnahmen bestellt.

 

Der Countdown läuft...

 Es kann losgehen!

I wanna runaway!

 

Viele Grüße

die Kölschen Jungs

 

 

Der Reiseplan mal visualisiert:

(YouTube Button klicken für Vollbild)


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Kommentare: 3
  • #1

    Svea (Mittwoch, 01 Juni 2016 07:28)

    Leute dass ist echt ne richtig geile Reiseroute dir ihr euch da ausgetüftelt habt! Ich freu mich jetzt schon auf eure Berichte!

  • #2

    Lothar Hilgers (Mittwoch, 01 Juni 2016 14:47)

    Top of the World! Ihr Wahnsinnigen! Chapeau!!!

  • #3

    Andy@anhold.net (Montag, 26 Dezember 2016 13:35)

    Servus Jungs, echt coole Berichte. Wir verfolgen eure Erlebnisse mit großer Freude. Haut rein! Weiterhin eine gute Reise. Gruß Andy